Jedes Jahr veröffentlicht der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) einen Antisemitismusbericht. Die neuste Ausgabe präsentiert die erfassten antisemitischen Vorfälle des Jahres 2022.
Online und auch in der realen Welt sind die Vorfälle angestiegen. Vor allem im Online-Bereich stammen die meisten Fälle von verschwörungsaffinen Subkulturen. Online wurden 853 Vorfälle verzeichnet, wovon 75 Prozent auf den Messenger-Dienst Telegram entfallen.
Jonathan Kreutner (Generalsekretär des SIG) sagt dazu: «Es sind Personen, die in einer eigenen Realität leben, für die Fakten keine Rolle spielen, die antisemitische Verschwörungstheorien immer wieder als wahr ansehen und diese in ihrer eignen Blase verbreiten.»
Ihm ist es ein grosses Anliegen, dass sich die Politik vermehrt mit diesem Phänomen beschäftigt. Der Staat solle Bescheid wissen und wenn nötig durchgreifen. Wichtig ist dem SIG die Prävention: Er besucht Schulen, um antisemitische Vorurteile zu entkräften.