Von Ruedi Josuran
Ich bin ein Fussballfan. Ich bin als Sohn einer italienischen Mutter und eines sportlichen Vaters ausgewachsen, war erstmals mit neun Jahren an einem Match und habe auf der Strasse gekickt, stundenlang. Ich habe sie alle live gesehen: Beckenbauer, Maradona, Ronaldo, Messi. Als Radioreporter oder einfach Zuschauer. Wie ist die Faszination des runden Balls zu erklären? Zwar greift jeder Versuch zu kurz. Ich probiere es dennoch:
Dazu kommt: Es gibt verschiedene Symbole und Bilder aus der Fussballwelt, die auf den gewöhnlichen Arbeitsalltag übertragen werden können. Hier sind einige Beispiele:
Auch der Apostel Paulus hat tatsächlich Bilder aus der Wettkampfwelt in seinen Briefen verwendet. Hier sind zwei Beispiele: «Wisst ihr nicht, dass die, die in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer den Siegespreis empfängt? Lauft so, dass ihr ihn erlangt! Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligt, enthält sich aller Dinge; jene, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich laufe deshalb nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe so, nicht wie einer, der in die Luft schlägt; sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht anderen predige und selbst verwerflich werde.» (1. Korinther 9,24-27) In diesen Versen vergleicht Paulus das christliche Leben mit einem Rennen, in dem Disziplin, Ausdauer und Zielstrebigkeit erforderlich sind, um den Preis zu gewinnen.
«Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.» (Philipper 3,13-14) Paulus betont hier die Wichtigkeit, das Vergangene hinter sich zu lassen und sich auf das Ziel zu konzentrieren, ähnlich wie ein Athlet, der sich auf das Ziel konzentriert.
Durch diese sportlichen Bilder konnte Paulus komplexe geistliche Wahrheiten auf eine Weise erklären, die verständlich und nachvollziehbar waren. Denn Wettkämpfe und athletische Disziplin waren in der antiken Welt gut bekannt. Bin ich einseitig? Etwas selektiv schon. Ich freue mich über die Fussball-EM und dann auf die Olympischen Spiele in Paris. Auch wenn es nachvollziehbare Gründe gibt, es nicht zu tun.