Die letzten Monate waren alles andere als friedlich. Die weltweite Pandemie hält an und stürzt Millionen von Menschen in Armut, Krankheit und Tod. Sie lässt beinahe vergessen, dass sich die Krisenherde der Welt nicht verflüchtigt haben: ein Jahrzehnt Krieg in Syrien, Chaos in Afghanistan, Kriege in Afrika, Flüchtlingselend bei den Gestrandeten an den Grenzen Europas … Und obwohl wir in der Schweiz demgegenüber auf einer Insel der Glückseligen leben, sind auch in unserem Land die Auseinandersetzungen gehässiger geworden.
Ob bei der Corona-Diskussion oder bei Abstimmungsdebatten zu ethischen oder wirtschaftlichen Fragen: Echte Gespräche, in denen man um neue Einsichten ringt, werden verdrängt von holzschnittartig vorgetragener Polemik. In Diskussionen geht es nicht mehr darum, miteinander einen guten Weg zu finden, sondern nur noch um die Frage: Bist du meiner Meinung – oder mein Gegner?
Auch wir als Medienschaffende, die wir zur sachgerechten, vielfältigen und unabhängigen Berichterstattung verpflichtet sind, beobachten diese Polarisierung: Da will man partout, dass wir zu politischen Fragen Stellung beziehen (das tun wir grundsätzlich nicht), man will nicht mit Interviewpartnern anderer Meinung in der Berichterstattung vorkommen (dabei sind wir verpflichtet, die unterschiedlichen Meinungen zu einem Thema darzustellen) oder man unterstellt uns, wir würden den gegnerischen Interviewgast bevorzugen (obwohl wir stets sehr bemüht um Gleichbehandlung sind). Ganz ehrlich: Ich wünsche mir wieder eine bessere Dialogfähigkeit in unserer Gesellschaft, und ganz besonders unter Christen.
Als ERF Medien haben wir uns die öffentliche Thematisierung des Evangeliums von Jesus Christus auf die Fahne geschrieben. Und unser Redaktionsstatut hält fest: «Die Redaktionen fördern die Kommunikation zwischen ihrem Publikum und Gott («Liebe Gott»/Matthäus 22,37), unter Christen verschiedener Prägung («An der Liebe untereinander sollen alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid»/Johannes 13,35) und mit Anderslebenden und Andersgläubigen im gesellschaftlichen Alltag unserer pluralistischen Gesellschaft («Liebe deinen Nächsten»/Markus 12,31).
Die Weihnachtsbotschaft ist, dass Gott diese Welt nicht aufgegeben hat, sondern seinen Sohn Jesus Christus in unsere Welt voller Krankheit, Ungerechtigkeit, Konflikte und Krieg gesandt hat, um «Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens» zu verkünden. Helfen Sie mit, die Weihnachtsbotschaft zu verbreiten und in Ihrem Umfeld Frieden zu stiften?
Ich wünsche Ihnen friedliche Weihnachten!
Hanspeter Hugentobler
Geschäftsführer