Von Christian Bumbacher Berli
Wenn ich über Gott in obigem Sinne nachdenke, dann kommen mir Daniel und seine Freunde, die nach Babylonien verschleppt waren, in den Sinn. Sie erinnern sich sicher an den Text, wo ein grosses Standbild für den König Nebukadnezar gemacht wurde. Alle mussten sich zur bestimmten Zeit vor dem Standbild niederbeugen, es anbeten und anderen Göttern dienen.
Die drei Freunde Daniels, Hananja, Misael und Asarja, wären jetzt in einen glühenden Feuerofen geworfen worden, wenn sie dieser Forderung nicht Folge leisteten. Doch sie sagten, sie hätten es nicht nötig, dem König auf so eine Drohung irgendetwas zu erwidern. Sie offenbarten furchtloses Vertrauen auf ihren Gott und mit Mut, fester Zuversicht und mit unerschütterlichem Glauben gingen sie hinein in ihr Schicksal. Sie wurden nicht verbrannt, nein, sogar Gott selbst war mit ihnen im noch heisseren Ofen; sie wurden sehr belohnt für ihre Beständigkeit.
Wir leben in Zeiten, so verstehe ich es, wo wir noch gefordert werden könnten, wenn wir unerschütterlich zu Jesus und dem Evangelium stehen. Nicht, dass wir es uns wünschen, aber dass wir vorbereitet sind. Ist Gott so vertrauenswürdig, dass er mich bewahrt und beschützt – und wenn nicht, dass ich mich sowieso an ihm festhalte? Habe ich die Zuversicht und den Mut, gegen den Strom zu schwimmen? Vertraue ich auf sein Wort «durch Glauben seid ihr meine Kinder» und dass er uns nicht verlassen und versäumen wird? Halte ich mich an den Bund, den er am Kreuz und durch seine Auferstehung mit mir gemacht hat?
Die Nachrichten über Terror, Krieg, Elend, Tod in und um Israel werden täglich in unser Bewusstsein geliefert – und können wir vertrauen, dass dieser Gott zu seinem Volk schlussendlich stehen wird? Ich kenne das Ende, nämlich, dass jede Träne abgewischt wird, jeder Schmerz verschwindet und er mitten unter seinem Volk wohnen wird (Offenbarung 21). Und in diesem Volk bin ich eingepfropft durch Jesus, dem Sohn Gottes. Kann ich standhalten in meinem Leben, ihm immer und immer wieder vertrauen, dass er siegt und gesiegt hat? Das sind die Fragen, die mich beschäftigen und die mir auch von Menschen gestellt werden.
Ja, ich weiss, wer ich bin in Jesus Christus – und ich glaube, dass er vollkommen ist; ein Kind ist uns geboren, die Herrschaft ruht auf ihm, sein Name ist Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst (Jesaja 9).
Hat die Welt verstanden, dass aus diesem Kind der Erlöser wurde? Wohl noch nicht. Doch lasst uns unsere Zuversicht und unseren Glauben nicht wegwerfen, auch in allen Wirren nicht. Er ist beständig, vertrauenswürdig und immer liebend, und wir dürfen, in grosser Treue ihm gegenüber, diese Botschaft weitergeben.