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Mutmacher und Hoffnungsträgerinnen braucht die Welt

Eine einzelne Person kann viel bewirken.
Publiziert: 19.01.2023 20.01.2023

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Von Urs Trüb

Der Krieg in der Ukraine, die Proteste im Iran und Covid-19 beherrschen jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, die Medien. Ohnmächtig und bedrückt nehmen wir zur Kenntnis, mit welcher Grausamkeit und Brutalität Mitmenschen behandelt werden. Es steht die Frage im Raum: Kann eine einzelne Person in dieser Welt überhaupt etwas bewirken?

Eine einzelne Person kann viel bewirken! Das beweisen die vielen Hoffnungsträger/innen, die für unzählige Frauen, Männer und Kinder durch ihre Arbeit eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. Wie wird man Hoffnungsträger/in? Die Gründe sind so vielfältig wie die Projekte dieser Menschen. Stella Deetjen reiste als Touristin nach Indien. Als sie gesundheitliche Probleme bekam, half ihr ein «Unberührbarer». Dieser veranlasste Stella Deetjen dazu, eine Strassenklinik für Kastenlose zu eröffnen. Michael Stahl hat als Kind Armut, Verletzungen sowie Demütigungen vielerlei Art erlebt. Heute hilft er mit «PROTACTICS» Kindern und Jugendlichen, die unter Mobbing leiden. Vanja Crnojevic, selbst ein Flüchtlingskind, sah einen Fernsehbericht über das Elend der Menschen in Griechenland und beschloss zu helfen. Entstanden ist «Borderfree Association». Generell kann man sagen, dass die meisten Hoffnungsträger eine Not erkannten und überlegten, wie man diese beseitigen könnte.

Welchen Beruf übten die Hoffnungsträger/innen zu Beginn ihrer Arbeit aus?
Arzt, Putzfrau, Hausfrau, Physiotherapeutin, Kunsthändler, Lehrerin, Fitnesstrainer, Studentin, Schauspielerin, Modedesignerin, Schülerin, Verleger, Sportler, Polizist, Agrarexperte, Jugendarbeiter, Sozialarbeiterin, Versicherungsagent, Photovoltaikfachmann, Autorin, Professorin, Unternehmer, Ordensfrau, Grafikdesignerin, Schülerin, kaufmännische Angestellte, Damenschneiderin, Musikerin, Verkaufsleiterin, Surferin, Bergführerin … Nur ein kleiner Teil der Hoffnungsträger/innen konnte das Wissen aus einer bisherigen Berufserfahrung in die neue Aufgabe einbringen.

Welche Voraussetzungen braucht es, damit man helfen kann?
Es spielt keine Rolle, welches Geschlecht man hat, welche Nationalität, welche Bildung, welche Religion (oder ob religionslos), welchen gesellschaftlichen Hintergrund … Jede und jeder kann Hoffnungsträger/in werden.

Wie viel Geld muss man haben, um Hoffnungsträger/in zu werden?
Stella Deetjen hat mit 100 Dollar begonnen eine Strassenklinik in Indien zu eröffnen. Gritli Schmied bekam sehr wenig Lohn und sparte Jahre, um ein paar Koffer mit Hilfsgütern
füllen zu können. Der junge Arzt Klaus-Dieter John plante ohne Startkapital den Bau seines Spitals. Lea Ackermann hatte kein Geld und kein Büro, als sie mit ihrer Arbeit in Kenia startete. Ein leeres Lagerhaus, das sie als Geschenk bekam, war ihr «Startkapital».

Welches Alter muss eine Hoffnungsträgerin oder ein Hoffnungsträger haben?
Zahai Röschli, die Gründerin vom «SELAM Kinderdorf», mitten in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, plante ihr Projekt als Teenager. Riley Banks hat mit 14 Jahren ihre Hilfsorganisation für Schüler und Schülerinnen gegründet. Den Entschluss, zu Fuss um die Erde zu laufen und Geld für die Krebsvorsorge und ein Kinderheim zu sammeln, fasste Rosie Swale-Pope mit 57 Jahren. Elizabeth Neuenschwander hatte schon Erfahrung mit sozialen Einsätzen, doch richtig durchgestartet ist sie als Hoffnungsträgerin für Menschen in Afghanistan und Pakistan im Rentenalter. Erst mit 62 Jahren gründet Maria Luise Prean-Bruni ihren Verein «Vision für Africa».

Was tun, wenn man sich für so eine Arbeit nicht fähig fühlt?
Ohne die Unterstützung von unzähligen Spenderinnen und Spendern könnten Hoffnungsträger ihre tollen Projekte nicht durchführen. Jeder Franken ist willkommen. Ebenfalls wichtig sind Sachspenden. Einige Hilfsorganisationen sind dankbar für ehrenamtliche Mitarbeitende.

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