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William Wilberforce | (c) Wikipedia

Wer war eigentlich … William Wilberforce

Ein Kämpfer für die Menschlichkeit
Publiziert: 17.08.2019

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Sklaverei ist in der Geschichte der Menschheit eines der grössten Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im Kampf gegen diese Ungerechtigkeit engagierte sich eine Person besonders: William Wilberforce, ein britischer Parlamentarier und Anführer im Kampf gegen die Sklaverei und den Sklavenhandel.

1807, nach 18 Jahren Kampf gegen diese unmenschlichen Strukturen, hatte Wilberforce endlich Erfolg. Frühmorgens am 24. Februar ver- abschiedete das britische Parlament ein Gesetz gegen den Sklavenhandel, der sogenannte «Slave Trade Act». Ab diesem Datum wurde der Sklavenhandel im britischen Machtbereich verboten und Sklavenhändler wurden in der Verurteilung und Bestrafung den Piraten gleichgestellt. Dies war ein erster Schritt, denn der Sklavenhandel in ausserafrikanischen Kolonien blieb erlaubt.

Doch diesem Kampf sollten noch viele kleine Schritte für die Menschlichkeit folgen. Wilberforce sah vieles, was der Rest der Welt nicht sehen konnte, so etwa, wie grotesk ungerecht es war, wenn ein Mensch einen anderen als Eigentum behandelte. Die letzten Jahre ver- brachte Wilberforce aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Er starb am 29. Juli 1833 in Chelsea, drei Tage nachdem die Sklaverei in Grossbritannien abgeschafft wurde. Er wurde in der Westminster Abbey begraben.

Wilberforce lebte in der Dynamik der Vorindustrialisierung. Es war eine brutale, eine harte Zeit, in die der engagierte Christ hineingeboren wurde. Es war eine Zeit der Erweckung. Prediger wie George Whitefield und John Wesley predigten für viele tausend Menschen. Jene Zeit veränderte nicht nur England, sondern auch die vielen Kolonien. England glich einem sozialen Pulverfass. Historiker schwärmen heute noch von Wesleys Engagement und sind überzeugt, dass Wesley England vor einer blutigen Revolution bewahrt hat, die der Französischen von 1789 gleichgekommen wäre. Diese Entwicklung prägte Wilberforce. Aufgrund dieser Erfahrungen engagierte er sich zeitlebens für zwei Anliegen. In seinem Tagebuch formulierte er dies so: «Der allmächtige Gott hat mir zwei grosse Ziele vor Augen gestellt: die Bekämpfung des Sklavenhandels und die Reformation der Sitten.»

Wilberforce war bereits im britischen Unterhaus, als er sich immer näher zu Gott hinbewegte. Seine Gottesbeziehung war tief und prägte sein Denken, sein Leben, sein Handeln. Er setzte sich intensiv mit der Frage auseinander, ob er Politiker bleiben oder ob er sich theologischen Pflichten hingeben solle. Nach vielen Gesprächen war ihm klar: «Mein Weg ist ein öffentlicher Weg. Mein Geschäft ist in der Welt; und ich muss mich unter die Menschen mischen oder den Posten aufgeben, den die Vorsehung mir anscheinend zugewiesen hat.» So blieb Wilberforce leidenschaftlicher Politiker und hat die damalige Welt geprägt und verändert. Doch die Sklaverei scheint nicht auszusterben. Heute haben wir die Sklaverei outgesourct, indem wir Menschen in Drittweltländern für Spottpreise für uns Handelsware produzieren und Bodenschätze gewinnen lassen. Heute müssen wir den Sklaven beim Arbeiten nicht mehr zuschauen, und trotzdem lassen wir sie für uns arbeiten. Könnte Wilberforce sehen, wie wir mit seinem Erbe umgehen, er würde bestimmt in seinem Grab in der Westminster Abbey rotieren.

 

Buchtipp

Eric Metaxa. «Wilberforce. Der Mann, der die Sklaverei abschaffte»

Sklaverei abschaffte Trotz Krieg, Morddrohungen und Selbstzweifeln kämpfte William Wilberforce sein ganzes Leben lang für die Abschaffung der Sklaverei. Eine rasante Biografie des Bestsellerautors Eric Metaxas gibt Einblick in eine Zeit, in der «alle Menschen sind gleich» noch reinste Utopie war.

SCM Hänssler | ISBN 978-3-7751-5391-1 | 416 S.

 

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