Die Produktion eines Talks von FENSTER ZUM SONNTAG beginnt bereits ein halbes Jahr vor der Ausstrahlung. Anhand der Sendung «Plötzlich Panik» lassen wir Sie hinter die Geschichte einer Fernsehsendung blicken.
Unser Redaktor Matthias Hauser recherchiert nach geeigneten Gästen und Themen für seine Sendung. Dabei stösst er auf einen Zeitungsartikel zum Thema «Panik». Er liest: «Angststörungen sind hierzulande die zweithäufigste psychische Beeinträchtigung und jeder zehnte Schweizer ist davon betroffen.» Dieses Thema ist weit verbreitet und trotzdem wird es häufig gemieden. Das Fernsehteam entschliesst sich, dazu eine Sendung zu produzieren.
Matthias sucht nach jemandem, der dieses Themengebiet als Fachperson gut erklären kann, und jemanden, der selbst Panikattacken erlebt. Die Suche nach einer Fachperson gestaltet sich leicht. Nathan Keiser, Psychiater und CEO der Klinik SGM Langenthal, sagt ihm schnell zu. Was sich aber als eine sehr schwere Aufgabe herausstellt ist, eine Person zu finden, die im Fernsehen offen über ihre Störung erzählen will. Im Klinikumfeld ist niemand bereit, in der Sendung aufzutreten. Nach langer Suche erhält Matthias den Kontakt von Ilenia Ragatuso, die selbst 13 Jahre unter Panikattacken litt und durch eine Begegnung mit Gott von den Attacken befreit wurde. Sie erklärt sich bereit, in der Sendung aufzutreten.
Der etwas andere Drehtag
Die Dynamik zwischen einer Fachperson mit viel theoretischen Infos und jemandem mit persönlichen Erfahrungen ist in dieser Sendung einzigartig. Eine Aussage, die unseren Fernsehredaktor berührt, lautet: «Es ist besser, Panikattacken auszuhalten, statt versuchen sie zu vermeiden. Man sollte sich direkt mit seiner Angst konfrontieren, und ihr nicht ausweichen.» Nach dem Dreh fällt dem Fernsehteam etwas Unerwartetes auf – ein sehr ärgerlicher Zwischenfall. Eine der beiden Kameras auf dem Dreh war nicht auf die fürs Fernsehen vorausgesetzte HD-Qualität eingestellt. «Wir mussten mit dem SRF abklären, ob die Sendung mit dieser minderen Kameraqualität überhaupt ausgestrahlt werden darf.» Der Fehler fiel aber weniger stark auf als befürchtet, und die Sendung musste nicht ein zweites Mal gedreht werden.