Alle zwei Jahre befragt die JAMES-Studie von ZHAW und Swisscom rund 1000 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren zu ihrem Medienumgang. Die aktuelle Ausgabe zeigt, dass fast 50 Prozent der Jugendlichen bereits mindestens einmal online sexuell belästigt worden ist. Betroffen sind vor allem Mädchen.
Im Vergleich zu 2014 haben Online-Belästigungen um 28 Prozent zugenommen. Das habe man erwartet, sagt Regula Bernhard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle «Kinderschutz Schweiz». «Covid hat als Brandbeschleuniger gewirkt», erklärt sie. Auch nach Ende der Corona-Massnahmen seien viel mehr Personen – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – länger online als vorher.
Die sogenannte Pädokriminalität habe in den vergangenen zehn Jahren generell sehr stark zugenommen, auch in der Schweiz. Um diese Entwicklung zu bremsen, ist Aufklärung nötig. Kinderschutz Schweiz will mit dem Präventionsprogramm «Mein Körper gehört mir» Gegensteuer geben. Es wird an Schulen angeboten und will sexualisierte Gewalt verhindern, bevor sie online und offline passiert. Zudem geht die Online-Meldestelle «clickandstop.ch» umfassend gegen sexuelle Belästigung und Pädokriminalität im Internet an.