Geschichte und Kochen vereint: Ursula Janssen ist Archäologin, Kulinarikhistorikerin und leidenschaftliche Köchin. Antike Rezepte sieht sie als Möglichkeit, Geschichte zu vermitteln. «Über Ernährung und Kochkunst kann man wahnsinnig viel über die Gesellschaft lernen», sagt sie. An ihnen könne man sehr gut gesellschaftliche Entwicklungen ablesen.
Quellen für Essen und Kochen in der Antike bilden archäologische Ausgrabungen mit Essensresten, Abbildungen wie Mosaiken und Wandmalereien sowie Texte. Bei letzteren kann sich die Forschungsarbeit als herausfordernd gestalten. Manchmal ist das Rezept nur ansatzweise vorhanden oder die Zutaten sind nicht sofort oder kaum bekannt.
Die Bibel enthalte viele Hinweise auf Ernährung und Essen, erklärt Janssen. Ihr Kochbuch «Von Eden bis Jerusalem» mit seinen 40 Rezept legt Zeugnis davon ab. Zu jedem Rezept gibt es jeweils ein Bibelzitat.
Die sieben Zutaten Weizen, Gerste, Weintrauben, Feigen, Granatäpfel, Oliven und Honig bilden die Basis der biblischen Kochkunst. «Diese sind die Grundlagen der Küche nicht nur des Heiligen Landes, sondern des ganzen Mittelmeerraums», erzählt Janssen.