Ein abgeschlossenes Theologiestudium reicht nicht mehr, um in Heimen, Spitälern und Gefängnissen eine angemessene Seelsorge anzubieten. Für eine solche anspruchsvolle Tätigkeit braucht es eine zusätzliche Ausbildung.
Isabelle Noth ist Professorin am Institut für Praktische Theologe der Universität Bern. Sie erklärt: «Wir haben schon seit langem Ausbildungsprogramme. Die Bedürfnisse und Anforderungen sind in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Es war klar, dass wir jetzt auf diese gestiegenen Anforderungen reagieren müssen.»
Das Resultat dieser Erkenntnis ist ein neues «Aus- und Weiterbildungsprogramm in Seelsorge, Spiritual Care und Pastoralpsychologie» (AWS), welches in Europa einmalig ist. Es ist nun nicht nur ökumenisch ausgerichtet, sondern auch für nicht-christliche Geistliche offen. Gerade Musliminnen und Muslime wollen in brenzligen Situationen von Angehörigen der eigenen Religion seelsorgerlich begleitet werden.
Noth nennt als Vorteile, dass ein gemeinsames Studium die spätere Zusammenarbeit erleichtert, weil bereits Verbindungen geknüpft wurden. Weiter kann man mit einer gemeinsamen Ausbildung Standards festlegen, welche für alle gelten.