Seit dem 25. November 2023 läuft in der Schweiz wieder die Kampagne. Die Kampagne will sensibilisieren und betroffene Frauen und auch ihre Angehörigen informieren. Sie findet neu schweizweit statt und entsprechend gibt es ein nationales Fokusthema, welches dieses Jahr «psychische Gewalt» ist.
Seit 2008 gibt es «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» in der Schweiz. Durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Organisationen und Aktivistinnen hat sie in den vergangenen Jahren zu positiven Veränderungen geführt. Eine davon sind nationale Anlaufstellen, die 24 Stunden erreichbar sind.
Anna-Béatrice Schmalz ist Kampagnenleiterin der feministischen Friedensorganisation «Frieda». Sie erklärt, dass noch viel zu wenig über Gewalt an Frauen gesprochen wird und Anlaufstellen für Betroffene noch viel zu wenig bekannt sind. «Es ist ganz wichtig zu sagen, dass Gewalt nicht in Ordnung ist und auch wichtig, Anlaufstellen für Betroffene bekannter zu machen.»
Es gibt unterschiedliche Faktoren, welche für Gewalt an Frauen verantwortlich sind. Schmalz verweist darauf, dass die Geschlechter nicht gleichgestellt und die Machtverhältnisse ungleich verteilt sind. Und sie betont, es sei schwer zu sagen, wie viele Frauen tatsächlich von Gewalt betroffen sind. Zwar gibt es eine polizeiliche Kriminalstatistik, doch ganze viele Fälle bleiben im Dunkeln. «Wir wissen gar nicht, wie gross das Ausmass tatsächlich ist.»
Um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen, organisiert die Kampagne verschiedene Aktionen: von Theaterlesungen über Podiumsdiskussionen hin zu Strassaktionen. Aktuell sind laut Schmalz über 200 Aktionen und Veranstaltungen geplant.
Über die Kampagne hinaus existieren für betroffene Frauen oder auch Angehörige der Betroffenen nationale Anlaufstellen, wo man jederzeit Hilfe holen kann.
Zur psychischen Gewalt sagt Schmalz: «Es ist eine Gewaltform, die für die Betroffenen extrem belastend und auch lebensgefährlich werden kann. Es fehlt bei Gewaltbetroffenen oft auch das Verständnis, dass sie sich Unterstützung holen dürfen, auch bei psychischer Gewalt.» Die Botschaft der Kampagne ist deshalb: «Wenn du von Gewalt betroffen bist, dann ist es nicht dein Fehler und deine Schuld. Du hast das Recht, dir Unterstützung zu holen. Auch wenn es eine subtilere Gewaltform ist, kannst du dich an eine Opferberatungsstelle wenden.»