Bei einem Aufenthalt auf den Philippinen sah Thomas Kellenberger, wie Kinder für Kinderarbeit missbraucht wurden: als Wertstoffsammler auf Abfallbergen oder als Prostituierte. 2007 gründete er dort ein Kinderhilfswerk für verwahrloste Kinder.
Zurzeit absolviert Kellenberger einen 15 000-Kilometer-Marsch vom Berner Oberland in seine zweite Heimat Philippinen. Damit möchte er auf sein Hilfswerk aufmerksam machen und Spenden sammeln, die sowohl einem bestehenden als auch einem neuen Kinderdorf zugutekommen.
Er startete am 25. August 2021 im Berner Oberland und hat nach 10 000 Kilometern inzwischen den Westen von Nepal erreicht. Die gebirgige Route, welche er gewählt hat, sei eine grosse Herausforderung, sagt er. Zu Beginn machte es ihm zu schaffen, dass er viel allein unterwegs war. Er erhält jedoch viel Hilfe von ihm unbekannten Menschen.
Die meist positiven Begegnungen zeigen ihm, dass die Welt gar nicht so schlecht ist. Wegen der negativen Berichte in den Medien könnte man versucht sein, das eigene Haus nicht mehr zu verlassen, erzählt Kellenberger. «Aber wenn man mal so weit wie ich gegangen ist, merkt man: 99 Prozent der Menschen meinen es gut mit einem. Ich habe sehr selten negative Erfahrungen gemacht, aber extrem viel positive.» Er spricht von einer Welt und einem entsprechenden Weltbild, wo die Menschen einem gut gesinnt sind.