Die Corona-Pandemie hat ihre sichtbaren Spuren hinterlassen, auch bei Kirchen. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) hat deshalb einen Leitfaden erarbeitet. Er will Kirchen und Gemeinschaften dabei unterstützen, wenn sie einen Schritt aufeinander zu machen und sich versöhnen wollen.
«Für mich hat Konflikt- und Streitarbeit extrem viel mit Beziehungsarbeit zu tun. Versöhnung braucht es dann, wenn die Beziehung zwischen mehreren Leuten verschnitten und kaputt ist», sagt Anael Jambers, Mediatorin und Mitautorin des Leitfadens.
Laut einer Umfrage der SEA hat knapp die Hälfte der befragten Kirchen Spannungen wegen der Pandemie wahrgenommen. Jambers weiss, dass eine Versöhnung nicht einfach von heute auf morgen geschieht. Es handelt sich um einen Prozess, bei dem die betroffenen Parteien sich hinterfragen und bereits sein müssen, einen Schritt zu machen. Ein einzelner Mensch kann zwar vergeben, aber sich nicht versöhnen.
Auch hier gilt: Verschiedene Wege führen zum Ziel. «Es gibt keinen Blueprint, kein Schema, um zur Versöhnung zur gelangen.» Hilfreich können eine externe Hilfe in Form einer Mediation, moderierte Gespräche und gemeinsame Unternehmungen wie beispielsweise eine Wanderung sein.