Die Frage, wie Glaube und Kunst zusammenpassen, beschäftigt die Menschheit schon lange, sagt Jonathan Schmidt, Leiter der Kunstbewegung «Central Arts». Es lohne sich, wenn man einen Blick in die Kirchengeschichte werfe. «Lange Zeit förderte die Kirche die Kunst. Später emanzipierte sich die Kunst jedoch oftmals auch, entwickelte sich selbst weiter und wurde manchmal von der Kirche kritisch beäugt.» Das hätte immer wieder zu Spannungen geführt. «Wir finden: Kirche und Kunst, Kunst und Glaube können, dürfen, sollen, müssen wieder zusammen», sagt Schmidt im Hinblick auf die Bewegung «Central Arts».
Ein Grund, warum aus seiner Sicht Kunst und Glaube zusammenpassen: Beide geben Dingen Raum, welche nicht fassbar sind. «Kunst kultiviert einen Rahmen, wo Dinge Platz haben, welche geheimnisvoll sind und für die man keine Sprache findet. Es ist der gleiche Ort, wo auch Spiritualität und Transzendenz ihren Platz haben.» Die Kunst habe ihr eigenes Wesen: «Kunst ist keine Wissenschaft. Sie lehrt uns den Umgang mit der Welt, aber sie erklärt nicht alles zu Ende.»
Für Schmidt bedeutet Kunst ein neuer Weg, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen, wenn man auf anderen Wegen nicht mehr weiterkommt. «In der Kunst haben wir viele neue Bilder, Klänge und Farben gefunden, die uns eine zugängliche, verständliche, erlebbare Sprache gibt, welche Menschen verstehen, um über den Glauben nachzudenken und zu reden.»