Es gibt Menschen, die es wirklich hart trifft. In einem solchen Fall Vertrauen zu haben, dass Gott das Beste für uns will, sei schwierig anzunehmen, sagt die individualpsychologisch-systemische Fachberaterin Rahel Kellenberger.
«Ich glaube, dass wir Menschen Fragen haben und diese bleiben. Ich kann nicht sagen, dass mir auf dieser Erde alles sonnenklar ist und ich auf alles antworten kann», sagt sie. Die Frage ist, ob wir konstruktive Wege suchen oder bitter werden, wenn wir uns mit anderen vergleichen.
Kellenberger erklärt, dass Vertrauen ganz wichtig ist. Und dass es auf dieser Erde Ungerechtigkeit gibt. «Trotzdem ist es manchmal erstaunlich, was Menschen, die Schwierigkeiten erlebt haben, daraus schaffen.»
Dabei ist der Glaube an Gott eine kraftvolle Ressource. Menschen, die in Krisensituation waren, würden bestätigten, dass sie die Kraft erhielten, um durchzuhalten, erzählt sie. Auch Trost und Geborgenheit. Diese Menschen können dann von sich sagen: «Heute bin ich gewachsen. Ich bin reicher um die Erfahrung, die ich machen durfte.» Diese Haltung erfordert allerdings ein starkes Vertrauen, sozusagen ein Urvertrauen.
Wer neidisch ist, wirkt eher unsympathisch. Wo Neid und Eifersucht sind, herrscht Bitterkeit. Und ein bitteres Gegenüber ist nicht angenehm.
Soziale Medien können den Neid fördern. Rahel Kellenberger hat sich bewusst entschieden, sich nicht auf diesen Plattformen anzumelden. Sie spricht diesbezüglich davon, dass wir uns im Verzicht üben können, weiss aber, dass es nicht für alle der passende Weg ist.
Punkto Neid hat sie einen Tipp. Wenn wir jemanden beispielweise um das Segelboot oder um die Reise nach Australien beneiden, sollen uns überlegen, was die andere Person dafür investieren musste: nämlich Zeit in Form von Arbeit oder Vorbereitung oder Geld.
Wenn Menschen ihren Neid auf die Seite stellen und mit dem arbeiten, was sie von Gott bekommen haben, dann passieren unglaubliche Sachen, hält Kellenberger fest.