Probleme tauchen immer wieder auf. Aber wir wollen ja nicht wegen jedem Problem gleich zum Therapeuten oder zur Therapeutin gehen.
In einer herausfordernden Situation können wir den sogenannten Realitäts-Check machen, sagt die Psychotherapeutin Julia Wegmann. Wir fragen uns dann: Ist das wirklich so schlimm? Wir treten zurück und blicken von aussen auf unsere Situation.
«So eine Technik kann helfen, sich zu distanzieren und das Problem von aussen zu betrachten. Ich kann mich auch fragen: Was würde mir jetzt eine andere Person raten? Wie kann ich mit dem Problem umgehen?», erklärt Wegmann.
Es kann helfen, sich vier Fragen zu stellen:
In einem nächsten Schritt fragen wir uns: Was kann ich tun und wo habe ich gewisse Ressourcen und Fähigkeiten? Welche Möglichkeiten haben wir, uns in einer bestimmten Situation zu verhalten?
Und dann: Was ist der nächste, erste kleine Schritt, den wir machen können? Was können wir jetzt tun, damit sich unsere Situation verändert? Beispielweise können wir einen Spaziergang machen oder eine Freundin anrufen.
Wichtig ist Achtsamkeit. Wir nehmen unsere Gedanken und unsere Gefühle bewusst wahr. Und dann müssen wir bewusst die Bremse bei unseren negativen Gedanken ziehen, weil sie uns nicht helfen, uns besser zu fühlen. Wir müssen uns selbst zusprechen, dass wir uns beruhigen und tief durchatmen sollen.
«Ganz viel fängt mit dem Denken an. Ich sehe ein Problem nicht als etwas, was ich nicht lösen kann, sondern als eine Herausforderung, an der ich wachsen kann. Ein Problem bietet eine Chance für Lösungen. Der nächste Schritt ist dann meistens, ein klares Ziel zu definieren. Was möchte ich denn verändern?», so Wegmann. Und kleine Ziele ermöglichen im Vergleich zu grossen schneller Erfolgserlebnisse.