Die «Mad Pride», welche am 18. Juni 2022 in Bern zum ersten Mal durchgeführt wird, will Vorurteile gegen psychische Krankheiten aus dem Weg räumen. Bei diesem Marsch können Betroffene, Angehörige und Sympathisanten mitlaufen. Es soll ein Zeichen gesetzt werden, dass über psychische Gesundheit und Krankheiten öffentlich geredet werden soll.
«Es soll ein Freudentag sein», erklärt Marcel Wisler, Leiter des Organisationskomitees. «Ein Tag, wo man öffentlich zeigt, dass man psychische Belastungen hat, und das auf eine bunte und spielerische Art unter die Leute bringt.» Psychische Krankheiten sind immer noch ein Tabuthema. Allerdings wird jeder zweite Schweizer und jede zweite Schweizerin irgendwann im Leben mit diesem Thema konfrontiert.
Es hätte in den vergangenen Jahren viele Bemühungen gegeben, diesem Umstand mit Sensibilisierungskampagnen und Medienarbeit entgegenzuwirken, sagt Wisler. Eines der Probleme sieht er in der Selbststigmatisierung: Betroffene Menschen hätten aus Scham und Angst nicht den Mut, über ihre psychische Krankheit zu reden. «Dabei wäre es ganz wichtig, dass man sehr rasch und sehr früh darüber redet.»