Haben religiöse Erfahrungen bei jungen, urbanen Menschen eine verändernde Kraft? Dieser Frage ging Sabrina Müller nach. Sie ist Privatdozentin in praktischer Theologie, Mitglied der Leitung des ZKE und Geschäftsleiterin des Universitären Forschungsschwerpunktes (UFSP) «Digital Religion(s)».
In der Forschung für ihre Habilitation hat sie mit 20 jungen Menschen aus den USA, Deutschland und der Schweiz gesprochen. Dabei kristallisierte sich folgende Leittheorie heraus: «Durch religiöse Erfahrungen verändert sich bei den Menschen der Referenzrahmen.» Oder anders ausgedrückt: Die Art, wie sie sich, die Welt und andere Menschen sehen.
Aufgrund dieser Forschung lässt sich die Schlussfolgerung ziehen: Religiöse Erfahrungen verändern die Hoffnungsperspektive. «Ich kann die Welt aus einer hoffnungsvolleren Perspektive wahrnehmen», hörte Müller von den jungen Menschen.
Die Theologin zieht ein weiteres Fazit: Man muss die jungen Menschen in ihren alltäglichen theologischen Erfahrungen abholen, mit einer Theologie von unten. Das, was die jungen Menschen erleben, sei der Kern des Theologisierens.