Ursula Häberling ist 20 Jahre alt, als sie mit Verdacht auf einen schweren Sonnenstich ins Spital geht. Doch dort stellt der Arzt schnell fest, dass es sich bei den Beschwerden um eine Schwangerschaft handelt – in der 17. Woche.
Diese Schwangerschaft ist ungeplant- und eine Schocknachricht für Ursula Häberling. Denn sie hat sich bereits vor einigen Wochen von ihrem damaligen Partner getrennt. Sie fürchtet sich vor den Reaktionen ihrer Mitmenschen und denkt darüber nach, auszuwandern. Suizidgedanken machen sich in ihr breit.
Doch als sie den Herzschlag ihres Kindes hört, verändert sich etwas in ihr. «Ich spürte die Angst meines Kindes, und in diesem Moment wusste ich, dass ich dieses Leben beschützen werde und alles für mein Kind geben will.» Kurz danach der zweite Schock, beim Ultraschall im Spital stellt die Ärztin fest, dass Ursula Häberling Zwillinge erwartet.
Nur wenig später, 12 Wochen zu früh, kommen die Zwillinge zur Welt. Die Geburt passiert völlig unerwartet und unvorbereitet. «Ich war nur mit einem Etui und einem Schreibblock auf dem Weg zu einem Kurs in Bern, und landete dann in der Frauenklinik.»
Die Kinder verbringen einige Wochen auf der Intensivstation. Doch ein Zwilling hat massivste Hirnblutungen, dessen Maschinen werden abgestellt. Ursula Häberling darf ihr schwaches Kind noch einmal in die Arme nehmen, und 45 Minuten später gibt es den Kampf auf.