«Den Fremdling sollst du nicht bedrängen noch bedrücken», heisst es in 2. Mose 22,20. Das Alte Testament gibt an über 100 Stellen die Anweisung, den Fremdling zu schützen. Die wiederkehrende Formel «Fremdling, Waise und Witwe» zeigt, dass Gott die Ausländer zu den besonders Schutzbedürftigen zählte.
Gottes Haltung dem Fremdling gegenüber erscheint im Neuen Testament noch klarer: Der Mensch hat sich von Gott entfremdet, und Gott kommt in Jesus als Fremdling in seine eigene Schöpfung hinein: «Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an» (Johannes 1,11).
Auf Fremdes reagieren wir oft aber mit Abwehr – unsere Abwehrreaktion beruht oft auf Angst: Angst vor Überfremdung, Angst um Arbeitsplätze, Angst um die Bildung unserer Kinder, Angst um unsere christlichen Werte.
Jakob Wyler stellt sich diesem Spannungsfeld und leitet eine Arbeitsgruppe für Ausländer in einer Freikirche im Zürcher Oberland.