Scheitern sei oft schmerzhaft, weil es eben mit Scham verbunden ist, weiss die psychosoziale Beraterin Rahel Kellenberger. «Wir müssen auch manchmal einen Weg anfangen zu gehen, damit wir merken, dass es nicht unser Weg ist.»
Von aussen wird ein Scheitern unter Umständen anders bewertet als wir das selber empfinden. Es sei sehr wichtig, dass man darüber mit anderen Menschen rede, rät Kellenberger. «Dann kann sich ein Stück dieser Scham, die man selber empfindet, abbauen, indem man merkt: Von aussen wird das Ganze völlig anders wahrgenommen.»
Oft stellen wir uns ein Projekt anders vor, als es sich dann in der Praxis entpuppt. Es ist kann ein Zeichen von Grösse sein, wenn wir zugegeben, dass wir wieder aufhören möchten.
«Die Angst vor dem Scheitern ist da. Oftmals stellt sich die Frage, was denn das Schlimmste ist, das passieren könnte. Manchmal hilft es, wenn man sich das überlegt», sagt Kellenberger. Und oft ist das Worst-Case-Szenario, das passieren kann, gar nicht so schlimm, wie wir es uns vorher ausgemalt haben.