Die Landeskirchen finanzieren sich über die Kirchensteuer. Luc Humbel ist Kirchenratspräsident der römisch-katholischen Kirche Aargau. Er weist darauf hin, dass das Budget einer Landeskirche von der Anzahl der Kirchenmitglieder abhängt. «Wenn viele Mitglieder austreten, führt das dazu, dass wir allenfalls gewisse Aufgaben mittelfristig nicht mehr finanzieren können.»
Bezüglich der Verwendung der Steuergelder herrscht bei den Steuerzahlern Unwissenheit. Dem will die Website kirchensteuer-sei-dank.ch entgegenwirken. Sie informiert darüber, wo die Kirchensteuern der katholischen Kirchen hinfliessen. Bis jetzt sind dort die Kantone St. Gallen, Luzern und Aargau aufgeführt.
Man will mit der Website mehr Transparenz schaffen und damit auch mehr Kirchenaustritte verhindern. Denn die Gelder gehen nicht nach Rom, sondern werden meistens direkt an Ort eingesetzt: Rund 83 Prozent der Kirchensteuer bleibt in der eigenen Kirchgemeinde.