Gedanken sind unsere treuen Begleiter – und das den ganzen Tag. Die Psychologin Julia Wegmann erklärt, dass Gedanken unsere innere Sprache sind. Unser Gehirn produziert diese auch, wenn wir im Ruhezustand sind. Wir können Dinge mit der Sprache benennen, so dass sie in unserem Bewusstsein sind.
Wegmann sagt, solange unser Kopf funktioniert, werden wir auch immer Gedanken haben. Da unser Gehirn sehr wachsam ist, ist es schwierig, überhaupt keine Gedanken mehr zu haben. Diese Tatsache ist auf die Überlebensfunktion unseres Gehirns zurückzuführen.
«Wir gehen davon aus, dass Gedanken beeinflussen, was wir fühlen und wie wir uns verhalten. Beziehungsweise dass alles sich wechselseitig gegenseitig beeinflusst und dass deshalb Gedanken so viel Macht haben. Häufig geht einem bestimmten Gefühl ein Gedanke voraus.»
Laut Wegmann sind rund 3 Prozent der Gedanken positiv, 25 negativ und der Rest ist neutral. Die gute Botschaft ist, dass sich unsere Gedanken beeinflussen lassen. «Unser Gehirn ist plastisch. Entstandene Verbindungen kann ich auch wieder abschwächen, indem ich neue Verbindungen aufbaue, quasi einen neuen Trampelpfad. Das ist in unserem Gehirn jederzeit möglich.»
Die Neurowissenschaften zeigen, dass wir einem «Gewitterwolkennetzwerk» ein «Sonnennetzwerk» entgegenstellen und wieder vermehrt die positiven Sachen sehen können. Und irgendwann wird aus dem Trampelpfad vielleicht sogar eine Autobahn.