Jugendliche, welche die Lehrstellensuche hinter sich haben, wissen, wie schwierig die Suche nach der passenden Stelle sein kann. Und wenn man dann endlich angefangen hat, gefällt einem die Stelle unter Umständen gar nicht …
Giuliana Lamberti ist Stellenleiterin des Vereins «Starke Eltern, starke Jugend». Sie weiss, dass rund 20 Prozent der Jugendlichen ihre Lehre nach der Probenzeit abbrechen. Sie empfiehlt, besser zu Beginn der Lehre abzubrechen oder den Vertrag aufzulösen, wenn es nicht stimmig ist. «Drei oder vier Jahre durchziehen ist eine lange Zeit. Und wenn es einem nicht passt, dann wird es eine Qual.»
Wenn jemand hingegen beispielsweise im dritten Lehrjahr abbrechen will, rät Lamberti von einem Abbruch ab und empfiehlt, die Lehre abzuschliessen. Ein eidgenössischer Fähigkeitszeugnis sei eine gute Basis, um nachher eine andere Richtung einzuschlagen.
Die Jugendlichen sollen sich drei bis vier Berufe aussuchen, wo sie schnuppern gehen möchten. Ein paar Schnuppertage in einem Beruf seien so wichtig für die Lehrstellensuche, sagt Lamberti. Dabei lernen die Jugendlichen auch das Team kennen und umgekehrt der Lehrbetrieb den potenziellen Lehrling.
Zu bedenken ist zudem: Es bleibt selten beim ersten Beruf, den man dann bis zur Pensionierung ausübt. Schliesslich gibt es heute vielfältige Möglichkeiten, sich weiterzubilden und sich neu zu orientieren.
Leider gibt es Eltern, die ihre Kinder unbedingt in einen Beruf hineindrücken wollen, weil sie der Auffassung sind, dass er der Richtige ist. Lamberti sagt, die Eltern sollten sich und das Kind nicht unter Druck setzen, auch beim Thema Gymnasium nicht. «Es ist wichtig, dass die Eltern wissen, dass wir ein durchlässiges Bildungssystem haben, das ermöglicht, dass man nach der Lehre eine Berufsmaturität anhängen kann.»