So manche Menschen nutzen das Jahresende, um für das neue Jahr Ziele zu setzen. «Die meisten Menschen möchten weniger Stress, mehr Bewegung, mit dem Rauchen aufhören, eine gesündere Ernährung oder mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen», verweist die Psychotherapeutin Julia Wegmann auf das Fazit vieler Umfragen.
Laut der Psychologin und der Autorin Stefanie Stahl scheitern wir oft an der Umsetzung von Zielen, weil sie nur rational getroffen werden. Denn auch wenn der Verstand die Ziele kennt, klappt es trotzdem nicht einfach so, dass sie erreicht werden.
«Wir haben in uns eben zwei Systeme. Nicht nur den Verstand, sondern auch das Bauchgefühl. Das sitzt aber nicht nur im Bauch, sondern in unserem ganzen Körper: Das sind die sogenannten somatischen Marker. Dies sind all unsere Erfahrungen, Erlebnisse, Gefühle, Werte, die wir haben. Die sind im Unterbewusstsein abgespeichert», weiss Wegmann.
Man spreche auch vom sogenannten Extensionsgedächtnis. Dieses arbeitet unbewusst und reagiert ziemlich schnell. Essen ist beispielsweise mit Entspannung, Geselligkeit oder Belohnung gekoppelt. Solche Bewertungen spielen eine Rolle, wenn es darum geht, ob man seine Ziele schlussendlich umsetzen kann oder nicht.
Ein weiterer Aspekt bei Zielen und deren Erreichung ist die Art der Ziel-Formulierung. Wegmann nennt in diesem Zusammenhang die Smart-Ziel-Formel. Sie hilft, Ziele auch einzuhalten und durchzuziehen:
«Wenn wir Ziele so formulieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass wir sie auch erreichen.» 60 bis 90 Tage werden benötigt, bis in unserem Gehirn ein neuer Pfad entsteht. So lange muss geübt werden, bis das Neue dann auch wirklich funktioniert.