Pfarrerin Saara Folini besucht Altersheime und begleitet als Seelsorgerin regelmässig Menschen am Sterbebett in derem letzten Lebensabschnitt.
Als junge Pfarrerin hatte sie noch Angst vor solchen Situationen. «Das Thema Tod und Sterben ist eines der grössten Tabus in unserer Gesellschaft. Ich konnte mir das nicht vorstellen.»
Dann absolvierte sie ein Praktikum auf einer Palliativstation und stelle fest: «Dank der modernen Palliativmedizin sind die letzten Tage und Stunden häufig sehr friedlich.» Gegen die Schmerzen und die Angst gibt es Medikamente.
Die Menschen, die Folini besucht, haben meistens ein langes Leben hinter sich. Der Tod kommt nicht unerwartet, sondern werde vielleicht sogar manchmal ersehnt: «Er kommt häufig in einem Moment, wo die Lebensqualität stark abgenommen hat, wo die Schmerzen sehr gross geworden sind. Vielleicht war der Mensch schon länger geschwächt und viel im Bett. Und dann kommt der Tod fast ein bisschen als Erlösung», erklärt sie.
Folini begleitet die Menschen manchmal über mehrere Jahre. Darum ist es für sie ein schöner Moment, wenn sie von den ihnen Abschied nehmen darf. «Je besser wir uns schon kennen, desto besser weiss ich, was ich noch anbieten könnte.»