Lilien, Zittergras, Disteln oder Weintrauben: Sie alle erblühen im Religionsgarten in Aarburg im Kanton Aargau. Auf dem Gelände des alten Friedhofs finden nun drei Religionen zusammen. In acht Beeten und an zwei Mauerplätzen spriessen Blumen, Gräser, Gewürze und weitere Pflanzen, welche man auch in der Bibel und im Koran findet.
Inspiriert von einem Besuch in einem Bibelgarten, hat Vereinspräsident Markus Bill die religiöse Pflanzenwelt nun in den Aargau gebracht. Was zuerst als Idee für einen Bibelgarten geplant war, ist innerhalb von zehn Jahren zu einem multireligiösen Projekt gewachsen. Im Herbst 2021 begannen die Umbauarbeiten, im Januar darauf wurde der Verein «Religionsgarten Aarburg» gegründet. Seit Mitte Mai dieses Jahres ist das Projekt eröffnet.
«Wir möchten Wissen transportieren, aber auch Möglichkeiten zur Begegnung schaffen», betont Bill. Es soll ein Ort der Ruhe und der Inspiration sein. Und: vor allem ein Ort, welcher die Religionen zusammenbringen soll. Kein «Gärtchen-denken», sondern ein Garten für Alle.
So betont es auch Regula Eichenberger, ebenfalls im Vereinsvorstand. Bei einem kurzen Rundgang verweist sie auf die Weinrebe: «Eine Pflanze, die eben die drei Religionen – Judentum, Christentum und den Islam – verbindet.»