Missbrauch, Vertrauensverlust, Imageproblem: Die Studien rund um die Skandale in der katholischen Kirche haben sie bis in die Grundfesten erschüttert. Um so mehr überrascht eine repräsentative Umfrage der katholischen Kirche der Stadt Luzern. 75 Prozent der jungen Mitglieder attestieren der Kirche ein gutes, aber ausbaufähiges Image. 84 Prozent äussern gar eine Sympathie.
Um dies herauszufinden, hat die katholische Kirche der Stadt Luzern bei einem Markt- und Meinungsforschungsinstitut eine Umfrage erstellen lassen. Zwischen Ende Mai und Anfang Juli 2024 erhielten alle Mitglieder zwischen 18 und 39 Jahren eine Einladung zu einer Onlinebefragung. Weil das Feedback und der Rücklauf positiv waren, wird die Umfrage als repräsentativ gewertet.
Die katholische Kirche hat dabei auch erfragt, welche Stärken die Jungen bei der Kirche ausmachen. Sie bezeichnen die Kirche als vertrauenswürdig, authentisch, freundschaftlich, vielfältig und bodenständig. Als Schwächen sehen sie den mangelnden Fortschritt, wenig Mut und die fehlende Nähe zum Alltag.
Als Grund für die guten Resultate gibt die katholische Kirche das Differenzierungsvermögen der Befragten an. Über die Hälfte von ihnen sagt, dass sie einen Unterschied ausmachen zwischen der Kirche vor Ort und der Weltkirche. Das führt zu einem Vertrauen in die Ortskirche. Zwei Drittel der Befragten sagen, dass sie der Kirche vertrauen. Mit steigendem Alter nimmt dieses Vertrauen zu.
Die Kirchenratspräsidentin Susanna Bertschmann wertet die Umfrage als Ermutigung. In der Medienmitteilung zur Studie bedankt sie sich bei der jungen Generation: «Dank euren wertvollen Inputs können wir uns als offene und engagierte Kirche in Luzern mutig weiterentwickeln – gemeinsam mit euch und für die Menschen unserer Stadt.»