Wenn wir mal zu viel gefuttert haben, beispielsweise über die Festtage, wollen wir die zusätzlichen Kilos wieder verlieren. Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm fragt hier: «Geht es um die Zahl oder um das gefühlte Wohlbefinden? Und zwar in dem Moment, in dem du gerade bist. Du hast gar nicht mehr zur Verfügung als diesen Moment.»
Der vergangene Moment ist Erinnerung, der kommende steht noch nicht zur Verfügung. Wir können nur den aktuellen Moment beeinflussen. «Ich plädiere immer fest für die Gegenwart.» Und wir sollen in erster Linie wahrnehmen, was wir spüren; nicht was wir denken.
Grimm weist darauf hin, dass Scham in Beziehungen geschieht, unter dem Blick der anderen Menschen. Doch bei der Scham muss es nicht bleiben: «Wenn ich meine Unvollkommenheiten zeige, gebe ich dem anderen die Erlaubnis, dass er das auch tun kann. Das entspannt unglaublich.» Es kann die Atmosphäre auflockern.
Wenn wir uns selber und anderen Menschen erlauben würden, das Vorhandene und unsere Unvollkommenheit zu akzeptieren, würde vieles um einiges entspannter werden, ist Grimm überzeugt. Denn Dinge zu verstecken, die nicht zum Vorschein kommen sollen, kostet Kraft.
Zudem hilft: «Einen liebevollen Blick auf sich selber haben, ein bisschen weniger kritisch sein. So wie es ist, ist es gut genug.»