Bei einer Midlife-Crisis haben wir den Eindruck, im Leben etwas verpasst zu haben, das wir unbedingt nachholen müssen. Der Psychologe Tarek El Daour spricht hier aucjh von einem Luxusthema. All die Möglichkeiten und Chancen, die wir durch Globalisierung und Vernetzung haben, seien für uns eine totale Überforderung. Dabei vergessen wir, was wir bereits haben.
Die Schweizer Bevölkerung ist sehr fleissig. Sie ist gewissenhaft, arbeitet viel und ist ehrgeizig. Viel arbeiten und weiterkommen wollen treibt uns Schweizer an – und vielleicht auch in ein Hamsterrad. Da kann es zu Krisen im Leben kommen, und dies nicht erst in der Mitte des Lebens.
Weiterziehen und Neues erleben haben wir in uns drin. «Darum gehen wir wandern, wollen Dinge erleben und Neues sehen, weil wir sonst im gleichen Automatismus sind», sagt El Daour. Zu Krisen kann es also bereits in früheren Jahrzehnten kommen: Wenn wir uns zu lange in den gleichen Umständen befinden, keine Ziele und keinen Horizont mehr haben.
Der Mensch braucht Ziele. Wenn sie fehlen, sind wir irritiert und können nicht mehr so auf das Umfeld wirken, wie wir das eigentlich gern machen würden, erklärt El Daour.
Krisen im Leben gibt es also immer wieder. In verschiedenen Lebensphasen müssen wir uns mit jeweils anderen Themen herumschlagen. Die Frage ist, wie wir die Krisen angehen und was wir daraus machen.