In der Schweiz gibt es rund 90 000 Menschen, die stottern. Valentin Schudel ist einer davon. Er sagt, das Stottern an sich sei nicht das Schlimme, sondern die Gefühle, die damit verbunden sind.
Früher stotterte Schudel mehr als heute, was sein Selbstwertgefühl negativ beeinflusste und ihn ängstlich machte. «Ich hatte grosse Angst vor dem Sprechen, vor dem Stottern, auf die Leute zuzugehen. Das hatte aufs tägliche Leben einen grossen Einfluss.»
Schudel hat an sich gearbeitet und traut sich heute mehr. «Ich habe keinen Leidensdruck mehr, keine Angst vor dem Stottern.» Er sagt anderen Menschen direkt, dass er stottert. «Durch diesen offenen Umgang habe ich in letzter Zeit keine schlechten Erlebnisse mehr gemacht.» Mit seiner proaktiven Art räumt Valentin Schudel viele Vorurteile aus dem Weg.
Doch auch der Gesprächspartner kann einer stotternden Person helfen. Er kann ihr zeigen, dass er am Was und nicht am Wie interessiert ist. Er soll dem Stotternden nicht ins Wort fallen, sondern eine entspannte, ruhige Haltung einnehmen, welche sich positiv auf den Stotternden auswirkt. Stress kann das Stottern eher noch verstärken.
Sich Zeit nehmen und dem Gegenüber zuzuhören, wenn er uns etwas erzählt: Das ist ein Tipp, den wir uns alle zu Herzen nehmen können.