Der 21. März ist der internationale Tag gegen Rassismus. In Zusammenhang mit diesem Tag laufen aktuell in der Schweiz auch Aktionswochen gegen Rassismus. Das «National Coalition Building Institute» setzt sich dafür ein, Vorurteile, Rassismus und Diskriminierung abzubauen.
Dessen Co-Geschäftsführerin Madleina Brunner Thiam erklärt, rassistische Diskriminierung geschehe aufgrund von Herkunft, Ethnie oder Religion. «Rassismus ist eigene Form von Diskriminierung.»
Je durchmischter und vielfältiger eine Gesellschaft ist und je mehr sich Menschen mit Rassismus auseinandersetzen, desto weniger rassistische Diskriminierung geschieht. In der Schweiz sei Rassismus nicht grösser als anderswo, sagt Brunner Thiam.
Sie glaubt nicht, dass es spezifische Täterinnen und Täter gibt, weil wir alle rassistisch sozialisiert seien. Es gebe zwar rechtsextreme Gruppierungen, welche gefährlich und militant seien. Aber die Mehrheit von rassistischen Diskriminierungen geschieht unbewusst und ungewollt.
Die sozialen Medien spielen bezüglich Rassismus eine entscheidende Rolle. Laut dem neusten Antisemitismus-Bericht ereignen sich dort die meisten antisemitischen Diskriminierungen.
Ein Lösungsansatz besteht laut Brunner Thiem darin, Fälle von rassistischer Diskriminierung anzuklagen und sichtbar zu machen. Ein anderer ist, auf gesellschaftlicher Ebene und im Alltag darauf zu sensibilisieren. Die «Black Lives Matter»-Bewegung hätte durchaus einen Anstoss gegeben, mehr über Rassismus zu reden.
Brunner Thiem glaubt, dass jeder und jede etwas gegen Rassismus unternehmen kann. «Es kann viel bewirken, wenn man in kleinen Alltagssituationen versucht, Rassismus anzusprechen.» Eine gute Vorgehensweise sei nachfragen. Es sei gefährlich, wenn bei rassistischen und diskriminierenden Bemerkungen geschwiegen wird. Überhaupt sollen wir uns über die eigenen Privilegien, Muster und Prägungen bewusst werden.