Die psychosoziale Beraterin Karin Rappo hat viermal ein Baby verloren. Sie sagt, wer eine Fehlgeburt erlebt hat, soll seine Trauer voll ausleben. «Du darfst so himmeltraurig sein, wie du bist.»
Allerdings trauert nicht nur die Frau, sondern auch der Mann. Denn auch für ihn ist die Situation herausfordernd. Es gilt: «Jeder Mensch trauert individuell. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden, wie er mit seiner Trauer umgeht und sie verarbeitet. Und in den meisten Fällen ist es so, dass der Partner anders trauert.»
Hier kann es schnell zu Unverständnis und Streit kommen, weil man sich nicht verstanden fühlt. Trotzdem ist der Partner in solch schlimmen Momenten ein sicherer Hafen. Deshalb sei es wichtig, dass das Paar gut miteinander redet und nicht vorschnell interpretiert, sagt Rappo. Und dass sich die beiden den Raum geben, auf seine eigene Art zu trauern.
Wichtig ist aber auch, eine gute Freundin oder einen Freund aufzusuchen oder zu einem Seelsorger zu gehen, um seine Gefühle teilen zu können.