In Deutschland wird am 8. Oktober der Klimaschutz propagiert. Vor allem auch im Industriesektor (nach den Energieproduzenten der zweitgrösse Verursacher von Treibhausgas-Emmissionen). Kurz gesagt soll es um Dekarbonisierung gehen (weg von Kohlenstoff) hin zu erneuerbaren Energien.
Was dies bedingt in einer grossen Industrie-Nation wie Deutschland und wie wir in der Schweiz unsere Klimaziele weiterverfolgen punkto Reduktion von Treibhausgas – darüber sprechen wir heute «im Fokus».
Industrienation Deutschland
Der 8. Oktober als Klimaschutztag, das ist ein Aktions- und Gedenktag bei unserem grossen nördlichen Nachbarn Deutschland. Und da konnte man im Vorfeld Projekte aufgeben, wie man nachhaltiger leben könnte. Das zeigt eben auch, es gibt Handlungsbedarf, vor allem in der Industrie. Und so wie die Umweltschutzorganisation WWF schreibt, sei in Deutschland der Industriesektor ja der zweitgrösste Verursacher von Treibhausgasemissionen, gleich nach den Energieproduzenten. Die Industrie in Deutschland hat bis jetzt nicht nur eine zentrale Rolle in der Wirtschaft gespielt.
Weniger Stahl, Eisen, Kalk und Zement
Der WWF beschreibt, dass einer der wichtigsten Schlüssel eine Dekarbonisierung der Industrieprozesse ist. Kurz, dass man weniger Kohlenstoff braucht. Damit erreicht man Klimaschutzziele, was dann auch wieder einer klimaneutralen Wirtschaft gut kommen soll. Und gleichzeitig soll der Industriesektor wettbewerbsfähig bleiben. Die Frage ist ja jetzt aber, wo soll man da ansetzen?
WWF gibt da ziemlich genaue Antworten punkto Branche: konkret bei der Erzeugung von Eisen und Stahl, da sei eine Umstellung dringend. Oder auch, wenn man Kalk und Zement herstellen möchte. Oder eben auch in der Chemieindustrie. Es geht um Dekarbonisierung. Weg also von Kohlenstoff hin zu erneuerbarer Energie.
Umsetzung
Dazu schreib der WWF unter politische Massnahmen, dass es Entlastungen oder Subventionen brauche bei der Umstellung. Sicher auch eine umfassende Strategie für die Industrie, wo man dann daraus Massnahmen für die einzelnen Sektoren ableiten soll. Idealerweise soll man klimaneutrale Technologien fördern und auch unterstützen, dass das so umgesetzt werden kann. Dazu gehört auch, dass man Leitmärkte etablieren muss, wo man klimaneutrale Materialien bekommt. Und eine koordinierte Beschaffung von nachhaltigen Produkten beim Bund, bei den Bundesländern und bei den einzelnen Wohngemeinden ist angesagt. Das klingt alles gut und recht, könnte aber noch etwa 10 Jahre dauern. Also bis 2034, bis man dann in der Umsetzung drin ist.
Situation in der Schweiz
Klimaschutz ist ein Thema, welches auch die Schweiz angeht. Umso mehr, weil wir in den Alpen eine doppelt so starke Klimaerwärmung haben wie der weltweite Durchschnitt. So schreibt das Eigenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, kurz UWEG. Offensichtlich wird dies am Beispiel unserer Gletscher, die am Schmelzen sind. Das hat man gerade beschrieben, dass trotz des vielen Schnees im letzten Winter mehr Gletschermasse weggeschmolzen ist, als man prognostiziert hat.
Umsetzung in der Schweiz
Die Klimapolitik in der Schweiz zielt auf Treibhausgas ab, welches bei der Verbrennung von Erdöl und Gas entsteht. Und so leisten wir mit einem neuen CO2-Gesetz, welches im nächsten Jahr gilt, unseren Beitrag zum internationalen Klimaschutz. Was sich z.B. darin zeigt, dass wir bei den Heizsystemen aus fossilen Brennstoffen auf klimafreundlichere Heizungen umstellen. Dann gibt es Lenkungsabgaben, sprich eine CO2-Abgabe oder Emissionsvorschriften für neue Fahrzeuge. Und auch bei Gebäuden kann man sogenannte CO2-Massnahmen treffen, neben dem Ersatz von alten Heizungen durch CO2-freie Heizsysteme, auch mit besserer Isolation. Und helfen sollen auch bei uns Belohnungssysteme, wo die Bevölkerung und die Wirtschaft profitieren, bei der Umstellung auf nachhaltige Lösungen.
Der Anreiz soll den Reiz ausmachen, zum Anpacken bei der Umstellung auf CO2-freie Systeme. Bis 2030 haben wir eine erste Frist, um die Emissionen zu halbieren. Und bis 2050 sollen wir dann im Netto-Null-Bereich sein.