Krisen, Krieg, Hungersnot und jeden Tag schlechte Nachrichten: Wie können wir da noch zuversichtlich bleiben? Das wollten wir von der psychosozialen Beraterin Janine Oesch wissen.
Das Buch «5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen» von Bronnie Ware hat sie beeindruckt. «Ich finde das einen spannenden Ansatz, dass man von hinten aufs Leben schaut und sich überlegt, wie man gelebt haben will.» Die fünf Dinge sind:
Besonders der fünfte Punkt hat es Oesch angetan. Sie meint nämlich, dass wir uns manchmal selbst nicht erlauben, glücklich und zufrieden zu sein.
Uns selbst erlauben, glücklich zu sein
Was ist Glück? Oesch spricht von einer Hoffnung und einer tiefen Zufriedenheit zu haben, auch wenn unsere Umstände nicht perfekt sind. «Das ist so erstrebenswert, dass ich mir in meinem Alltag mit meinen Möglichkeiten und in meinem Umfeld immer wieder erlaube, glücklich zu sein.»
Wie werden wir zuversichtlich? Zuerst einmal muss in uns der Wunsch nach Veränderung vorhanden sein. «Danach gibt es viele verschiedene Abzweigungen, die man eintrainieren kann. Man muss sich bewusst werden, wo man hin will. Wie sieht ein Leben aus von jemandem, der zufrieden, zuversichtlich, hoffnungsvoll ist?» Wir wollen wir sein, wenn wir 70 oder 80 Jahre alt sind?
Zuversichtliche Vorbilder suchen
Wichtig ist, dass wir uns aktiv Vorbilder suchen, die zuversichtlich sind und uns wieder hoffnungsvoll prägen können. Für Oesch ist das beispielsweise die Grossmutter einer Freundin, die eine tiefe Zufriedenheit ausstrahlt. «Mich hat bei ihr angesprochen, dass sie immer ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht hatte. Und sie war so ruhig in sich.»