Nach seiner Arbeit als Buchbinder erhielt er eine Stelle in der Spedition des Thuner Tagblatts, anschliessend arbeitete er im Büro einer Baufirma. Ganz verlernt hat er die Kunst des Buchbindens jedoch nicht, denn immerhin bindet er noch seine eigenen Tagebücher. Allerdings ist er kein eifriger Tagebuchschreiber, für einen einzelnen Tag notiert er sich jeweils «das Nötigste». Der gebürtige Appenzeller hat die Musik im Blut, er wuchs regelrecht mit ihr auf. Bereits sein Grossvater dirigierte die Heilsarmee-Musik von Herisau. Im Alter von etwa sechs Jahren drückte ihm sein Vater ein Kornett in die Hand. Mit 10 Jahren war er in der Heilsarmee von Herisau offizieller Musikant. 1934 wurde er konfirmiert und damit zum Senior-Soldat – und seitdem ist der Heilsarmee treu geblieben.
Zwar spielt er in erster Linie Blechmusik, doch kann er auch Gitarre und Kontrabass Musik entlocken. In Thun leitete er als Erwachsener mehrere Jahre das Musikkorps der Heilsarmee. Auch war er Trompeter im Militär. Doch Ramsauer stellt fest: Musik im Militär und in der Heilsarmee sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Emil Ramsauer erachtet es als wichtig, dass man Gott dient, und zwar unabhängig davon, was man tut. Auf dem Weg mit Gott zu sein sei das Beste, denn dabei könne man auch dem Nächsten dienen und anderen helfen.
Und der Eurovision Song Contest? Zu Beginn hatte Ramsauer regelrecht Mühe mit dem Song «You and Me». Die Melodie gefiel ihm nicht, er war schlichtweg nicht an einen solchen Musikstil gewöhnt. Doch mit der Zeit fand er Gefallen da- ran. Doch mit der «Scheinwerferei», wie er es nennt, kann er sich immer noch nicht anfreunden. Positiv hebt er bei diesem Projekt den «ganz guten Zusammenhalt in der Band» hervor und die Tatsache, dass die anderen Mitglieder sich um ihn kümmern.
Aufgrund seines hohen Alters hat er über die Grenzen hinaus Beachtung gefunden. Ramsauer findet den ganzen Rummel um seine Person zwar etwas über- trieben, aber man müsse das eben akzeptieren. Im Hinblick auf den Auftritt von Takasa in Malmö lautet sein Motto: «Einfach und bescheiden bleiben und das Ganze nehmen, wie es kommt.»