Alle drei Jahre findet das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. Es zieht tausende Besucher und Besucherinnen in seinen Bann. 300 000 Sportbegeisterte verfolgten vor drei Jahren in Burgdorf die Wettkämpfe der 400 Schwinger, Hornusser und Steinstösser. Schweizer pflegen seit jeher Bräuche und Traditionen, halten diese so über viele Jahre lebendig.
Nicht nur an Grossanlässen blühen die verschiedenen Traditionen auf. Beim 61. Zentralschweizer Jodlerfest setzen sich in Schüpfheim Jung und Alt dafür ein, den Besuchern ein unvergessliches Fest zu ermöglichen. Erklingen 20 Alphörner auf einmal, verspüren wohl nicht nur eingefleischte Patrioten Gänsehaut. Das Auflebenlassen vergangener Traditionen lässt in die Schaffenskraft und Kreativität der Gegenwart, wie die vergangener Jahre blicken. An solchen Festen zeigt sich neben der Tradition eine starke Verwurzelung in Glaubensüberzeugungen, die damals, wie heute lebendig sind. Das Schutzengelfest im Kanton Appenzell wird seit 1627 gefeiert und bringt bis heute den Wunsch nach Segen und Schutz im Alltag zum Ausdruck.
Bis vor wenigen Jahren waren nahezu alle Traditionen verknüpft mit kirchlichem Leben. Eine lebendige Tradition, die Jahrhunderte überdauerte ist das Gebet. Es wird in einer sehr persönlichen und vielfältigen Art gelebt. Traditionen spiegeln sich auch in der Art des Handelns wieder. Der Inder und Sozialreformer Vishal Mangalwadi ist beeindruckt, wie sich in der Schweiz Werte wie Ehrlichkeit, Vertrauen und Qualitätsbewusstsein in der Gesellschaft entwickeln konnten. Ganz anders als in seinem Heimatland Indien.