Nicht alle starten mit guten Voraussetzungen ins Leben. Sei es mit einer Krankheit, als Frühgeburt, mit einer Missbildung, als Waisenkind oder dass sie in einem sehr armen Land geboren werden. Die Gründe für «schlechte Karten» sind vielseitig.
Eine die das kennt, ist Eva-Maria Admiral. Vier Monate zu früh erblickt sie das Licht der Welt. Das erste Lebensjahr muss sie im Krankenhaus verbringen. Ihre Eltern besuchen sie selten. Wie sich Jahre später herausstellt, ist sie ein ungewolltes Kind. Mit neun Jahren kommt sie in ein katholisches Mädcheninternat. Sie fühlt sich alleine. Mit 13 Jahren liest sie den Satz von Victor E. Frankl: «Es gibt keine Situation, in der das Leben aufhören würde, uns eine Sinnmöglichkeit anzubieten, und es gibt keine Person, für die das Leben nicht eine Aufgabe bereit hielte.» Eine Aussage, die zu einem ihrer Leitsätze geworden ist. Denn obwohl Eva-Maria Admiral Erfolge am weltberühmten Burgtheater in Wien feiert, ist ihr Leben von Höhen und Tiefen geprägt.
Ebenfalls ein Leben voller Höhen und Tiefen erlebt Marcel Rebiai. In Algerien geboren, wächst er ohne seine Eltern auf, zuerst in einem Militärwaisenhaus und später auf der Strasse. Mit zehn Jahren kommt er in die Schweiz zu einer Pflegefamilie. Als junger Erwachsener fällt Marcel Rebiai in eine Identitätskrise und betäubt seinen Schmerz mit Drogen. Heute ist er Vater von vier eigenen Kindern und etlichen Pflegekindern. Er lebt seit 30 Jahren in Jerusalem und hat die Gemeinschaft der Versöhnung, eine Versöhnungsarbeit zwischen Juden und Arabern, gegründet.