Gourmet-Essen zuhause – das war Regula Sulsers Business-Idee, als sie den Mahlzeitendienst «Gourmet Domizil» gründete. Unterdessen ist es aber noch viel mehr: Ein Mutmacher für diejenigen, die selbst nicht mehr kochen können. Denn die Lieferanten der Mahlzeiten stürzen nicht von einem Ort zum nächsten, sondern nehmen sich Zeit, um mit den Kundinnen und Kunden zu plaudern.
«Wir sind manchmal die einzigen Bezugspersonen dieser Personen», sagt Daniel Bärtschi. Er liefert schon seit einiger Zeit die Mahlzeiten von «Gourmet Domizil» aus und schätzt die Gespräche mit den Kunden selbst auch. Auch am Telefon nehmen sich Regula Sulser und ihre Mitarbeitenden viel Zeit. «Für einen 90-Jährigen kann ein solcher Anruf sehr schwierig sein», betont Sulser. Umso mehr bewirke es, wenn sie dem Kunden dann Mut zuspreche. «So können wir Mutmacher im Alltag sein.»
Regula Sulser kann in diesem Moment aus Erfahrung sprechen. Sie selbst kämpfte in ihrer Jugend lange mit Depressionen: «Schon die kleinsten Dinge machten mir Mühe.» Als sie nicht mehr weiterwusste, schrie sie zu Gott – und wenig später ging ihr das Wort «Mahlzeitendienst» durch den Kopf. Also startete sie einen kleinen Dienst, der immer grösser wurde – und heute beschäftigt sie 35 Mitarbeitende und ist so zur Mutmacherin für andere Menschen geworden.