Gewalt, Drogen, Armut: Nicht einmal die Polizei will die Slums von Ventanilla in Lima betreten. Doch ausgerechnet dort hat die Schweizerin Miriam Bernales-Kühni ihren Ehemann kennen gelernt – und mit ihm zusammen ein Hilfswerk aufgebaut, das der Not nachhaltig begegnet.
«Ich brauche weder Geld noch Hightech», sagte Miriam Bernales-Kühni als Teenager – und wünschte sich eine Reise zu einem Hilfswerk zur Konfirmation. Darauf flog sie mit ihrem Vater zu einem Werk in Uganda. «Seither war für mich klar, dass es meine Bestimmung ist, Menschen in fernen Ländern von Gottes Liebe zu erzählen und ihnen praktisch zu helfen», erzählt Miriam.
Von der Goldküste in den Slum
Zuerst allerdings absolvierte sie das KV bei einem Reisebüro, leitete Reisen und studierte Sozialarbeit. Bei einem Praktikum in Lima begegnete sie ein erstes Mal ihrem heutigen Ehemann Carlos Bernales. Und nach einigen Jahren entschied sie sich ihren Wohnort Stäfa an der Goldküste des Zürichsees gegen das feuchte und neblige Armenviertel Ventanilla zu tauschen. Mit ihrem Ehemann gründet sie das Hilfswerk «Estación Esperanza», das den Ärmsten einen Weg zu guter Bildung erschliessen will. «Die Kinder sollen lernen, aber die Eltern auch», erklärt Miriam ihre Philosophie: «Nur so ist Fortschritt möglich.»
Im «go talk» mit Ruedi Josuran berichtet Miriam Bernales-Kühni von dramatischen Auseinandersetzungen mit der Mafia – genauso wie von bewegenden Momenten, in denen sie staunt, welche Wunder Liebe bewirken kann.