Für den Flüchtlingssonntag vom 18. Juni 2023 sind Gottesdienste, Begegnungen und weitere Aktionen geplant, um auf die Situation von geflüchteten Menschen aufmerksam zu machen. Dazu ein lädt unter anderem die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA).
Ursula Eichenberger arbeitet bei der Arbeitsgemeinschaft «interkulturell» der SEA mit und leitet die «Kulturschule Netzwerk». Sie trifft deshalb immer wieder Flüchtlinge oder Menschen mit einem Fluchthintergrund. In den Kursen der Kulturschule seien die Flüchtlinge dankbar, dass ihnen Normen, Werte und Eigenheiten der Schweizer Kultur erklärt werden, erzählt sie. Bei «interkulturell» arbeitet sie mit Menschen aus Migrationskirchen zusammen.
Der Ukraine-Krieg hat erneut gezeigt: Viele Menschen, welche flüchten, kommen mit sehr wenig an und sind dankbar für Kleider und Essen. Wichtig sind zudem Zeit und Zuwendung. Als Möglichkeiten für Begegnungen nennt Eichenberger Spielplätze; diese seien eine gute Möglichkeit, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Deutschcafés und Deutschkonversation sind gefragt, weil Geflüchtete zwar viel Deutsch lernen, aber keine Möglichkeiten haben, die Sprache anzuwenden.
Behörden müssen Entscheidungen fällen und Grundbedürfnisse abzudecken, das Verbringen von Zeit mit Flüchtlingen kommt zu kurz. Hier sieht Eichenberger die Chance für die Kirchen: Sie können hier in die Lücke treten und Angebote für Menschen aus anderen Kulturen schaffen, wo diese mit Schweizern in Kontakt kommen. Als weitere Optionen nennt sie Kleiderbörsen, Essensabgaben und Gebet für die Behören.
«Mit Menschen aus anderen Kulturen Zeit zu verbringen ist eine Chance für uns, damit die Welt bunter und vielfältiger wird und wir von ihren Kulturen lernen können», sagt Eichenberger.