Monotheismus bezeichnet Religionen, welche nur einen Gott kennen. Die drei grössten sind das Judentum, das Christentum und der Islam. Alle sehen sich als Religionen, die den Frieden unterstützen. Spricht nicht gerade die Religionsgeschichte eine andere Sprache? Denn die Religionen haben Gewalt und Konflikte in die Welt gebracht.
Konrad Schmid ist Professor für Altes Testament an der theologischen Fakultät Zürich. Er ist der Auffassung, dass die drei Religionen aufgrund ihrer geistigen Tradition «ein äussert friedfertiges Potenzial» haben. Als sie zu Staatsreligionen wurden, kamen die entsprechenden politischen Affiliationen mit ins Spiel, was dann zu Gewalt führte. Das Problem war also das Zusammenspiel von Religion und politischer Macht.
Heute sei diese Problematik allerdings überholt, sagt Schmid. Gerade in der westlichen Welt würde sich niemand mehr aus religiösen Gründen bekriegen. Eine Hypothese besagt, dass der Westen die Ideale der Aufklärung wie Toleranz und Religionsfreiheit verinnerlicht hat. Eine andere lautet, dass die Religionskriege unentschieden ausgingen und man feststellte, dass man religiöse Überzeugungen nicht militärisch bestimmen kann.
Es sei also die Erfahrung aus den Religionskonflikten, dass sie nicht zu einem Ziel führen und dass Religionen friedfertig miteinander leben können.