Wir berichten über Gott und die Welt
Life Channel Fenster zum Sonntag Talk Music Loft

Was uns an Weihnachten fasziniert

Category Template

Weihnachten wird in unserer Gesellschaft ausgiebig zelebriert. Im Podcast «Glaubenssache» erzählen der reformierte Pfarrer Peter Schulthess und die katholische Theologin Romina Monferrini, was die Menschen an Weihnachten fasziniert.

Schulthess verweist auf das Geheimnisvolle, das sowohl bei Kindern auch als Erwachsenen etwas auslöst. «Das Krippenspiel, das Licht: Das alles ist voller Mystik. Das ist der Unterschied zu Karfreitag und Ostern, die viel abstrakter sind.»

«Die ganze Geschichte an sich ist nicht ein grosses Brimborium, sondern ein ganz kleiner, einfacher Stall mit einer Krippe. Ein paar Leute, mit denen wir uns identifizieren können. Es geht um eine Geburt, etwas Neues passiert. Es ist eine Heilsbotschaft», erklärt Monferrini.

zum Post

 

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Gegen Ende des Jahres steigert sich in der Adventszeit alles auf diesen ausserordentlichen Moment hin: auf Heiligabend und die Weihnachtstage am 24., 25. und 26. Dezember.

Weihnachten ist ein sinnliches Fest: Symbole wie der Tannenbaum, der Samichlaus und das Christkind bereichern in dieser Zeit unsere Fantasie. Vor allem Geschenke, Gemeinschaft und ein Festschmaus stehen während den Weihnachtstagen im Fokus. Weihnachten ist aus diesen und vielen weiteren Gründen nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken.

Aber wie feiert eigentlich die Kirche Weihnachten? Und warum? Und woher kommt eigentlich diese Tradition genau? Wie soll man als Kirche mit der Kommerzialisierung umgehen?

«Glaubenssache»-Host Karl Dittli bespricht diese Fragen mit seinen zwei Gästen. Mit Romina Monferrini (katholische Theologin und Seelsorgerin aus Luzern) und mit Peter Schulthess (reformierter Pfarrer und Notfallseelsorger aus Pfäffikon im Zürcher Oberland).

Sie erzählen unter anderem, wie sie Weihnachten feiern. Was für sie das grösste Geschenk ist – und warum Weihnachten auch eine Chance sein kann.

Es wird weihnächtlich und sinnlich – vielleicht auch ein bisschen magisch.

Kontakt
Was gefällt Dir am meisten an Weihnachten – oder in der Adventszeit? Teile es uns mit:

Wir freuen uns auch sehr über Feedback, Fragen oder Themenwünsche über diese Kanäle!

Gäste
Romina Monferrini ist Religionspädagogin und Theologin. Sie arbeitet als katholische Seelsorgerin in einer Pfarrei in der Stadt Luzern sowie im digitalen Raum von Kirche (Social Media, YouTube u. a.). Zudem ist sie Doktorandin in Theologie im Bereich Pastorale Erneuerung/Digitale Pastoral, Präsidentin der Ikonen-Schule für Ikonographie und liturgische Bildtheologie und engagiert als freie Journalistin bei «Kirche ohne Grenzen».

Peter Schulthess ist ehemaliger Speditionskaufmann, arbeitete als reformierter Pfarrer in Pfäffikon ZH. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Er ist Autor der Bücher «Hiobsbotschaft – Erfahrungen aus der Notfallseelsorge» und «Wie Engel begleiten – Erfahrungen aus biblischer und heutiger Zeit».

Autor
Karl Dittli

Links

Mehr zu Weihnachten

zum Post

Von Philippe Breitenmoser

Raus aus der Eintönigkeit, aus der Langeweile des Arbeitsalltages, der einen schon so lange nicht mehr reizt … Philippe Breitenmoser machte nach langem Ringen genau diesen Schritt. Und er hat erfahren: Gott ist treu. Er ruft uns in Aufgaben und entlässt uns auch rechtzeitig wieder aus ihnen. In den Höhen und Tiefen sind gute Beraterinnen und Berater wichtig, gerade in den Momenten, wenn man selbst nicht mehr klarsieht. Ein Erlebnisbericht.

Kennst du dieses Gefühl? Du sitzt in einem eher dunklen Raum mit kaltem LED-Licht in einem Grossraumbüro an einem Tisch, welchen du heute Morgen bei Arbeitsantritt spontan wählen musstest, weil dein Lieblingsplatz bereits besetzt ist von einem Arbeitskollegen, den du nur halb so gut kennst, wie du ihn eigentlich gerne kennen würdest. Der Bildschirm leuchtet dir konstant geduldig entgegen, doch zum Schreiben animiert er dich irgendwie so gar nicht. Dein Blick schweift hinaus aus dem Fenster. Stahlblauer Himmel umhüllt die noch letzten weissen Bergspitzen vom vergangenen Winter und der smaragdgrüne Bergsee funkelt in der Morgensonne, als würden klitzekleine Diamanten auf ihm um die Wette tanzen. Das Kuhglockengebimmel der fleissig grasenden, sanften Riesen der Alpen auf der saftigen Wiese macht die Idylle perfekt und du denkst nur noch eines: «ICH WILL RAUS!!!»

Raus aus dieser Eintönigkeit. Weg von diesem Tisch, der mich nicht inspiriert. Raus aus diesem langweiligen Gefängnis des Arbeitsalltages, der mich schon so lange nicht mehr lockt. Anfangs hatte das Kirchenjahr ja noch seinen Reiz mit all den Festtagen und den immer wiederkehrenden Anlässen. Doch mit der Zeit wurde es für mich zu einem Hamsterrad und spätestens, nachdem ich mir zum zehnten Mal überlegen musste, aus welchem Blickwinkel ich die Weihnachts- oder Ostergeschichte denn noch erzählen könnte, wurde es für mich mehr zu einem «Etwas-aus-den-Fingern-Saugen» als zu einem inspirierten Kreativevent.

Dabei hatte alles so gut und irgendwie von einer höheren Macht orchestriert begonnen. 2009 kam wie aus dem Nichts die Anfrage, ob ich mir die Leitung des Ressorts Kirchenmusik als Worship-Pastor in einer Kirche mit rund 1500 Besuchern vorstellen könnte. Es kam für mich so überraschend, weil ich nie in meinem Leben den Wunsch oder gar den Traum hegte, diesen Beruf auszuüben. Doch die Anfrage setzte in mir eine Frage in Bewegung, die ich mir bis anhin noch sehr wenig stellte in meinem Leben, wenn es um die Berufswahl ging: «Was ist, wenn das Gottes Wille ist?» Nach intensiven Gesprächen und Ringen mit Gott und Ehefrau kamen wir gemeinsam zum Schluss: Nein, es ist nicht die Zeit dafür! Wir gehen lieber auf Weltreise. Nach einem halben Jahr während dieser Weltreise erreichte mich die zweite Anfrage für diesen Job. Und wieder stellten wir uns die gleiche Frage, ob das vielleicht doch Gottes Wille sein könnte.

Nach Antworten suchen
Nachdem wir glaubten, von Gott ein JA bekommen zu haben, sagten wir im Herbst 2010 zu. Mit viel Respekt startete ich im Frühling darauf diese Aufgabe, da ich während meiner Ausbildung zum Primarlehrer und später noch zum Lastwagenchauffeur irgendwie nie gelernt hatte, Menschen zu führen, geschweige denn grad 100 Mitarbeitende – allesamt ehrenamtliche Musiker aller Altersgruppen. So war denn bei Amtsantritt eine meiner allerersten Fragen: «Gott, was ist dein Wille für dieses Team? Wo willst du hin mit dieser Kirche, ihrer Musik und ihren Liedern?»

Gott war treu. Er antwortete. Nicht immer sofort, aber eigentlich stets rechtzeitig – auch wenn ich mir häufig kürzere Wartezeiten auf seine Antworten gewünscht hätte. Doch nun, nach fast zwölf Jahren in der Funktion vom Leiter des Worship-Ressorts, war die Luft irgendwie raus und die Leidenschaft wurde immer mehr zu einer Aufgabe, die «Leiden schafft». Ich fühlte mich ausgelaugt, ausvisioniert, ausgepowert und fragte mich, was ich meinem Team denn noch Neues erzählen könnte.

Je länger, umso mehr wurde für mich der Alltag zur Last. Ich schlief nicht mehr gut, spürte einen Druck auf der Brust, hatte Mühe beim tiefen Durchatmen, selbst beim Singen hatte ich nicht mehr das gleiche Volumen. Lachen konnte ich nur noch selten und Freude war nur noch etwas, das ich aus der Vergangenheit kannte – obwohl ich innerlich wusste, dass ich mit meiner wunderbaren Ehefrau und Familie, allen meinen guten Freunden, einer sicheren Arbeitsstelle und genügend finanziellen Möglichkeiten allen Grund zur Freude gehabt hätte. Doch was sollte ich machen, ich habe sie einfach nicht mehr gespürt.

Ich musste da raus. Ich wusste nicht wie – aber raus!
Durfte ich denn das überhaupt? Einfach raus? Schliesslich war es doch Gottes Wille, dass ich diese Arbeit angetreten hatte. Darf ich dann einfach selbst entscheiden, dass ich aufhöre? Natürlich suchte ich Gottes Antwort in dieser Frage. Doch Gott schwieg seit über einem halben Jahr und währenddessen ging es mir immer schlechter. Der Gang zur Arbeit wurde zu einer Tortur und die Arbeitstage wurden gefühlt immer länger und zäher. Nichts machte mir mehr Freude. Nicht einmal mehr die Freizeit oder meine einst geliebten Hobbys, alles wurde irgendwie dunkel und leer … Dann plötzlich ein Lichtblick. Eines Morgens in meiner ganz persönlichen Zeit mit Gott und seinem Wort, der Bibel, kam mir ein Gedanke: «Wie wäre es, wenn ich einfach wieder Lastwagen fahren könnte?» Zugegeben, ich hatte diesen Gedanken in den vergangenen zwölf Jahren immer wieder mal während herausfordernden Zeiten oder Projekten, aber es blieb immer eine Gedankenspielerei. Schliesslich galt es ja auch, eine sechsköpfige Familie zu versorgen und die Flexibilität bezüglich meiner Arbeitszeiten war absolut Gold wert und wichtig, um die Highlights unserer Kinder im Alltag miterleben zu können.

Die Wende
Darf ich, darf ich nicht, kann ich, kann ich nicht … Die Frage quälte mich fortan. So nahm ich eines Tages professionelle Hilfe in Form eines Coaches und einer Psychiaterin in Anspruch. Medikamente linderten zwar den Leidensdruck, konnten ihn aber nicht ganz nehmen. Der Coach stellte gute Fragen und ich kam aufgrund meiner Antworten langsam, aber sicher zum Schluss, dass es durchaus okay ist, nach zwölf Jahren weiterzuziehen. So schrieb ich im Herbst 2022 eine E-Mail an meinen ehemaligen Arbeitsgeber im LKW-Geschäft mit der Frage, ob es möglicherweise eine offene Stelle gäbe für mich als Chauffeur. Eine automatische Antwort aufgrund einer Ferienabsenz liess bei mir die Hoffnungen auf eine positive Antwort und einem Ausweg aus meiner Situation schwinden. Doch schon am nächsten Tag hatte ich eine E-Mail meines ehemaligen Chefs im Postfach. Er schrieb, dass sie derzeit tatsächlich jemanden suchen würden und dass sich die Verantwortlichen bei mir melden würden. Noch am selben Tag kam der Anruf und nach einem kurzen Gespräch war klar, dass wir uns so bald wie möglich treffen und die Formalitäten besprechen wollten.

Vorfreude kam in mir auf. Konnte es sein, dass dies der Ausweg war aus meiner aktuellen und sehr herausfordernden Aufgabe? Das Gespräch verlief sehr zufriedenstellend für beide Seiten und so entschied ich mich nach Rücksprache mit meiner Ehefrau, Familie und Freunden, dass dies der richtige Schritt sei. Der nächste Schritt war dann weniger leicht: Das Informieren meiner Arbeitskolleginnen und -kollegen und Vorgesetzten würde mich viel kosten, da sie in all diesen Jahren zu lieben Freunden geworden sind. Das Gefühl, dass ich sie wohl nun im Stich lassen würde, liess mich nicht los. Doch in den folgenden vertrauensvollen Gesprächen kam mir viel Wohlwollen und Verständnis entgegen. Es lag allen sehr viel daran, dass es mir wieder besser gehen darf. So kündete ich – und es standen meine letzten drei Monate als Worship-Pastor an. Keine leichte Aufgabe, denn ich musste meinen liebgewonnen Bandleitenden und Worshipern erklären, dass es in dem Moment noch keine Anschlusslösung für die Leitung des Ressorts gab.

Alles in Gottes Hände legen
Wie schön wäre es gewesen, bereits eine Person zu haben, die ich hätte nachziehen können! Die einfach in meine Fussstapfen hätte treten können. Doch Gott sprach zu mir durch sein Wort, dass dies nicht in meiner Verantwortung läge, sondern in seiner. ER hat bisher immer dafür gesorgt, dass jemand diesen Bereich leitete. Das tat gut. Diese Worte nahmen mir den letzten Druck und ich begann, wieder freier zu atmen, besser zu schlafen, und die Hoffnung, dass alles gut kommt, wuchs von Tag zu Tag.

Dann kam der letzte Arbeitstag. Zufälligerweise war an diesem Abend ein Teamevent angesagt, bei dem sich alle Worshiper versammelten und ich noch einmal die Möglichkeit hatte, zu allen zu sprechen und DANKE zu sagen. Es war mir – und ist mir noch – eine grosse Ehre, mit all diesen Menschen über so viele Jahre ein grosses Stück gemeinsamen Weg gegangen zu sein. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich mit ihnen in diesen zwölf Jahren erleben durfte.

Was ich nie zu hoffen wagte, wurde innerhalb einer Woche Realität: Ich war raus aus der Funktion des Worship- Pastors und bereits wieder im nächsten Job als Chauffeur. Der Druck war vollends weg, die Lebensfreude wieder da und der Schlaf endlich wieder erholsam und tief.

Gott ist treu!
Rückblickend bin ich dankbar für diese Erfahrung und bin sehr daran gewachsen. Ich habe erfahren, dass Gott uns in Aufgaben hineinruft und uns auch rechtzeitig wieder aus ihnen entlässt. Ein Ringen darum lohnt sich. In den Höhen und Tiefen habe ich gute Beraterinnen und Berater als wichtig Begleiterinnen und Helfer empfunden, besonders in den Momenten, in denen man selbst nicht mehr klarsieht.

 

Zur Person
Philippe (Pipo) Breitenmoser ist seit 17 Jahren mit seiner Traumfrau Jeruscha verheiratet und hat mit ihr vier Kinder. Nach zwölf Jahren Leitung des Worship-Ressorts der GVC Winterthur arbeitet er zurzeit als Heizölchauffeur. Sein Herz schlägt für tiefe, echte und langanhaltende Beziehungen.
zum Post

Von Christoph Sigrist

Gott ist wie ein elastisches Band, das den Menschen aus dem Hamsterrad und dem alltäglichen Trott herauszieht. Denn Gott ist immer anders, als man denkt. Deshalb ist auch der Mensch als Ebenbild Gottes immer anders, als wir denken. Dorothee Sölle hat mich angesichts des Antijudaismus und Antisemitismus gelehrt, dass das Recht, ein anderer zu werden, ursächlich mit unserem Glauben zu tun hat.

«Ich denke, das Beste, was wir als Christen tun können, ist, so jüdisch wie nur möglich zu werden. Darin sehe ich das Anders-Werden, denn der Jude ist ja in unserer Geschichte immer wieder der Andere, der ewig Andere gewesen. Und Andersheit – ausgesondert zu sein, isoliert und abgeschoben zu werden – ist ein Name für Christus. Das Wort, das mir jetzt zu diesem ‹Das Recht, ein Anderer zu werden› einfällt, ist ein Wort der jüdischen Tradition, das ich immer mehr lieben gelernt habe, das Wort ‹Teschuwa›, die Umkehr. Die Rabbiner lehren über die Teschuwa, dass man alles Mögliche über sie sagen kann, dass es aber keinen Tag und keine Stunde gibt, an der sie unmöglich ist.» (Dorothee Sölle, u.a., Teschuwa, Zwei Gespräche, Zürich, 1989, 70–71).

«Ich will raus!» Dieser Ruf ist nicht an Advent, Weihnachten oder Neujahr gebunden. Die Sehnsucht, rauszukommen, und das Recht, anders zu werden, ist nicht an Raum und Zeit gebunden. Umkehr ist immer möglich.

Der Kirchenraum scheint mir für die Umkehr «Ich will raus!» besonders geeignet. An den Festtagen ist das Grossmünster wieder übervoll, bis zu 3500 Menschen besuchen an Wochenendtagen die Kirche, gesamthaft sind es 2023 zwischen 650 000 bis 700 000 Personen, die wie durch ein unsichtbares, elastisches Band durch das enge Portal in den leeren Raum, zu den Kerzen, vor die Fenster, zum offenen Gebetsbuch hineingezogen werden. An Samstagen sind Kollegen von mir und ich selbst präsent. Mit dem Talar stehe ich im Kirchenraum.

«Ich will raus, ich halte dies nicht mehr aus.» Unmittelbar nach dem Entscheid der Fusionierung der UBS mit der CS besuchten nicht wenige Berufstätige vom Paradeplatz der Bankenwelt den Kirchenraum. Ich sass mit dem älteren Mann in den Stühlen im Chor. Er erzählte mir von schlaflosen Nächten, Spannungen in der Familie, der Angst am Arbeitsplatz. «Wissen Sie, ich weiss nicht, warum ich hier bin. Ich glaube nicht an Gott, ich gehe nicht in die Kirche. Jetzt hat es mir den Boden unter den Füssen weggezogen. Ich will raus aus dem Hamsterrad. Plötzlich sitze ich da, ich rede mit Ihnen, einem Pfarrer!» Es übermannte ihn. Weinend erzählte er vom Druck, dem er jahrelang ausgeliefert war. Es sprudelte aus ihm heraus. Ich hörte zu, fragte vorsichtig nach. Plötzlich wurde er still. «Es tut so gut, einfach mal zu reden. Und jemand hört mich, versteht mich, sieht mich. Ich weiss nicht, warum, doch jetzt habe ich das Gefühl, etwas sei anders mit mir. Gott sei Dank.» – «Gott?» – «Ach, das sagt man doch einfach so.» Wir trafen uns später regelmässig. Zurzeit lässt er sich für einen sozialen Beruf umschulen.

Kirchenräume tragen unzählige Spuren von dem vielfältigen Ruf «Ich will raus!» in sich. Und viele Menschen verlassen den Raum anders als hinein. Was hindert Sie, bisweilen sich in den Kirchenraum ziehen zu lassen und sich überraschen zu lassen mit dem Ruf in Ihrer Seele «Ich will raus!»? Und es könnte sogar sein, dass dieses unsichtbare Band, das Sie hineinzieht, von der unsichtbaren Hand Gottes gezogen wird …

 

Zur Person
Pfarrer Christoph Sigrist blickt auf eine intensive, vielseitige Karriere als Pfarrer, Armeeseelsorger, Dozent, Stiftungsrat und vieles mehr zurück. Sein Herz schlägt immer für den Willen Gottes und für den Nächsten, der ihm in seiner Not anvertraut wurde.

 

Serie «Gott ist …»
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.
zum Post

Von Christoph Gysel

Nicht bloss Kinder haben Weihnachtswünsche: Auch Erwachsene wünschen sich manches. Natürlich keine Spielsachen aus einem der vielen Kataloge, die uns derzeit ins Haus flattern. Erwachsene schreiben wohl kaum einen Wunschzettel, den sie dann ans Fenster kleben.

Wir dürfen unsere kleinen und grossen Wünsche aber bei Gott deponieren. Das ist ein grossartiges Vorrecht.

zum Post

«Wie kann ich meinen Töchtern die biblischen Geschichten auf spannende und interaktive Weise weitergeben?» Diese Frage stand am Anfang des Holzbibel-Projekts. Inspiriert durch den Cousin ihres Mannes, fing Ella Frisen an, Designs für Holzpuzzles zu entwerfen, und der Cousin Peter Frisen brachte die Ideen aufs Holz.

So entstand die Holzbibel, welche inzwischen 13 Themen umfasst. Bereits sind neue Ideen geplant. Umgesetzt wird das ganze Design am Computer von Ella Frisen und in der Garage von Peter Frisen.

zum Post

Der Pfarrer und Netz-Abt Simon Weinreich hat das Netzkloster ins Leben gerufen. Diese Online-Plattform offeriert verschiedene analoge Angebote, bei denen man zusammen mit anderen Menschen meditieren, achtsam sein und in die Stille kommen kann. Die Meditation ist ganz klar christlich ausgerichtet, aber offen für alle.

zum Post

Von Reto Nägelin

Immer wieder mal fühle ich mich leer, also innerlich unerfüllt. Ich bezeichne das auch als den Blues, also das Gefühl, dass es nicht so ist, wie es sein müsste. Dieser Zustand lässt sich sehr schwer in Worte fassen. Und ich glaube, es geht vielen Menschen so, dass etwas im Innern unerfüllt bleibt.

Als ich an einem Morgen die Bibel las, wurde mir plötzlich etwas klar: Jesus spricht immer wieder mal von diesem Gefühl. Im 4. Kapitel des Johannesevangeliums begegnet Jesus an einem Brunnen einer Samaritanerin. Anschliessend spricht er mit seinen Jüngern über Nahrung. Er sagt, es nähre ihn, wenn er Gottes Willen erfülle und an dem arbeite, warum Gott ihn auf die Erde geschickt habe.

Der Mensch braucht definitiv mehr als Brot zum Leben. Das, was uns innerlich nährt, sind der Ruf und die Zusage von Gott zu finden, zu glauben und zu leben.

zum Post

Das erste Foto eines «Schwarzen Lochs» realisiert der Astrophysiker Heino Falcke im Frühling 2019 in einer Zusammenarbeit von Wissenschaftlern rund um den Globus mithilfe von acht Teleskopen. Für seine Arbeiten wurde der Professor der Radboud University schon mehrfach ausgezeichnet. Im November 2023 wurde ihm in Bern der hochdotierte Balzan Preis für Naturwissenschaften verliehen.

Wie kann der Wissenschaftler, der auch ordinierter Laienprediger ist, seinen Glauben an die alte Bibel mit seinen fortschrittlichen Erkenntnissen vereinbaren? Für ihn passen christlicher Glaube und Wissenschaft gut zusammen, wie er im Beitrag erklärt.

zum Post

«Kreuzweise» nennt sich ein Kunstprojekt von Central Arts. Dessen Leiter Jonathan Schmidt erklärt das Projekt folgendermassen: «In allererster Linie ist es eine Kollaboration in Bild, Text und Musik. Es ist ein Album, aber gleichzeitig auch ein Buch und ein bisschen auch eine Ausstellung von Bildern.»

Die Protagonisten des Buchs sind sechs Personen aus der Bibel, die prägende Begegnungen mit Jesus machten. «Wir wollen ganz nah von diesen Personen lernen und ins Heute übertragen.»

Inspiriert zu diesem Projekt wurde Schmidt von Andreas Boppart, dem Leiter von Campus für Christus. «Wieso ‹kreuzweise›? Es ist unser zentrales Anliegen, dass wir es schaffen, die Leute mit dem Thema Kreuz wieder zum Staunen zu bringen.»

«Central Art» wünscht sich, dass sich die Leute mithilfe dieses Projekts weniger kreuzweisen können und dafür mehr Weisheit am Kreuz erhalten, wie Schmidt es ausdrückt. Und dass sie bei den grossen Themen landen wie Liebe, Gnade, Dankbarkeit und Begegnung.

«Meine Erwartung ist, dass die Leute staunen und einfach loslassen dürfen. Wenn es um biblische Wahrheiten geht, empfinde ich uns als wahnsinnig verkrampft. Aus dieser Verkrampfung heraus entstehen viele Streitereien. Ich wünsche mir wirklich, dass wir Menschen zusammenbringen, die unterschiedlich ticken. Wenn es uns gelingt, Menschen zusammenzubringen, die man vielleicht sonst nicht in den gleichen Raum bringen würde, dann wäre das ein schönes Ziel.»

zum Post