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Sich Gottes Liebe aussetzen

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Doch setze ich mich ihr auch aus? Oder verberge ich mich in den Schatten von Selbstzweifeln und Stress? Denn nur in Gottes Liebe finde ich Ruhe im grössten Stress und Vergebung für mein Versagen. – Von Hanna Rüegger

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Heute feiern wir einen dieser eher kuriosen Feiertage: den Welttag der Barmherzigkeit. Ursprünglich stammt er aus Indien, mittlerweile ist er international verbreitet. Der Tag soll zeigen, dass ein barmherziger Lebensstil die Kultur verändern kann, in der wir leben.

Wir suchen nach der Bedeutung von Barmherzigkeit. Dabei werfen wir einen Blick in die Bibel und finden Begriffe, welche dieses Anliegen von Nächstenliebe transportieren.

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Von Stefan Fischer

Gott ist voller Sehnsucht nach uns Menschen. Zumindest gibt es in der Bibel viele Texte, in denen erzählt wird, wie Gott sich nach den Menschen sehnt. Er sehnt sich nach Gemeinschaft. Diese setzt bereits in der Garten-Eden-Erzählung ein. Gott sehnt sich nach der Gemeinschaft mit seinen Menschen, doch sie verstecken sich. «Wo bist du?», ruft er nach Adam. Wir können uns vorstellen, wie dieser Ruf durch den Garten schallte und die Ohren Adams erreichte. Seine Antwort war gefragt.

Die Sehnsucht Gottes nach den Menschen, jenseits von Eden, durchzieht die Bibel. Abraham erhält in Mamre göttlichen Besuch. Jakob schaut die Himmelsleiter. Hagar bleibt in der Wüste nicht allein.

Es sind die Erzählungen davon, wie Gott am Leben seiner Menschen Anteil nehmen möchte. Alle Umkehrrufe der alttestamentlichen Propheten an das Volk Israel drücken es aus: Ich sehne mich nach euch. Lebt nicht ohne oder gegen mich, sondern mit mir.

So kann auch Weihnachten als Sehnsuchtsgeschichte Gottes verstanden werden. Er macht sich auf den Weg zu uns Menschen. Das wird in einem grösseren Horizont verstanden, den die Bibel nur beschreiben, aber nicht erfassen kann. «Das Wort wird Fleisch», heisst es bei Johannes. «Gott entleerte sich selbst», schreibt Paulus. Gott setzt sich in Bewegung, um seine Sehnsucht nach uns zu stillen. Daran werden wir in diesen Advents- und Weihnachtstagen erinnert. Davon wird in den Kirchen gepredigt.

Und die Sehnsucht von uns Menschen? Wir sehnen uns nach Liebe und Harmonie. In unsicheren Zeiten sehnen wir uns nach Normalität, in guten Zeiten nach Ferien. Manchmal träumen wir vom Glück. Und immer wieder sehnen wir uns nach Gemeinschaft.

In der Advents- und Weihnachtszeit nehmen wir lange Fahrten in Kauf, um mit der Familie oder guten Freunden zusammen zu sein. Dahinter steht auch die Sehnsucht nach Menschen, mit denen ich viel in meinem Leben geteilt habe. Menschen, die an meinem Leben und ich an ihrem Anteil nehmen. Immer dort, wo meine Sehnsucht gestillt wird, fühle ich mich wie jemand, dessen Hunger gestillt und dessen Durst gelöscht worden ist. Und doch werde ich immer wieder hungrig und durstig.

So ist es auch bei einer noch tieferliegenden Sehnsucht, der Sehnsucht nach dem, was mehr ist als ich. Im Alltag tritt diese leicht in den Hintergrund, aber wenn ich mein Leben im Horizont des «Wohers» und «Wohins» bedenke, dann ist da eine Sehnsucht nach Grösserem, Dauerhaftem. Diese Sehnsucht nach dem Transzendenten oder Göttlichen sucht Erfüllung und kann das, was sie findet, nicht dauerhaft festhalten oder besitzen. So wie der, der einmal gegessen und getrunken hat, wieder hungrig und durstig wird, so ist die Sehnsucht nie ein für alle Mal gestillt. Sie lebt aus der erneuten Begegnung. Wenn ich sie mit der Sehnsucht Gottes nach uns Menschen verbinde, dann wird mir die Menschwerdung Jesu zum Ruf Gottes: «Wo bist du?»

 

Zur Person
Stefan Fischer, 56, ist Theologe. Er leitet das Religionspädagogische Institut der ev.-ref. Kirche St. Gallen. Sein Herz schlägt für die Bildung und Ausbildung und für ein «genaues Hineinschauen» in die Bibel.

 

Serie «Gott ist …»
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.
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Unser Leben ist komplex geworden. Wir werden von Erwartungen und Informationen überflutet. Der Philosoph und Theologe Johannes Hartl entwirft mit der «Eden Culture» eine «Ökologie des Herzens».

In einer überraschenden Reise durch verschiedene Disziplinen zeigt er auf, was uns verloren gegangen ist. In den drei Prinzipien Verbundenheit, Sinnorientierung und unverzweckte Schönheit erkennt Hartl die Nährstoffe unseres Lebens.

Er geht dabei den Ursachen für den weit verbreiteten Zukunftspessimismus auf den Grund. Präsentiert werden Lösungsansätze, welche die Menschheit für eine hoffnungsvolle Zukunft benötigt: «Wir Menschen brauchen zum Leben mehr als saubere Luft und Trinkwasser allein. Wenn wir zwar den Planeten retten, uns aber nicht um unsere Herzen kümmern, dann sterben wir auch aus.»

 

Johannes Hartl

Johannes Hartl | (c) ERF Medien

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Den November zu mögen ist für viele Menschen unlogisch. Diesen Monat finden die meisten unangenehm. Oft ist er regnerisch, dazu kommen bereits Advents- und Weihnachtsstress auf Touren. Und man denkt lieber schon an die nächsten Sommerferien als an Spaziergänge durch den Novemberwald.

Dabei bieten gerade diese Spätherbststimmungen das richtige Umfeld, um im Gespräch mit Gott Neues zu entdecken. – Von Verena Birchler

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Neben dem Neuen Testament und verschiedenen Psalmen enthält die «Hockey-Bibel» 21 Lebensberichte von Eishockeyspielern und Trainern. Die Idee dazu entstand in einem der Hockey-Lager, die Mental-Coach Daniel Hornecker von der Sportstiftung «Empowering Lives» jeweils durchführt.

Die jungen Leute, welche diese Lager besuchen, sind jeweils fasziniert von den Lebensgeschichten. Durch die Lebensgeschichten in der «Hockey-Bibel» sollen die Leser mit Gott und dem christlichen Glauben in Kontakt gebracht werden.

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Nebel zieht durchs Tal, umschlingt die Wälder, schluckt Perspektive und Aussicht. Was dieser Tage in der Natur zu beobachten ist, kann auch mit unserer Stimmung und mit unserem Lebensgefühl passieren. Anstelle von Nebel sind es erschwerende Gedanken, die uns immer wieder die Leichtigkeit entziehen.

Wie werfen wir Ballast ab und lassen die Nebeldecke unter uns? Gast in diesem Talk ist Andreas Boppart, Leiter des Missionswerks Campus für Christus Schweiz.

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Auf diese Frage gibt es keine einfachen Antworten. Pastor Christoph Grob von der FEG Winterthur erzählt statt einer Antwort eine Geschichte. Es ist die Geschichte vom Propheten Jona, der Gott davonlief und am eigenen Leib erfahren musste, dass Gott ihn nicht aufgibt.

Dieser heilsame Schreck hat ihn verändert. Eine Predigt, die zu Herzen geht.

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Kann Religion lustig sein? Hat Jesus mit seinen Jüngern gescherzt? Haiko Behrens ist Pfarrer bei der reformierten Kirche Dornach und im Rahmen der Woche der Religionen in Solothurn für das Thema Humor zuständig. Er verweist darauf, dass auch Jesus Witze erzählt hat und erwähnt das Beispiel vom Kamel und dem Nadelöhr. Er kann sich gut vorstellen, dass die Menschen in der Bibel ziemlich lustig waren.

Es wird immer wieder gesagt, dass man mit Gott wie mit einem Vater oder einem guten Freund reden kann. Dies lässt sich auch auf den Humor beziehen. Evangelium heisse ja frohe und nicht ernste Botschaft, gibt Behrens zu bedenken. Und er sagt plastisch: «Humor ist ein Stück weit der Stuhlgang der Seele.» Man lässt seinen Ärger und Frust in einer Weise heraus, über die man lachen kann.

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Menschen mit einer Demenzerkrankung können mit dem ganzen Programm, welches in einem Gottesdienst abläuft, nicht mehr mithalten. Jede Person mit einer Demenzerkrankung befindet sich in einem anderen Stadium mit einer unterschiedlichen Aufnahmefähigkeit, erklärt der katholische Pfarrer Christian Schaller von der Berner Dreifaltigkeitskirche.

Eine Predigt ist bei solchen Menschen nicht angebracht, allenfalls ein kurzer Impuls. «Erinnerungen an die Vergangenheit oder Spuren davon funktionieren noch am besten.» Das können beispielsweise Lieder sein, welche in der Kindheit und Jugend gesungen wurden, oder ein geläufiges Gebet wie das Vaterunser.

Es sei besser, dass Menschen mit Demenzerkrankugen in kleinen Gruppen von etwa fünf Personen seien, sagt Schaller. Für ihn ist das Gespräch mit einzelnen Menschen wichtiger. «Ich führe eher eine persönliche Begleitung durch. Ich besuche diese Menschen und versuche mit ihnen ein Gespräch zu führen.» Während einem solchen Besuch kann ein Lied gesungen und gebetet werden. Dabei zeigen Menschen mit Demenzerkrankungen durchaus klare Momente.

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