Wir berichten über Gott und die Welt
Life Channel Fenster zum Sonntag Talk Music Loft

Unruhe im Stall – eine Weihnachtsgeschichte

Category Template

Weihnachtsgeschichte «Unruhe im Stall», vorgelesen von Tabea Kobel

Moderatorin Tabea Kobel liest vor

«Iah, tut das gut!» Mit einem wohligen Stöhnen streckt das Eselchen seinen Rücken durch. Seine alten Knochen knacken. «Recht hast du, kleiner Esel. Es geht nichts über etwas frische Weihnachtsluft!», stimmt Josef dem Grauen zu und klopft sich altes Stroh vom Mantel. Dann beugt er sich mit Maria zusammen über das Jesuskind in der Krippe. «Siehst du Schatz, das Kind hat das Jahr in der Strohkiste gut überstanden.» Nickend streicht Maria sanft über die Wangen des kleinen Jesus. «Wie schnell doch wieder Advent ist», sagt sie. «Was meinst du, Josef, wie feiert wohl die Menschen-Familie dieses Jahr Weihnachten?»

Vorsichtig spähen die drei Krippenfiguren aus ihrem gemütlichen Holzstall hinaus. Im Wohnzimmer herrscht Chaos. Unzählige Boxen mit Weihnachtsdekoration stehen überall verteilt im Raum. Die Mutter eilt umher, rückt Kerzenständer zurecht, hängt Engelsfiguren auf und behält bei allem den Backofen im Auge. Vom Sofa her ertönen die wütenden Rufe eines Knaben, der just seinen Playstation-Controller wegschmeisst. Grinsend stupst das Eselchen Josef an: «Mensch Joe, du hast die Wette schon wieder gewonnen. Der Junge klebt immer noch am Fernseher fest.» Josef krault den Esel zwischen den Ohren und mustert irritiert das Tohuwabohu, welches sich vor seinen Augen abspielt. «Das werden ja denkwürdige Weihnachten werden», flüstert er den anderen zu. Plötzlich schiebt sich ein rundes Kindergesicht vor den Stall. Erschrocken erstarren die Krippenfiguren mitten in der Bewegung. Aber das Mädchen kneift nur konzentriert ihre blauen Augen zusammen und befestigt etwas ungelenk den Weihnachtsstern am Dach der Krippe. «Fertig, Mami! Darf ich jetzt mit Laura spielen gehen?», schreit das Kind und ist auch schwupp schon wieder verschwunden. «Das ging dieses Jahr aber schnell», staunt Maria. «Weiss die Familie noch, dass wir nicht nur Dekorationsgegenstände darstellen?» Der Esel schmiegt sich an sie und antwortet: «Keine Ahnung. Und irgendwie fühl ich mich gerade so lieblos behandelt.» Josef zuckt bloss mit den Schultern.

So vergehen die Tage. Immerzu sind die grossen Menschen im Stress, jagen Geschenken und Terminen hinterher. Betrübt lässt das Eselchen bald seine Ohren hängen. «Könnt ihr euch auch nicht auf Weihnachten freuen, wenn unsere Menschen-Familie so viel um die Ohren hat?», fragt es die anderen Figuren. Maria schüttelt betreten den Kopf. «Und sie scheinen dieses Jahr auch völlig vergessen zu haben, dass Weihnachten die Geburt von unserem Jesus hier ist. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, geben sie der Arbeit den Vorzug oder füllen ihre Zeit mit unwichtigen Dingen.» So schleicht sich allmählich ein dunkler Schatten über den Stall und die Vorfreude auf ein liebevolles Fest geht verloren. Schliesslich platzt Josef der Kragen. Aufgewühlt streicht sich der Zimmermann durch seinen Bart. «Genug ist genug! Wir müssen etwas unternehmen – so kann es doch nicht weitergehen.» «Iah, iah! Klar. Aber was sollen wir tun?», jammert der Esel. Ratlos sehen sich die Krippenfiguren an.

Was meinst du, Josef, wie feiert wohl die Menschen-Familie dieses Jahr Weihnachten?

«Ich könnte die Menschen-Familie mit meinem Licht blenden», ertönt mit einem Mal ein piepsiges Stimmchen vom Stalldach her. «Das wird sie sicher auf uns aufmerksam machen.» Schon leuchtet der Weihnachtsstern immer heller und kräftiger. Vor Konzentration zittern sogar seine Zacken. Doch das Aufblitzen über der Stallkrippe geht in der Helligkeit des laufenden Fernsehers unter.

«Danke für deinen Versuch, kleiner Stern», murmelt Maria, «jedoch müssen wir offensichtlich zu drastischeren Mitteln greifen.» Jetzt werden alle Krippenfiguren hellhörig. Drastisch? Was schwebt Maria da vor? «Also, was ist essenziell für das Gelingen des Weihnachtsfests?» Maria blickt die Figuren reihum an. «Genau! Das Jesuskind! Überlegt doch einmal: Was macht wohl unsere Menschen-Familie, wenn das Jesuskind aus heiterem Himmel verschwindet? Das können sie doch nicht auf sich sitzen lassen. An Weihnachten braucht es ein Jesuskind – basta!» Ein feines Lächeln hat sich auf Josefs Gesicht geschlichen. «Das könnte funktionieren …»

Am nächsten Tag reisst ein schriller Schrei die Krippenfiguren aus dem Schlaf. «Mami, Papi! Unser Jesuskind ist geklaut worden!» Hektisch zieht das Mädchen seine Eltern an den Händen ins Wohnzimmer. «Schaut nur! Die Krippe lag umgekippt vor dem Stall und keine Spur von Jesus. Hat ihn jemand gestohlen? Wo kann er nur sein?», verhaspelt sich die Kleine beinahe. Ihr Vater reibt verschlafen die Augen. «Was erzählst du da? Jemand hat unsere Krippenfigur gestohlen?» Verstohlen zwinkern sich die Krippenfiguren zu. «Wahrscheinlich ist sie einfach auf den Boden gefallen. Vielleicht ist ja die Katze drangekommen?» Maria und Josef sehen gespannt zu, wie nun die Menschenfamilie auf allen vieren auf dem Boden herumkriecht und nach dem Jesuskind sucht. Der Esel kann nur mit Mühe ein kicherndes «Iah» unterdrücken.

«Hat jemand die Figur gefunden?», fragt die Mutter schliesslich und kriecht mühselig unter dem Weihnachtsbaum hervor. Verärgert zupft sie sich die Nadeln aus den Haaren. Niemand antwortet ihr. «Na schön! Dann werde ich heute noch eine neue Jesusfigur kaufen.» «Aber Mami, du kannst doch Jesus nicht einfach so ersetzen und einen neuen kaufen!», ruft das kleine Mädchen aus. «Das geht doch nicht. Was, wenn die alte Figur wieder auftaucht? Das Jesusfigürchen wird dann sicher traurig sein, wenn es nicht in seine Krippe zurückkann.» Über diese Worte muss Maria lächeln. Stumm verfolgt sie den Wortwechsel.

Nun mischt sich auch der Vater ein. «Kauf bloss keine neue Figur! Dieses Krippenspiel habe ich noch von meiner Uroma geerbt.» Gutmütig fährt er fort: «Wir suchen einfach alle gemeinsam nach unserem Jesus. Er wird sicherlich irgendwo in der Wohnung sein. Und wir haben ja noch bis morgen Abend Zeit.»

 

Nach dem Frühstück wird also eine grossangelegte Suchaktion eingeleitet. Alle Zimmer werden auf den Kopf gestellt, sogar der Estrich und der Schlafkorb der Katze werden durchwühlt. Aber das Jesuskind bleibt unauffindbar. In der Krippe wispern die Figuren aufgeregt miteinander. «Iah, iah! Denkt ihr, es hat geklappt?», brummelt das Eselchen. «Sieht ganz danach aus. Auf jeden Fall hat sie das verschwundene Jesuskind aus dem Trott herausgerissen», gibt Josef zur Antwort und beobachtet nachdenklich die Menschen-Familie, die ratlos auf dem Sofa sitzt. Mit einem tiefen Seufzer steht die Mutter irgendwann auf. «Ich muss noch Geschenke einpacken.» Auch der Sohn murmelt etwas Unverständliches und verlässt das Zimmer. Der Vater streicht seiner Tochter kurz über die Haare und geht zurück an die Arbeit. Das kleine Mädchen bleibt allein zurück. Eigentlich will es die Suche noch nicht aufgeben – aber wo könnte es überhaupt noch stöbern? Traurig setzt es sich vor der Krippe auf den Boden und stützt das Kinn auf die Hand. «Wisst ihr Krippenfiguren vielleicht, wo sich das Jesuskind versteckt hält?», murmelt das Mädchen mit düsterer Miene. «Wir brauchen ihn doch für Weihnachten und er lässt sich einfach nicht finden.» Die Krippenfiguren schauen sich stumm an. Maria gibt sich einen Ruck. Mit sanfter Stimme flüstert sie dem Mädchen ins Ohr: «Keine Bange! Das Jesuskind wird auftauchen. Halte nur nach ihm Ausschau.» Verwundert hebt das Mädchen den Kopf und beäugt die Krippenfiguren. Still stehen diese da und strahlen ihre Zuversicht aus. Schliesslich nickt das Mädchen vertrauensvoll und verabschiedet sich.

Der Weihnachtsstern über dem Stall beginnt zu leuchten und strahl

Der Weihnachtsabend scheint düster zu werden. Die Mutter ist verstimmt, weil keine Jesusfigur vorhanden ist. Der Vater ist zornig, weil er mittlerweile zum Schluss gekommen ist, dass die Katze das Jesuskind gefressen haben muss. Und der Sohn missgelaunt, weil er erneut an einer «Ganz-Wohnungs-Suche» nach der Krippenfigur teilnehmen musste. Einzig die Tochter bleibt frohen Mutes. «Jesus wird sicher bald auftauchen. Wir müssen nur die Augen offenhalten», wiederholt sie Marias Worte.

Der Tag vergeht und bald dämmert es. Voller Vorfreude, dass sie nun bald das Jesuskind finden werden, zieht das Mädchen ihre Eltern und den Bruder ins Wohnzimmer. Die Kerzen am Weihnachtsbaum werden entzündet, und nun kommt doch festliche Stimmung auf. Die Familie lässt sich von der Freude des Mädchens anstecken und singt fröhlich – und etwas schief – ihre traditionellen Weihnachtslieder. Als sie mit dem «Stern von Bethlehem» beginnen, winkt Maria dem kleinen Stern über dem Stall zu. «Pst, Sternchen. Dein Einsatz!»

Der Weihnachtsstern über dem Stall beginnt zu leuchten und strahlt immer heller. Mit aller Kraft sendet er sein Licht über den Krippenfiguren aus bis zum Sofa, wo die Familie beisammensitzt. Mitten im Lied verstummt plötzlich die helle Stimme des Mädchens. Ein Strahlen huscht über sein Gesicht. «Schaut doch …!» Nun werden auch die anderen ruhig und blicken verwundert auf die kleine Krippe unter dem Weihnachtsbaum. Sie leuchtet und funkelt in dieser Weihnachtsnacht.

Und dort inmitten der übrigen Krippenfiguren liegt das Jesuskind. Ganz so als hätte es nur darauf gewartet, dass die Menschen-Familie ihre Augen öffnet.

«Tja! Sieht so aus, als hätte das Jesuskind uns gefunden», bemerkt der Vater verschmitzt. In Gedanken versunken fügt er hinzu: «Das passt eigentlich ganz gut, denkt ihr nicht auch? Advent gibt uns bewusst Zeit mit offenen Augen auf das Jesuskind zu warten.» Die Mutter stimmt mit einem kleinen Lächeln zu. «Nächste Weihnachten werden wir das bestimmt nicht mehr vergessen.» Sie legt ihren Arm um das Mädchen und drückt es liebevoll. «Dann lasst uns zum Schluss noch die Weihnachtsgeschichte hören. Mit offenen Augen und Herzen diesmal», spricht sie, und der Vater holt nickend die Bibel hervor. Andächtig lauschen auch die Krippenfiguren den altbekannten Worten aus dem Lukasevangelium. Der Esel schnaubt zufrieden: «Wie immer hast du richtiggelegen, Joe. Das waren denkwürdige Weihnachten!» Josef und Maria lachen und sehen zu dem kleinen, aber riesigen Geschenk in der Krippe, welches hell in ihrer Mitte strahlt.

zum Post

Mario Mosimann ist fasziniert vom Wesen Gottes und davon, dass er sich als Vater, Sohn Jesus und Heiliger Geist zeigt. Wie er den Heiligen Geist einmal ganz speziell im Alltag erlebte und so das Leben einer alten Frau berühren konnte, erzählt er in diesem Beitrag. Das Fazit: Die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist setzt viel Freude frei.

zum Post

In der Bibel steht, Gott habe uns keinen Geist der Ängstlichkeit gegeben, sondern einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. Mario Mosimann erzählt, wie er das ganz konkret erlebte, als es um Leben und Tod ging.

zum Post

«Gottwärts» ist ein ökumenisches Wochenende für junge Erwachsene aus unterschiedlichen Landes- und Freikirchen. Man will gemeinsam diskutieren, singen, feiern und eben: gottwärts gehen. Entstanden ist die Idee in Einsiedeln: Ein junger Mönch wollte Leute aus diversen Kirchen zusammenführen und zum Austausch einladen.

Nun wird das Wochenende bereits zum vierten Mal durchgeführt, und zwar in Biel. Dieses Jahr steht der Anlass unter dem Thema Mission. Diese sei nämlich für alle Kirchen die gleiche, sagt Jael Binggeli, diesjährige Hauptleiterin vom «Gottwärts».

zum Post

Die psychosoziale Beraterin Bea Grimm bezeichnet sich selbst als ausgesprochen selbstkritisch. Das Wissen, dass Gott sie geschaffen hat – und zwar wundervoll und als sein Ebenbild geschaffen –, hilft ihr dabei, sich immer wieder mit Gottes Augen zu sehen.

Im Tipp erzählt sie, weswegen sie den Kontakt zu Gott so wertvoll findet und wie sie persönlich im Alltag mit ihm in Kontakt tritt. Das kann beispielsweise auf dem Stand-up-Paddle auf dem Greifensee sein.

zum Post

Aus den bitteren Wurzeln des Löwenzahns kann Zucker hergestellt werden. Und aus bitteren Momenten im Leben? Können Bitterkeit und Verbitterung geheilt werden?

Pastor Michael Ruppen vom Gemeindezentrum Bethel in Baden-Wettingen stellt uns in seiner Predigt eine Person vor, die genau das erlebt hat. Es scheint also möglich zu sein.

Wir werden drei wichtige Schritte kennenlernen, die uns dabei helfen, aus bitteren Momenten oder Verbitterung Schritt für Schritt Zucker machen zu lassen. Wie ein Stück einfaches Holz eine bittere Quelle in Trinkwasser verwandelte, erlebte ein ganzes Volk in der Wüste.

zum Post

Die Jugendarbeit der Missionsbewegung «Campus für Christus» startet dieses Wochenende einen Challenge. 24 Stunden lang ohne Pause Gutes tun. Diese 24Stunden-Challenge startet am Freitagabend und dauert bis am Samstagabend. Jugendliche aus der ganzen Schweiz beteiligen sich hier aktiv.

Selbst Erwachsene dürfen sich an dieser 24Stunden-Challenge beteiligen. Oder man als Gruppe auch selbst etwas auf die Beine stellen, wie sich im Gespräch mit Lukas Hunziker, Eventmanager SHINE Schweiz, herausstellt.

zum Post

Manchmal da sind wir in Situationen, wo wir nicht verstehen, weshalb dies passieren musste. Im Nachhinein sind wir aber dankbar, dass es so gekommen ist. Sozusagen ein Geschenk des Himmels.

Genau darum geht es im neuen Song «Godsend» von Riley Clemmons. Unser Musikredaktor Patrick Forster hat uns den Song übersetzt.

Riley Clemmons auf Social Media

zum Post

Wo früher Süssgetränke abgefüllt worden sind, kann man heute Gitarre spielen, einen Pinsel fürs Malen schwingen oder ganz einfach in der Bibel lesen.  Die Heilsarmee Luzern zügelte anfangs Jahr ins Bruchquartier Luzern. Der neue Begegnungsort heisst «Factory Luzern» und befindet sich in einer ehemaligen Getränkefabrik.

Andres Fuhrer, Leiter der «Factory Luzern» blickt kurz zurück. Noch vor drei Jahren haben seine Frau und er in Genf gewohnt. Dann hat die Kirchenleitung der Heilsarmee sie nach Luzern berufen und mit dem Projekt «Factory Luzern» beauftragt. Sozusagen ein Neuanfang auf verschiedenen Ebenen, da die Heilsarmee schon länger in Luzern vor Ort ist.

Mit dem Verkauf der ursprünglichen Heilsarmee-Liegenschaft konnten sie die «Factory Luzern» finanzieren. Die Umbauarbeiten starteten letzten Sommer und zogen sich bis ins neue Jahr hinein. Seit anfangs Jahr ist nun die Heilsarmee Luzern in den neuen Räumlichkeiten. Diese sollen einen Ort der Begegnung, Kreativität und Spiritualität sein gemäss Andreas Fuhrer, Leiter der «Factory Luzern».

zum Post

Sie haben Recht: Viele andere haben wirklich ein schöneres Leben als Sie! Und das scheint ungerecht. Wie kann Gott das nur zulassen?

Noch schlimmer ist die Frage: Hat Gott die andern lieber als mich? Und spätestens jetzt sitzen wir voll im Schlamassel. Denn Gott liebt alle Menschen, die andern wie auch uns. Warum wir diesen Segen immer wieder aus den Augen verlieren und uns Neid und Eifersucht aufzufressen beginnt und vor allem wie wir aus diesem Schlamassel rauskommen, das verrät uns der Pastor Reto Pelli.

Gottesdienst
Gottesdienste, gestaltet von Gemeinden, die sich mit Fragen des Lebens und Glaubens auseinandersetzen, Gemeinschaft vermitteln und den christlichen Glauben praxisnah thematisieren.
Aus der Gemeinde «Kirche im Prisma», Rapperswil mit der Predigt von Pastor Reto Pelli
zum Post