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Alles ruht in Gottes Hand

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«Alles ruht in Gottes Hand.» Dieser Satz sprang mir in die Augen, als ich eine Andacht las. Ich hatte sofort dazu ein Bild im Kopf, wo meine unruhigen und umtriebigen Gedanken ein Wirbelsturm waren, den ich in die Hände von Gott legte. In seinen Händen wird der Sturm still und ruhig. – Von Philipp Kohli

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Wenn eine Kerze zerbrochen wird, hält der Docht die Kerzenteile weiterhin zusammen. So eine zerbrochene Kerze ist ein Bild für das Leben mit Gott. Der Docht ist der Kontakt mit Gott, welcher die einzelnen Teile zusammenhält und dafür sorgt, dass es trotz der Knicke und Brüche im Leben weitergeht. Der Kontakt mit Gott ist in unseren Lebensumbrüchen das verbindende Element. – Von Philipp Kohli

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Karl Marx (1818–1883) prägte einst den Satz «Religion ist das Opium des Volkes». Der Glaube sei wie eine Droge, welche von den Problemen des Alltags ablenke. Ist Glaube demnach nur etwas für Verzeifelte, Schwache, Hilfsbedürftige?

«Mein Glaube gibt mir Orientierung im Leben, ich bin nicht allein und ich habe eine Adresse, um Danke zu sagen.»
Paul Kleiner, reformierter Pfarrer

Im Talk macht der reformierte Pfarrer Paul Kleiner eine Kosten-Nutzen-Abwägung, erzählt aus seinem eigenen Leben und führt aus, weshalb die Frage «Was bringt mir der Glaube?» eigentlich die falsche Frage ist.

Paul Kleiner

Dr. Paul Kleiner ist Pfarrer in Pfäffikon ZH. Bis 2017 arbeitete er als Dozent und Rektor am TDS Aarau. Er hat viel Erfahrung in Ausbildung und entdeckt immer noch Neues im faszinierenden Beruf eines Pfarrers. Paul Kleiner liebt das Evangelium von Jesus Christus und die ganz verschiedenen Menschen.

Pfarrer Paul Kleiner | (c) Paul Kleiner

Pfarrer Paul Kleiner | (c) Paul Kleiner

Website: Reformierte Kirche Pfäffikon mit Pfarrer Paul Klein

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König David wusste schon vor Jahrhunderten: Wir sind vergesslich. Manchmal hat das ja Vorteile, oft aber auch nicht. Es tut gut, sich an Gottes Wirken und an seine Versprechen zu erinnern. Darum schrieb David kein Tagebuch, sondern ermahnte seine Seele, sich an all die Güte zu erinnern.

Auch wir sollen uns an Gottes Güte erinnern. Und dabei vor allem an … Ja, was war wohl das erste, woran Davids Seele sich erinnern sollte? Die Antwort steht in seinem Psalm 103 und ist auch in dieser eindrücklichen Predigt zu hören.

 

Gottesdienst
Gottesdienste, gestaltet von Gemeinden, die sich mit Fragen des Lebens und Glaubens auseinandersetzen, Gemeinschaft vermitteln und den christlichen Glauben praxisnah thematisieren.
Diesmal aus der Pfimi Bern mit der Predigt von Pastor Ivano Lai.
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Am Heiligabend sass ein alter Mann am Strand im Sand und hörte dem Mittelmeer beim Rauschen zu. Wie meist an Heiligabend. Er war ein wenig traurig. Wie meist an Heiligabend. Und Heiligabende hatte er schon viele erlebt. Er war nämlich 2049 Jahre alt, und sein Bart reichte bis zum Bauchnabel.

2049 Jahre alt werden ist nicht normal. Kein bisschen. Der alte Mann seufzte. Er war einfach nicht gestorben. Er hatte gelebt und gelebt und gelebt. Der liebe Gott hat mich vergessen, hatte er an seinem 113. Geburtstag gedacht. Er ist gar nicht lieb, hatte er mit 642 geseufzt. Er bestraft mich, hatte er mit 1285 gemurmelt. Und schliesslich, etwa mit 1793, hatte er zum Himmel hinauf gerufen: «Lieber Gott, dich gibt’s doch gar nicht!». Richtig laut gebrüllt hatte er es, damit der liebe Gott es auch sicher hören würde.

Sein allererster Heiligabend – du lieber Himmel. Das war kein Honiglecken gewesen. Ein Handwerker ist ein Handwerker und keine Hebamme. Auf dem Bau lernt man nicht, wie man einem Kindlein auf die Welt hilft. Die Frau kann wenigstens schreien und pressen. Aber der Mann nicht, sonst denken sich die Leute, was für eine Mimose. Der Mann reicht Tücher, tupft der Frau den Schweiss von ihrer Stirn und sorgt in aller Ruhe dafür, dass er nicht vor Aufregung platzt.

Natürlich hatte er es besonders gut machen wollen, damals, im Stall in Bethlehem. Es war ja nicht irgendein Kind. Es war das Christkind. Anfangs hatte er seiner Maria nicht geglaubt. «Hör mal», hatte er gesagt, «für ein Kind braucht es eine Frau und einen Mann, jedenfalls bei uns daheim in Nazareth.» Maria hatte fröhlich genickt: «Für gewöhnlich schon, Josef. Aber nicht für ungewöhnlich. Da reicht ein Engel. Ganz sicher, ich spüre das.» Und weil Maria die beste Spürerin auf der Welt war, hatte Josef beschlossen, Maria zu glauben. Er hatte sie ja auch sehr lieb, und wenn man sehr lieb hat, glaubt man leichter, nicht wahr?

Beim Anblick des frisch geborenen Häufleins in seinen Händen war Josef dann aber ein bisschen erschrocken. So ein zerknautsches Gesichtlein! Das war bestimmt nicht das Christkind! Oder hatten sie womöglich bei der Geburt etwas falsch gemacht? Zum Glück war Maria sich so sicher, dass alles seine Richtigkeit hatte, dass ihre Sicherheit für beide reichte. Die Besucher im Stall waren sogar noch sicherer. Die fröhlichen Hirten vom Feld. Und die drei reichen Herren aus dem grossen weiten Morgenland, wo die Menschen schon damals besonders gescheit waren. Die drei hatten sogar Weihnachtsgeschenke  mitgebracht. Gold, Weihrauch und Myrrhe. Josef hatte sich freundlich bedankt, auch wenn er lieber etwas zu Essen für Maria und ein paar saubere Windeln für das Kind bekommen hätte. Aber als sie später nach Ägypten fliehen mussten, konnte er dank der wertvollen Geschenke für seine Familie ab und zu etwas Essen kaufen.

 

2049 Jahre. Da erlebt man mehr als in einem einzelnen Kopf Platz hat. Da muss man sogar das Herz mit Erinnerungen füllen. Nur die traurigen Erinnerungen, die hatte Josef ins Mittelmeer hinaus geworfen. Die Erinnerungen an ihre Flüchtlingsjahre, die ihn immer aufwühlten. Leider wühlten sie auch das Mittelmeer auf, welches die Erinnerungen an die Flüchtlingsjahre manchmal wieder an Land spülte. Josef nahm dann schnell eine Hand voll Sand, hauchte die traurige Erinnerung hinein und warf sie weit ins Mittelmeer hinaus, zehn Meter, und das ist sehr weit, wenn man 2049 Jahre alt ist. Dann atmete Josef tief durch und probierte ganz fest an etwas Schönes zu denken. An ihre Rückkehr in die Heimat.

«Ich baue nicht gern mit Holz», sagte er eines Tages, «ich baue lieber mit Menschen.» Jesus konnte schon als Bub fürchterlich gescheite Sachen sagen.

Josef hatte Nazareth geliebt. Sein kleines Dorf. Sein Handwerk, sein Häuschen und vor allem seine Maria, die allerbeste Spürerin auf der Welt. Und den kleinen Jesus, der auch einmal ein mega guter Spürer würde, und ein etwas weniger guter Handwerker. «Ich baue nicht gern mit Holz», sagte er eines Tages, «ich baue lieber mit Menschen.» Jesus konnte schon als Bub fürchterlich gescheite Sachen sagen. Und als er gross geworden war, umarmte er seinen Vater, küsste seine Mutter und zog ins Land hinaus. Maria spürte viel und weinte sehr. Josef musste sie ganz fest trösten und, unter uns gesagt, sie ihn auch ein bisschen.

2049 Jahre. In Gedanken versunken kraulte Josef sich seinen bauchnabellangen Bart. Es wurde Zeit, ihn wieder einmal zu stutzen. Zu lange Bärte waren gefährlich! Einmal hatte Josef sich die Bartspitze verbrannt. An einem Samstag im Mittelalter. Bei einer Kerze in einer Kirche. Am nächsten Tag hielten sich in der Messe die Gläubigen die Nase zu. Verbrannte Bärte stanken nämlich schon im Mittelalter so entsetzlich, nicht einmal der allerfeinste Weihrauch kam dagegen an!

 

Josef besuchte gerne Kirchen. All die schönen Kanzeln und Kreuze aus feinen Hölzern. Und all die Gemälde! Sie erzählten die Geschichten von seinem Sohn. Auch die Weihnachtsgeschichte. Maria war immer sehr hübsch gemalt, und das Christkind in der Krippe war überhaupt nicht zerknautscht. Josef war schon ein bisschen stolz. Sein Jesus war kein Bauhandwerker geworden, und trotzdem hatte er unzählige Häuser bekommen. Gotteshäuser. Menschen hatten sie ihm gebaut. Weil er ihre Herzen gespürt hatte und sie das seine. Darum waren seine Gotteshäuser besonders schön geworden. Wenn Menschen spüren, dass jemand nur ihr Bestes will, dann geben sie es ihm gern.

Sein Jesus war kein Bauhandwerker geworden, und trotzdem hatte er unzählige Häuser bekommen.

Manchmal wurde Josef in einer Kirche schon etwas wehmütig. Meistens sprach er dann ein wenig mit einem Jesus am Kreuz, oder mit einer Statue von ihm. Eine Antwort hörte er nie. Doch mit 2049 Jahren hört man ja auch nicht mehr so gut. Ausserdem können Statuen gar nicht sprechen, für gewöhnlich. Nur manchmal, da antworten sie ins Herz hinein. Und wenn man dann sehr fest in sein Herz hinein spürt, kann es sein, dass man die Antwort hört.

Aber nicht immer. Wenn Josef seinen Sohn alle paar Jahre fragte, wann sie beide sich wiedersehen würden, vernahm er in seinem Herzen nur ein Seufzen. Bestimmt wusste Jesus selber noch nicht, wann er zurück kommen würde. Aber versprochen hatte er es. Er war ja auch nicht gestorben, so wie Josef, sondern zum Himmel hinauf gefahren. An Auffahrt. Darum heisst die Auffahrt ja Auffahrt. Und an jener allerersten Auffahrt hatte Josef leise geflüstert: «Ich werde auf dich warten mein Junge, bis du wiederkommst». Bestimmt hatte der liebe Gott ihn dann beim Wort genommen, und Josef war einfach nie gestorben und hatte einfach weitergelebt und gelebt und gelebt. Und nun sass er im Sand am Strand, lauschte dem Rauschen des Mittelmeers und staunte über sein Leben. 2049 Jahre, nein so etwas aber auch!

Manchmal konnte Josef seine Geschichte selber kaum glauben. Aber das machte ihm nichts aus, kein bisschen. Viele unsterbliche Geschichten sind nämlich so wahr, dass sie gar nicht unbedingt zu geschehen brauchen.

©Life Channel - Autor Willi Näf 2019

Autor Willi Näf | (c) Willi Näf

Autor Willi Näf | (c) Willi Näf

Autor Willi Näf

Er kam 1969 ziemlich auf die Welt, begann angesichts des vermummten Arztes zu schreien, beschloss aber gleichwohl zu bleiben. Er wurde dann Appenzeller Bauernbub, Koch, Journalist, Autor und alt.

Website: willinaef.ch

E-Mail: willinaef@willinaef.ch

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Vergangenen September trafen sich junge, engagierte Christen zum ersten «Gottwärts»-Anlass in Einsiedeln. Dabei kamen junge Erwachsene aus der katholischen und reformierten Kirche sowie aus Freikirchen zusammen. Leonardo Iantorno vom Kernteam erklärt: «Der Name ist Programm, wir suchen zusammen Gott, in der Unterschiedlichkeit unserer Traditionen.»

Das Fazit der Premiere fiel so positiv aus, dass dieses Jahr am 31. August und 1. September «Gottwärts» in seiner zweiten Ausgabe stattfindet, diesmal unter dem Motto «Dein Reich komme».

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Unser Blick ist so oft auf die Probleme und die Herausforderungen gerichtet. Das Spiel «Ich sehe was, was du nicht siehst», welches wir oft mit unseren Kindern auf langen Autofahrten spielen, kann im übertragenen Sinn in solchen Momenten eine gute Alternative sein.

Ich war allein im Auto unterwegs und musste den Tod eines guten Kollegen verarbeiten. Fragen schossen mir durch den Kopf. Während ich grübelte, kam mir immer wieder der Gedanke «Ich sehe was, was du nicht siehst». Als ich so umherschaute, bemerkte ich, dass ich in einer wunderbaren Landschaft unterwegs war. – Von Michael Dufner

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Einer meiner Söhne hilft mir sehr gern bei Gartenarbeiten. Ich muss diese Arbeiten sowieso erledigen und kann dann meinen Sohn jeweils einfach mitnehmen. Bei den anderen vier Kindern ist die Situation etwas anders, sie schätzen es, wenn ich sie irgendwohin fahre und begleite.

So verhält es sich oftmals beim christlichen Glauben. Wir brauchen Jesus für uns und er soll für uns möglichst alles tun. Und wie steht es umgekehrt: Lassen wir uns auch brauchen für die Ziele von Jesus? – Von Michael Dufner

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Ich sitze gerade auf dem Sofa, geniesse einen Kaffee, bete innerlich und habe eine spürbar gute Zeit mit Jesus. Da kommt mein Sohn zu mir und beichtet eine Missetat, und zwar eine, von der ich ihm am Vorabend abgeraten habe. Normalerweise würde ich in einer solchen Situation schimpfen, doch diesmal lobe ich ihn dafür, dass er mir davon erzählt hat. Nachdem mein Sohn gegangen ist, kommt in mir die Sehnsucht hoch, noch mehr aus der Ruhe in und Führung von Jesus zu leben und das Göttliche im Alltag zu suchen. – Von Michael Dufner

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In herausfordernden Entscheidungssituationen ist Panikmache kein guter Rat. Besser ist es ruhig zu bleiben und Gott einzubeziehen. – Philipp Kohli

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