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Gott ist … in Träumen gegenwärtig

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Von Peter Schulthess

Im Wirbel des Lebens offenbart sich Gott oft in stillen Momenten – zum Beispiel in Träumen. Peter Schulthess teilt seine persönliche Geschichte, wie ein Traum ihm Hoffnung und Trost in schwierigen Zeiten brachte, und lädt uns ein, in unseren eigenen Träumen nach Zeichen von Gottes beständiger Gegenwart zu suchen.

Sie erwachte schweissgebadet. Blass vor Schreck stand sie auf und schickte einen Eilboten zu ihrem Mann. «Lass die Hände von diesem Gerechten. Seinetwegen hatte ich einen schrecklichen Traum», liess sie Pontius Pilatus ausrichten. Wie wir heute wissen, fand sie kein Gehör.

Was die Frau des römischen Statthalters erlebt hatte, muss nicht erstaunen. Im Buch Hiob steht: «Gott redet durch Träume. Die Menschen liegen da und schlummern, doch dann erschreckt er sie mit seiner Warnung.» Was Frau Pilatus geträumt hatte, wissen wir nicht. Es muss ein schrecklicher Albtraum gewesen sein, den sie als Warnung in Bezug auf Jesus verstand. Gewarnt wurde auch jene Person mit folgendem Traum: Sie sass in einem Fahrzeug. Es raste auf einen Abgrund zu. Verzweifelt versuchte sie zu bremsen – doch zu spät. Das Fahrzeug stürzte ab. Sie erkannte: Wenn ich in diesem Tempo weiterlebe, kommt es nicht gut. Schlägt in solchen Träumen die Seele Alarm oder könnte es nicht Gott sein, der es gut mit uns meint?

Wie gut er es meint, erlebte eine Bäuerin. Sie erwartete ihr fünftes Kind. Sie selbst hatte als Vierzehnjährige ihre Mutter verloren. Neben den finanziellen Sorgen ging ihr ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Was, wenn ich auch früh sterben müsste? In einem Traum stand Jesus in der Tür. Eine beruhigende Atmosphäre erfüllte das Zimmer.

Er trat auf die Träumende zu, strich ihr über das Haar und sagte: «Es wird schon gut, mach dir keine Sorgen.» So geschah es.

Einst war ich selbst in grosser Unruhe. Ich fragte mich, wie ich die vielen Verpflichtungen schaffen sollte. In einem Traum «sah ich einen Knaben. Er eilte auf einem Naturweg dahin. Plötzlich versperrte ihm eine tiefe Schlucht den Weg. Über die Schlucht führte eine alte Hängebrücke. Weil viele Bretter fehlten, war es unmöglich, sie zu benutzen. Aber der Kleine musste hinüber, und zwar dringend. Einen Ausweg gab es nicht. Ratlos stand er da. Unvermittelt erschien eine grosse Gestalt, nahm ihn auf die Schultern und trug ihn ohne Schwierigkeiten über die Brücke. Als er zurückblickte, sah der Kleine keine Bretterlücken. Seltsamerweise wurde ihm die Brücke nochmals von der anderen Seite gezeigt. Was er sah, erstaunte ihn: Es fehlten Bretter. » Ich erwachte. Mir schien, als wolle mir der Himmel sagen: Schau, so wie die verlotterte Hängebrücke sehen viele Schwierigkeiten aus eurer Sicht aus. Die Sicht des Himmels ist eine andere. Vertraue. Tatsächlich half mir Gott in seiner Treue durch die strenge Zeit.

 

Zur Person
Pfarrer Peter Schulthess, Notfallseelsorger, Referent, Autor diverser Bücher. Er liebt es, von der Treue Gottes und seiner Engel zu erzählen.

 

Serie «Gott ist …»
Wie oder wer ist Gott eigentlich? Diese Frage beschäftigt die Menschen schon lange. In der Bibel werden unterschiedliche Bilder gebraucht, um Gott zu beschreiben. In einer Serie teilen Theologinnen und Theologen aus verschiedenen Denominationen ihre Vorstellungen, wie Gott ist.
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Der Bibeltext in dieser Episode stammt aus Psalm 121,1–4: «Ein Lied, zu singen auf dem Weg nach Jerusalem. Ich blicke hinauf zu den Bergen, denn von dort erwarte ich Hilfe. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Höre, der Herr lässt nicht zu, dass du zu Fall kommst. Er gibt immer auf dich acht. Er, der Beschützer Israels, wird nicht müde und schläft nicht ein. Er sorgt auch für dich.»

Gott schläft nicht. Er wird nie müde und sorgt für uns. Die Aussagen aus dem Psalm können unterschiedliche Reaktionen auslösen. Hoffnung, weil Gott präsent ist und hilft. Oder Ablehnung, weil wir ihn im Alltag eher so erleben, als würde er schlafen. Mit welcher dieser beiden Sichten sollen wir auf diesen Text schauen? Und können wir auf seine Hilfe vertrauen? Host Joni Merz geht mit Linus Walder und Deborah Andrist auf Spurensuche und schaut – ganz schön schweizerisch – mit ihnen hinauf zu den Bergen.

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Hast du eine Rückfrage oder eine Anregung zu dieser Ausgabe von «11 Minuten Bibel». Dann melde dich via Webformular: erf-medien.ch/podcast.

Expertinnen und Experten
Linus Walder ist Theologiestudent an der Universität Zürich. Ihn fasziniert die Tiefe, die Aktualität und die Vielschichtigkeit der Bibel. Gerade im Austausch mit anderen kommen die vielfältigen Facetten der Bibel zum Vorschein.
Linus engagiert sich im Cevi und in der Jugendarbeit der reformierten Kirche Hinwil, weil ihm junge Menschen am Herzen liegen. In seiner Freizeit liest er, sitzt auf dem Rennvelo oder macht Musik.

Deborah Andrist studiert Theologie an der Universität Zürich. Sie liebt es, Menschen zu begegnen und mit ihnen über Gott und die Welt nachzudenken.
Wenn sie nicht gerade in theologische Diskussionen vertieft ist, backt sie gerne Gipfeli oder engagiert sich in Kinder- und Jugendcamps. Sie kennt und schätzt verschiedene kirchliche Traditionen, wobei sie insbesondere unterschiedliche Arten von Gemeinschaft faszinieren. Sie ist verheiratet mit David und wohnt in Winterthur.

Host
Joni Merz

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Beten ist Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Doch wie betet man denn genau? Macht es Sinn, einfach einmal für etwas zu beten oder sollte man mehrmals für das gleiche Anliegen beten?

Esther Rüegger-Kasper ist Leiterin des Gebetshauses Winterthur. Sie war zu Gast bei Host Karl Dittli im Podcast «Glaubenssache». Dort hat sie sich mit ihm über diese und andere Fragen unterhalten.

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Die Augen schliessen, die Hände falten, den Kopf neigen und ein paar Worte formulieren: Das ist wohl die gängigste Vorstellung des Gebets. Gebet ist aber häufig vielfältiger: Es ist die Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Es wird nicht nur in der christlichen Tradition praktiziert, sondern auch in vielen anderen Religionen und Glaubensrichtungen.

Aber was ist die genaue Definition von Gebet? Ist es mehr ein Monolog oder ein Dialog – oder beides? Warum betet man überhaupt? Und wie soll man denn eigentlich genau beten?

«Glaubenssache»-Host Karl Dittli taucht mit zwei Gästen ins Thema Gebet ein. Mit Esther Rüegger-Kaspar vom «Gebetshaus Winterthur» und Yanneck Blank von der Bewegung «24-7 Prayer».

Sie erzählen unter anderem, warum ihre Arbeit nicht aus 24-Stunden-Gebet besteht und was eine Welt ohne Gebet für sie bedeuten würde.

Es wird andächtig und kontemplativ in dieser Episode – aber auch persönlich.

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Was sind deine Erfahrungen mit dem Gebet? Teile es uns mit:

Wir freuen uns auch sehr über Feedback, Fragen oder Themenwünsche über diese Kanäle!

Gäste
Esther Rüegger-Kaspar ist Leiterin des «Gebetshaus Winterthur». Ihr Herz schlägt nicht nur für das Gebet selbst, sondern auch für Menschen, denen Beten fremd ist. Immer wieder lädt sie auch solche Menschen ins Gebetshaus ein.

Yanneck Blank ist Projektleiter bei «24-7 Prayer» in der Schweiz, einer internationalen und überkonfessionellen Gebetsbewegung, die in über 120 Ländern aktiv ist. Sie haben das Gebet auf dem Herzen und möchten es auch mobilisieren in den Bereichen Mensch, Kirche und Gesellschaft.

Autor
Karl Dittli

Links

Quellen Gebet

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Die diesjährige Allianzgebetswoche findet vom 14. bis 21. Januar statt. Wir sprachen mit Viviane Krucker-Baud, Co-Generalsekretärin der SEA und reformierte Pfarrerin. Wir fragen sie, warum denn Beten so wichtig ist, was Gebet bewirken kann und wie das Thema für die Allianzgebetswoche zustande kam.

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13 Jahre lang wird Ilenia Ragatuso von lähmenden Angst- und Panikattacken befallen. Ihre Scham hindert sie daran, anderen davon zu erzählen, und treibt sie innerlich in die Isolation. Bis sie eine kraftvolle, körperliche Erfahrung mit der Liebe Gottes macht.

Seither bleibt die Panik weg, sogar als sich Ilenia mit ihrer grössten Angst konfrontiert sieht: Sie wird so krank, dass es um Leben oder Tod geht. Heute weiss Ilenia, wie sie Ängste wirkungsvoll entkräften kann: «Freiheit heisst für mich, dass Angst und Panik nicht mehr an mich herankommen.»

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Wir freuen uns auf deine Fragen oder Anregungen zu dieser Folge:

Autorin und Host
Sarah-Maria Graber

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Von Christoph Gysel

Einem Freund ist eine Sache in der Weihnachtsgeschichte voll unter die Haut gegangen: Die Hirten, die einfach alles liegen liessen und sofort zu dem neu geborenen Heiland liefen.

Vielleicht täten wir gut daran, in dieser geschäftigen Weihnachtszeit auch manches liegen zu lassen, um uns von Jesus, dem Grund von Weihnachten, inspirieren zu lassen.

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Von Philippe Breitenmoser

Raus aus der Eintönigkeit, aus der Langeweile des Arbeitsalltages, der einen schon so lange nicht mehr reizt … Philippe Breitenmoser machte nach langem Ringen genau diesen Schritt. Und er hat erfahren: Gott ist treu. Er ruft uns in Aufgaben und entlässt uns auch rechtzeitig wieder aus ihnen. In den Höhen und Tiefen sind gute Beraterinnen und Berater wichtig, gerade in den Momenten, wenn man selbst nicht mehr klarsieht. Ein Erlebnisbericht.

Kennst du dieses Gefühl? Du sitzt in einem eher dunklen Raum mit kaltem LED-Licht in einem Grossraumbüro an einem Tisch, welchen du heute Morgen bei Arbeitsantritt spontan wählen musstest, weil dein Lieblingsplatz bereits besetzt ist von einem Arbeitskollegen, den du nur halb so gut kennst, wie du ihn eigentlich gerne kennen würdest. Der Bildschirm leuchtet dir konstant geduldig entgegen, doch zum Schreiben animiert er dich irgendwie so gar nicht. Dein Blick schweift hinaus aus dem Fenster. Stahlblauer Himmel umhüllt die noch letzten weissen Bergspitzen vom vergangenen Winter und der smaragdgrüne Bergsee funkelt in der Morgensonne, als würden klitzekleine Diamanten auf ihm um die Wette tanzen. Das Kuhglockengebimmel der fleissig grasenden, sanften Riesen der Alpen auf der saftigen Wiese macht die Idylle perfekt und du denkst nur noch eines: «ICH WILL RAUS!!!»

Raus aus dieser Eintönigkeit. Weg von diesem Tisch, der mich nicht inspiriert. Raus aus diesem langweiligen Gefängnis des Arbeitsalltages, der mich schon so lange nicht mehr lockt. Anfangs hatte das Kirchenjahr ja noch seinen Reiz mit all den Festtagen und den immer wiederkehrenden Anlässen. Doch mit der Zeit wurde es für mich zu einem Hamsterrad und spätestens, nachdem ich mir zum zehnten Mal überlegen musste, aus welchem Blickwinkel ich die Weihnachts- oder Ostergeschichte denn noch erzählen könnte, wurde es für mich mehr zu einem «Etwas-aus-den-Fingern-Saugen» als zu einem inspirierten Kreativevent.

Dabei hatte alles so gut und irgendwie von einer höheren Macht orchestriert begonnen. 2009 kam wie aus dem Nichts die Anfrage, ob ich mir die Leitung des Ressorts Kirchenmusik als Worship-Pastor in einer Kirche mit rund 1500 Besuchern vorstellen könnte. Es kam für mich so überraschend, weil ich nie in meinem Leben den Wunsch oder gar den Traum hegte, diesen Beruf auszuüben. Doch die Anfrage setzte in mir eine Frage in Bewegung, die ich mir bis anhin noch sehr wenig stellte in meinem Leben, wenn es um die Berufswahl ging: «Was ist, wenn das Gottes Wille ist?» Nach intensiven Gesprächen und Ringen mit Gott und Ehefrau kamen wir gemeinsam zum Schluss: Nein, es ist nicht die Zeit dafür! Wir gehen lieber auf Weltreise. Nach einem halben Jahr während dieser Weltreise erreichte mich die zweite Anfrage für diesen Job. Und wieder stellten wir uns die gleiche Frage, ob das vielleicht doch Gottes Wille sein könnte.

Nach Antworten suchen
Nachdem wir glaubten, von Gott ein JA bekommen zu haben, sagten wir im Herbst 2010 zu. Mit viel Respekt startete ich im Frühling darauf diese Aufgabe, da ich während meiner Ausbildung zum Primarlehrer und später noch zum Lastwagenchauffeur irgendwie nie gelernt hatte, Menschen zu führen, geschweige denn grad 100 Mitarbeitende – allesamt ehrenamtliche Musiker aller Altersgruppen. So war denn bei Amtsantritt eine meiner allerersten Fragen: «Gott, was ist dein Wille für dieses Team? Wo willst du hin mit dieser Kirche, ihrer Musik und ihren Liedern?»

Gott war treu. Er antwortete. Nicht immer sofort, aber eigentlich stets rechtzeitig – auch wenn ich mir häufig kürzere Wartezeiten auf seine Antworten gewünscht hätte. Doch nun, nach fast zwölf Jahren in der Funktion vom Leiter des Worship-Ressorts, war die Luft irgendwie raus und die Leidenschaft wurde immer mehr zu einer Aufgabe, die «Leiden schafft». Ich fühlte mich ausgelaugt, ausvisioniert, ausgepowert und fragte mich, was ich meinem Team denn noch Neues erzählen könnte.

Je länger, umso mehr wurde für mich der Alltag zur Last. Ich schlief nicht mehr gut, spürte einen Druck auf der Brust, hatte Mühe beim tiefen Durchatmen, selbst beim Singen hatte ich nicht mehr das gleiche Volumen. Lachen konnte ich nur noch selten und Freude war nur noch etwas, das ich aus der Vergangenheit kannte – obwohl ich innerlich wusste, dass ich mit meiner wunderbaren Ehefrau und Familie, allen meinen guten Freunden, einer sicheren Arbeitsstelle und genügend finanziellen Möglichkeiten allen Grund zur Freude gehabt hätte. Doch was sollte ich machen, ich habe sie einfach nicht mehr gespürt.

Ich musste da raus. Ich wusste nicht wie – aber raus!
Durfte ich denn das überhaupt? Einfach raus? Schliesslich war es doch Gottes Wille, dass ich diese Arbeit angetreten hatte. Darf ich dann einfach selbst entscheiden, dass ich aufhöre? Natürlich suchte ich Gottes Antwort in dieser Frage. Doch Gott schwieg seit über einem halben Jahr und währenddessen ging es mir immer schlechter. Der Gang zur Arbeit wurde zu einer Tortur und die Arbeitstage wurden gefühlt immer länger und zäher. Nichts machte mir mehr Freude. Nicht einmal mehr die Freizeit oder meine einst geliebten Hobbys, alles wurde irgendwie dunkel und leer … Dann plötzlich ein Lichtblick. Eines Morgens in meiner ganz persönlichen Zeit mit Gott und seinem Wort, der Bibel, kam mir ein Gedanke: «Wie wäre es, wenn ich einfach wieder Lastwagen fahren könnte?» Zugegeben, ich hatte diesen Gedanken in den vergangenen zwölf Jahren immer wieder mal während herausfordernden Zeiten oder Projekten, aber es blieb immer eine Gedankenspielerei. Schliesslich galt es ja auch, eine sechsköpfige Familie zu versorgen und die Flexibilität bezüglich meiner Arbeitszeiten war absolut Gold wert und wichtig, um die Highlights unserer Kinder im Alltag miterleben zu können.

Die Wende
Darf ich, darf ich nicht, kann ich, kann ich nicht … Die Frage quälte mich fortan. So nahm ich eines Tages professionelle Hilfe in Form eines Coaches und einer Psychiaterin in Anspruch. Medikamente linderten zwar den Leidensdruck, konnten ihn aber nicht ganz nehmen. Der Coach stellte gute Fragen und ich kam aufgrund meiner Antworten langsam, aber sicher zum Schluss, dass es durchaus okay ist, nach zwölf Jahren weiterzuziehen. So schrieb ich im Herbst 2022 eine E-Mail an meinen ehemaligen Arbeitsgeber im LKW-Geschäft mit der Frage, ob es möglicherweise eine offene Stelle gäbe für mich als Chauffeur. Eine automatische Antwort aufgrund einer Ferienabsenz liess bei mir die Hoffnungen auf eine positive Antwort und einem Ausweg aus meiner Situation schwinden. Doch schon am nächsten Tag hatte ich eine E-Mail meines ehemaligen Chefs im Postfach. Er schrieb, dass sie derzeit tatsächlich jemanden suchen würden und dass sich die Verantwortlichen bei mir melden würden. Noch am selben Tag kam der Anruf und nach einem kurzen Gespräch war klar, dass wir uns so bald wie möglich treffen und die Formalitäten besprechen wollten.

Vorfreude kam in mir auf. Konnte es sein, dass dies der Ausweg war aus meiner aktuellen und sehr herausfordernden Aufgabe? Das Gespräch verlief sehr zufriedenstellend für beide Seiten und so entschied ich mich nach Rücksprache mit meiner Ehefrau, Familie und Freunden, dass dies der richtige Schritt sei. Der nächste Schritt war dann weniger leicht: Das Informieren meiner Arbeitskolleginnen und -kollegen und Vorgesetzten würde mich viel kosten, da sie in all diesen Jahren zu lieben Freunden geworden sind. Das Gefühl, dass ich sie wohl nun im Stich lassen würde, liess mich nicht los. Doch in den folgenden vertrauensvollen Gesprächen kam mir viel Wohlwollen und Verständnis entgegen. Es lag allen sehr viel daran, dass es mir wieder besser gehen darf. So kündete ich – und es standen meine letzten drei Monate als Worship-Pastor an. Keine leichte Aufgabe, denn ich musste meinen liebgewonnen Bandleitenden und Worshipern erklären, dass es in dem Moment noch keine Anschlusslösung für die Leitung des Ressorts gab.

Alles in Gottes Hände legen
Wie schön wäre es gewesen, bereits eine Person zu haben, die ich hätte nachziehen können! Die einfach in meine Fussstapfen hätte treten können. Doch Gott sprach zu mir durch sein Wort, dass dies nicht in meiner Verantwortung läge, sondern in seiner. ER hat bisher immer dafür gesorgt, dass jemand diesen Bereich leitete. Das tat gut. Diese Worte nahmen mir den letzten Druck und ich begann, wieder freier zu atmen, besser zu schlafen, und die Hoffnung, dass alles gut kommt, wuchs von Tag zu Tag.

Dann kam der letzte Arbeitstag. Zufälligerweise war an diesem Abend ein Teamevent angesagt, bei dem sich alle Worshiper versammelten und ich noch einmal die Möglichkeit hatte, zu allen zu sprechen und DANKE zu sagen. Es war mir – und ist mir noch – eine grosse Ehre, mit all diesen Menschen über so viele Jahre ein grosses Stück gemeinsamen Weg gegangen zu sein. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich mit ihnen in diesen zwölf Jahren erleben durfte.

Was ich nie zu hoffen wagte, wurde innerhalb einer Woche Realität: Ich war raus aus der Funktion des Worship- Pastors und bereits wieder im nächsten Job als Chauffeur. Der Druck war vollends weg, die Lebensfreude wieder da und der Schlaf endlich wieder erholsam und tief.

Gott ist treu!
Rückblickend bin ich dankbar für diese Erfahrung und bin sehr daran gewachsen. Ich habe erfahren, dass Gott uns in Aufgaben hineinruft und uns auch rechtzeitig wieder aus ihnen entlässt. Ein Ringen darum lohnt sich. In den Höhen und Tiefen habe ich gute Beraterinnen und Berater als wichtig Begleiterinnen und Helfer empfunden, besonders in den Momenten, in denen man selbst nicht mehr klarsieht.

 

Zur Person
Philippe (Pipo) Breitenmoser ist seit 17 Jahren mit seiner Traumfrau Jeruscha verheiratet und hat mit ihr vier Kinder. Nach zwölf Jahren Leitung des Worship-Ressorts der GVC Winterthur arbeitet er zurzeit als Heizölchauffeur. Sein Herz schlägt für tiefe, echte und langanhaltende Beziehungen.
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Von Christoph Gysel

Nicht bloss Kinder haben Weihnachtswünsche: Auch Erwachsene wünschen sich manches. Natürlich keine Spielsachen aus einem der vielen Kataloge, die uns derzeit ins Haus flattern. Erwachsene schreiben wohl kaum einen Wunschzettel, den sie dann ans Fenster kleben.

Wir dürfen unsere kleinen und grossen Wünsche aber bei Gott deponieren. Das ist ein grossartiges Vorrecht.

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Von Reto Nägelin

Immer wieder mal fühle ich mich leer, also innerlich unerfüllt. Ich bezeichne das auch als den Blues, also das Gefühl, dass es nicht so ist, wie es sein müsste. Dieser Zustand lässt sich sehr schwer in Worte fassen. Und ich glaube, es geht vielen Menschen so, dass etwas im Innern unerfüllt bleibt.

Als ich an einem Morgen die Bibel las, wurde mir plötzlich etwas klar: Jesus spricht immer wieder mal von diesem Gefühl. Im 4. Kapitel des Johannesevangeliums begegnet Jesus an einem Brunnen einer Samaritanerin. Anschliessend spricht er mit seinen Jüngern über Nahrung. Er sagt, es nähre ihn, wenn er Gottes Willen erfülle und an dem arbeite, warum Gott ihn auf die Erde geschickt habe.

Der Mensch braucht definitiv mehr als Brot zum Leben. Das, was uns innerlich nährt, sind der Ruf und die Zusage von Gott zu finden, zu glauben und zu leben.

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