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Drei Aspekte der Beziehung zu Gott

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Gottesdienstliche Feier am Radio
An diesem Sonntag mit Philipp Kohli,
Evangelisch-freikirchliche Gemeinde
Bibeltext: Apostelgeschichte 16
 
Wir begleiten Paulus und Silas auf ihrer Reise nach Philippi. In ihren Erlebnissen entdecken wir drei Aspekte einer gesunden Gottesbeziehung.

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Gottesdienst LIVE
Gottesdienste, gestaltet von Gemeinden, die sich mit Fragen des Lebens und Glaubens auseinandersetzen, Gemeinschaft vermitteln und den christlichen Glauben praxisnah thematisieren.

Aus der Gemeinde «GZ Bethel, Zürich» (Chrischona) mit der Predigt von Pastor Christian Defila.

Das Thema «Leiden» scheuen wir in unserem Leben. Wir fürchten, dass Gott es vielleicht ja doch nicht so gut mit uns meint, dass er uns zu viel zumutet und uns dadurch überfordert.

Dabei kennt er uns doch besser als wir selber. Er hat nur die besten Absichten für uns. Diese biblischen Tatsachen verpassen wir, wenn wir das Thema «Leiden» ausblenden. Und genau diese Tatsachen sind es, die uns dann Kraft geben, wenn wir dann tatsächlich am Leiden sind.

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Von Verena Birchler

Lebenslügen begleiten uns oft unbemerkt durchs Leben. Wir glauben diesen falschen Leitsätzen, wenn sie uns einreden: «Ich muss perfekt sein», «Gottes Liebe muss man sich verdienen», «Du musst einfach mehr glauben». Lügen, die sich tief in unsere Herzen gefressen haben. Lügen, die wir viel zu selten hinterfragen.

Oft sind es geistliche Glaubenssätze, die unser Leben bestimmten. Sätze, die beim genaueren Hinschauen einfach nicht stimmen. Sie begegnen uns zuweilen auf bunten Spruchkarten oder in Form von Geschichten in sozialen Medien. Und manchmal werden uns solche «Leitlinien » auch im christlichen Umfeld präsentiert. Kürzlich kursierte auf Facebook folgende Geschichte.

Der 20-Euro-Schein
In einer Klasse hält ein Lehrer einen 20-€-Schein in die Luft und fragt : «Wer will ihn haben?» Natürlich heben alle Schüler die Hand. Dann zerknittert der Lehrer den Schein und fragt: «Wollt ihr den immer noch?» Wieder heben alle die Hände. Der Lehrer wirft den zerknüllten Schein auf den Boden, trampelt darauf und fragt: «Wollt ihr den Schein jetzt immer noch?» Und wieder heben alle Schüler die Hände. Dann sagt der Lehrer: «Ihr habt heute eine wichtige Lektion gelernt! Egal, was ich mit diesem 20-€-Schein tue, ihr wollt ihn trotzdem haben, weil sein Wert sich nicht verändert. Er ist immer 20 Euro wert. Ihr werdet in eurem Leben mehrmals verzweifelt sein und von manchen Menschen weggestossen, verarscht oder sogar gehasst werden und ihr werdet das Gefühl haben, nichts mehr wert zu sein. Doch seid euch eines bewusst – egal, welche Qualen ihr erleben müsst, wie viele Menschen euch auch wegstossen mögen, für Menschen, die euch lieben, werdet ihr niemals weniger Wert sein! Auch dann nicht, wenn ihr keinen Reichtum besitzt oder nichts mehr habt, ihr verliert bei ihnen niemals an Wert.

Ja, aber …
Mir gefällt diese Geschichte, weil sie grundsätzlich zuerst betont, dass jeder Mensch wertvoll ist. Natürlich sieht die Realität nicht so rosarot aus wie in dieser Geschichte. Aber sie macht Mut, in jedem Menschen etwas Wertvolles zu sehen. Jemand kommentierte dann diese Geschichte auf Facebook mit folgenden Worten: «Wir dürfen aber nicht vergessen, wir sind nur wertvoll in Christus und durch sein vollbrachtes Werk auf Golgatha. Ohne ihn haben wir aus uns heraus keinen Wert. Da ist nichts Gutes in uns.»

Das ist eine der vielen theologischen Kürzungen, die letztlich nicht näher zu Jesus führen. Denn in Gottes Augen ist jeder Mensch wertvoll. Sogar so wertvoll, dass sein Sohn für diese Menschen gestorben ist. So gross ist seine Liebe. Und hier sagt jemand über diese Menschen, dass sie keinen Wert haben. Für Gott ist jeder Mensch wertvoll, weshalb sonst sollte er den Weg ans Kreuz gegangen sein?

Auch Spruchkarten sind beliebt und sie machen oft durchaus Sinn. Allerdings entstehen diese Sprüche manchmal auch auf falsch verstandenen und falsch vermittelten theologischen Konstrukten. Zum Beispiel der Satz: «Bei Gott gibt es einen neuen Morgen ohne Sorgen.» Es klingt gut, stimmt aber so nicht. Wenn einer alleinerziehenden Mutter das Geld ausgeht, wenn ein Partner sterbenskrank ist, wenn durch einen selbst verursachten Verkehrsunfall mit Personenschaden unglaubliche finanzielle Forderungen auf einen zukommen, dann macht man sich Sorgen. Dieser Satz will bestimmt gut gemeint auffordern, sich in allen Lebenssituationen Jesus anzuvertrauen. Das ist auch gut so. Aber oft begegnet man dann Menschen, die von sich selber enttäuscht sind, weil es ihnen nicht gelingt, bedingungslos zu vertrauen. Sie stellen dann nicht selten ihre Beziehung zu Jesus und ihren Glauben in Frage. «So jemanden wie mich kann Jesus doch nicht lieben.» Dann kommen zu den Sorgen auch noch Glaubenskrisen hinzu. Doch! Jesus sieht den Wert, das echte Ringen. Jesus ist nie auf der Suche nach dem perfekten Menschen.

Falsche Realitäten
Wir halten oft Lebensumstände und Meinungen für wahr, die überhaupt nicht stimmen. Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich gelesen habe.

«Der Tempel mit den tausend Spiegeln
Ein Hundebesitzer besuchte mit seinem Hund in Indien den Tempel mit den tausend Spiegeln. Er stieg die hohen Stufen mit seinem Herrn hinauf. Dann betraten beide den Tempel und schauten in die unzähligen Spiegel. Der Besitzer beobachtete seinen Hund genau, der seinen Schwanz einkniff und vor Angst knurrte. Wohin er auch schaute, er sah nur knurrende und Zähne fletschende andere Hunde. Sein Herr versuchte ihn umzustimmen. Es gelang ihm nicht. Der Hund war von seiner Einstellung überzeugt und verliess den Tempel: «Diese Welt ist furchtbar und voll von bösen Hunden. Nimm dich in Acht! Nur wenn du Abstand hältst, kommst du durchs Leben.»

Einige Tage später ging der gleiche Herr mit einem anderen Hund wieder in den Tempel mit den tausend Spiegeln. Es war der Lieblingshund seiner Frau, die dieses Tier besonders mochte, weil er ausgesprochen menschenfreundlich und zugewandt reagierte. Er schaute auch in die vielen Spiegel, erkannte überall seinesgleichen und wedelte mit dem Schwanz. Tausend Hunde freuten sich mit ihm und wedelten liebevoll zurück. Er dachte, als er den Tempel verliess: «Die Welt ist voll von freundlichen Hunden. Jede Begegnung ist reizvoll und schön. Nur wenn du mit dem Schwanz wedelst, mögen sie dich.»

Diese Geschichte betont die Wirklichkeit, dass mein Umfeld auf mich reagiert oder ich auf das Umfeld. Aber auch das ist nur ein Teil der Wahrheit oder ein Teil einer Lebenslüge. Es sind diese «Wenn-dann-Sätze». Die werden gepflegt im zwischenmenschlichen Bereich, wie auch in der Auseinandersetzung mit geistlichen Prinzipien.

Kürzlich sah ich eine Spruchkarte: «Wenn du Jesus liebst, wird er dich auch lieben.» Das ist eine krasse Verdrehung des Bibelverses aus 1. Joh. 4,19. Da steht: «Lasset uns Ihn lieben, denn Er hat uns zuerst geliebt.» Das Liebesangebot von Jesus steht. Ohne Wenn und Aber. Es braucht keine geistlichen Klimmzüge, die uns in Lebenslügen treiben.

Die «beliebtesten» Lebenslügen
Leider helfen solche Leitsätze nicht und können sogar zu frommen Lebenslügen führen. «Du musst nur Gott vertrauen», «Gib Gott alles, alles andere ist zu wenig», und noch viele mehr.

So ging es auch David. Er war so ein richtiger Machertyp. Sein Motto: «Wenn ich etwas mache, dann richtig.» Halbe Sachen waren für ihn keine Option. Seine Ansprüche an sich selber waren riesig. Die Qualität, die Leistung, der Output, das alles musste hoch sein. Mit seinen Massstäben überforderte er sein Umfeld, letztlich aber auch sich. Theologie studierend, eine Gemeinde leitend, teilzeitig noch in einer Firma arbeitend und mit seiner wachsenden Familie lebte er nach dem Motto: «Ich leiste, also bin ich.» Bis zu jenem Moment, als nichts mehr ging. Er, der Machertyp. Verbraucht, unfähig noch irgendetwas zu leisten. Aus die Maus. Der Weg von David führte in eine Klinik. Während der Therapie ging er seinem Leben auf die Spur. Plötzlich erkannte er Muster: «Ich sagte mir immer, dass ich ein Werkzeug Gottes bin und ein Werkzeug auch gepflegt werden müsste. Aber die Wahrheit war, dass ich mich wie einen Wegwerfartikel behandelte. Ein Schlüsselsatz zu dieser Lüge war für mich: ‹Toner leer, bitte wechseln›. Ungefähr so habe ich mich und mein Leben behandelt.»

Natürlich gab es verschiedene Lebensumstände, die zu dieser Haltung führten. Als Jugendlicher lebte David in einem dominanten Umfeld. Der Vater war patriarchalisch strukturiert, die Schwester war dominant und seine sehbehinderte Mutter konnte ihn damals auch nicht so unterstützen, wie er es gebraucht hätte. Das Selbstwertgefühl war tief und er sagt selber über jene Zeit; «Ich war brav, dass es weh tat.» Als Kochlehrling musste er oft über Mittag 90 Menüs alleine kochen. Damit er das überhaupt schaffte, kam er viel früher als normal zur Arbeit, um wenigstens alle Vorbereitungen bis zum Kochen abgeschlossen zu haben. «Als Lehrling hatte ich bereits 680 Überstunden. In jener Zeit hörte ich auf zu frühstücken und eignete mir einen Gang an, der schon fast mehr Joggen als Gehen war.» In der Therapie realisierte David, dass er gar nicht langsam gehen konnte. Er war auch physisch ein «Getriebener».

«Toner leer, bitte wechseln » – David musste etwas ändern und das Burnout und die Therapie halfen ihm, seine Lebensmuster anzuschauen und zu überdenken. Dabei wurde er von seiner Familie und seinem Umfeld unterstützt. Gesundheitlich aus dem Arbeitsleben genommen, hatte er endlich Zeit und konnte so lernen, sein neues Leben zu gestalten. Ehrlich mit sich selber. Im Rückblick sagte er selber, dass er viel aus dieser Zeit gelernt habe. Die Lebenslüge musste einer realistischen Wahrheit weichen. Heute arbeitet er auch viel, so zwischen 55 – 65 Stunden. Aber er nimmt sich viel mehr Zeit für seine Hobbys. David ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Er nimmt sich Zeit, um ein eigenes Cabaret- Programm zu entwickeln. Humor ist ihm wichtig. «Ich bin froh, dass ich meinen Lebenslügen auf die Spur gekommen bin. Und ich kann sogar spazieren, ganz langsam. Es tut so gut, sich nicht mehr über die Leistung zu definieren. Etwas Besseres hätte mir nicht passieren können.»

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Weihnachten: Bei kaum einem anderen Fest sind Emotionen so intensiv, Freud und Leid so nah beieinander. Graziano und Sonja Crepaldi bekamen an Weihnachten ein ganz besonderes Geschenk: ein Kind.

Sonja wollte irgendwann im Gebet von Gott wissen, ob sie mit einem zweiten Kind rechnen könne. Es gibt eine Weihnachtsüberraschung, habe ihr Gott versprochen. Und tatsächlich:
Am 25. Dezember 2004 kommt die Tochter zur Welt. Graziano und Sonja sind überzeugt: Gott hält sein Wort! Redet Gott heute noch?

Die beiden sind überzeugt: Ja. Und machen Mut auf sein reden zu hören: nicht akustisch laut, aber doch durchaus klar; durch Gedanken, Einfälle, durch innere Bilder, durch Worte aus der Bibel, aber auch durch Situationen oder Reaktionen von Menschen.

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Gottesdienst LIVE
Gottesdienste, gestaltet von Gemeinden, die sich mit Fragen des Lebens und Glaubens auseinandersetzen, Gemeinschaft vermitteln und den christlichen Glauben praxisnah thematisieren.

Diesmal live aus der Kirche im Prisma in Rapperswil-Jona. Es predigt Pastor Reto Pelli.

Jesus hat seinerzeit jeden einzelnen Jünger in die Nachfolge gerufen. Sie sind mit ihm gegangen und sie haben einiges erlebt. So auch der Fischer Johannes: Immer wieder hat ihn Jesus belehrt, ihn verändert.

Auch heute ruft Jesus Menschen in seine Nachfolge und verändert sie. Eines bleibt dabei gleich: Er verändert sie, damit sie noch mehr Frucht bringen.

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Seit der grossen Kirchen-Reformation in Europa sind es gut 500 Jahre her. Und es könnte sein, dass es jetzt im 21. Jahrhundert wieder zu kleineren Reformen in Kirchen kommt. Deutlich wird dies, wenn beispielsweise Frauen ihre Stimmen erheben und mehr Mitspracherecht in der katholischen Kirche einfordern. Und genau dieses Recht wird ihnen teilweise auch schon von Männern zugesprochen.

Martin Werlen, ehemaliger Abt von Einsiedeln, sieht darin einen prophetischen Auftrag. Gehört er zusammen mit anderen vielleicht zu den Kirchen-Reformern des 21. Jahrhunderts?

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Viele Menschen wissen, dass Gott unser Vater im Himmel sein will. Damit wird der Himmel unsere geistliche Heimat. Aber damit hört es längst nicht auf: Wenn wir zu Gott gehören, sollen wir auch sein Reich – unsere Heimat – bauen.

Wie das da geschieht, wo wir gerade sind – in unserer irdischen Heimat – wird in dieser Sendung verraten.

Gottesdienst LIVEGottesdienste, gestaltet von Gemeinden, die sich mit Fragen des Lebens und Glaubens auseinandersetzen, Gemeinschaft vermitteln und den christlichen Glauben praxisnah thematisieren.

Aus der Gemeinde «Kirche Bild» (Baptisten) mit der Predigt von Pastor und Leiter Andi Dubach.

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Von Tagträumen, Nachtträumen, Wunschträumen, zerstörten Träumen, erfüllten Träumen

Träume sind Geschenke zum Auspacken. Die Traumwelt hält verschiedene, wunderschöne Facetten für uns bereit. Mit dem Träumen scheint es wie mit dem Leben zu sein: Entweder werde ich gelebt und durch Träume bestimmt; oder ich lebe und gestalte mein Leben, mit Einbezug meiner Träume! Dies kann ich umsetzen, indem ich meine Tag- und Nachtträume verstehen lerne und meine Wunsch- und Albträume reflektiere. Das geht einfacher als Viele sich vorstellen.

 

Träume deuten kann jeder Mensch

Wenn Träume in ihrer Vielfalt kompliziert oder zu schwierig zum Verstehen wären, dann könnten sie es ja kein Geschenk Gottes sein. Denn Gottes Geschenke sind weder kompliziert noch braucht es zum Öffnen dieser Geschenke eine besondere Intelligenz oder Ausbildung. Diese Erkenntnis hat mich überrascht und auch neugierig gemacht. Gerne nehme ich Dich mit auf diese Reise in die Traumwelt hinein. «Zur Nachtzeit, wenn die Menschen ruhig schlafen, in tiefem Schlummer auf den Betten liegen, dann redet Gott durch Träume und Visionen. Er öffnet die Ohren der Menschen, dass sie hören.» Ein gute Definition zu diesem Thema, zu finden im Buch Hiob in der Bibel.

 

Absturz an einem Felsen

Ich beginne mit zwei persönlichen Traumbeispielen: Während einer Phase in meinem Leben habe ich immer wieder geträumt, dass ich an einem Felsen hing, mit der Gefahr abzustürzen; und irgendwie kam ich
nicht auf das Plateau dieses Felsens hinauf.

«Was ich leiste, genügt nicht»

Dies ist in dieser oder ähnlicher Form ein weit verbreiteter Traum. Als ich darüber nachdachte, wurde mir bewusst, dass ich mir in meiner Innenwelt nicht genügte: «Was ich leiste, genügt nicht», war oft meine innere Überzeugung. Mein Selbstwertgefühl und meine Identität waren zu stark von Leistung und Erfolg abhängig. Ich schaffte es nicht auf den Felsen meiner  eigenen Ansprüche!

Dies gestaltete ich dann aktiv um, indem ich mir bewusst machte, dass ich immer mein Bestes zu geben versuche, dass ich viel Gutes bewirken kann und Gott mich so geschaffen hat, wie ich bin. Ich gestaltete durch diese Erkenntnisse am Tag diesen Traum um, und stieg in inneren Bildern auf den Felsen hinauf. Ich stellte mir dies immer wieder vor, wie ich dort auf diesem Felsen stehe und sagte mir, dass ich genüge.
Dies hat meinen Selbstwert und meine Identität verändert; und auch meine Träume wurden anders und positiver.

Ein überraschender Traum

Ein zweiter Traum hat mich sehr überrascht, und später auch sehr geprägt: Ich träumte, dass ich als Jugendlicher einen Kilometerlauf lief und diesen wie gewohnt gewann. Danach – wie als zweite Episode – gab es diesen Kilometerlauf wieder, aber in Stafettenform, je zu zweit. Ich startete mit meinem Kollegen zusammen als Erster. Er liess mich stehen, was mich natürlich überraschte und stresste. Ich wurde immer langsamer und erlebte, wie eine Person nach der anderen mich überholte. Ich konnte sie zwar immer etwas begleiten, musste sie dann aber ziehen lassen. Schweissgebadet erwachte ich!

Bei gewissen Träumen brauchen wir das Gespräch mit Freunden, die uns auf die Sprünge helfen; denn wir haben ja auch blinde Flecken und Dinge, die wir selber nicht sehen. Bei diesem zweiten Traum benötigte es ein Gespräch mit einer guten Freundin von mir, und da wurde mir alles klar: Bis zu diesem Tag – ich war 33-jährig – ging ich immer wieder voraus (wie im Traum) und leitete Projekte und Menschen «von vorne» an. Dieser Traum zeigte mir auf, dass ich meine Lebensstrategie ändern sollte. Ich sollte vom Leiter, der vorausgeht,  zum Coach werden, der immer wieder Menschen solange begleitet, bis sie selber gehen können. Also Menschen als Coach begleiten und dann ziehen lassen. Dieser Traum war sehr wegweisend. Es fiel mir zuerst auch nicht leicht, mich «zurückfallen » zu lassen und andere zu begleiten, statt vorne weg zu gehen und zu «gewinnen ». Ich erkannte aber bald, dass dies meine neue Berufung ist und spüre heute noch, wie genial und bereichernd dieses neue Lebenskonzept für mein Leben ist.

 

Träume deuten macht intelligenter

Träume können wir deuten; so wie wir ja auch reden und andere verstehen lernen können. Es ist lernbar – ein Üben, wie auch beim Reden. Zuerst einmal gilt es zu spüren, was uns an einem Traum vor allem beschäftigt oder überrascht. Dann geht es darum herauszufinden, was die entsprechenden Symbole oder Begebenheiten für uns bedeuten. Es gibt dabei nicht eine feste Symbolbedeutung. Symbole bedeuten je
nach Situation und Person etwas anderes. Es kann hilfreich sein, im Internet oder in einem Traumbuch nachzulesen, was das entsprechende Symbol (Felsen, Abstürzen, Kilometerlauf, Stafette ...) bedeuten kann.
Aber so wirklich klar wird es oft erst, wenn wir es aus unserem individuellen Erleben heraus interpretieren und verstehen. Beachte vor allem Dinge, die immer wieder kommen, oder die Dich überraschen und
gefühlsmässig treffen.

«Einer der Nebeneffekte der Traumdeutung: Sie macht intelligenter. Das ist leicht nachvollziehbar, denn sobald man sich mit seinen Träumen beschäftigt, lässt man sich immer wieder auf neue Sichtweisen ein. Das macht unser Denken flexibler und unserem Gefühlsausdruck gibt es mehr Abstufungen.»

 

Lebe Deine Tagträume

Auch Tagträume sind für unser Leben sehr hilfreich. Sie sind eine der meistunterschätzten geistigen Aktivitäten unserer Seele. Klar macht es keinen Sinn, ein Träumer zu werden oder den ganzen Tag den eigenen
Träumen nachzugehen. Doch als Ergänzung zum Alltag und zur Arbeit sind Tagträume sehr wichtig. Sie helfen uns, Abstand zum oft harten Alltag zu gewinnen. Sie schaffen

Träume öffnen uns neue Horizonte und sind wie ein Spiegel unserer Seele.

in uns Kreativität und Entspannung. Sie zeigen uns auf, was uns fehlt oder was uns guttun würde. Sie öffnen uns neue Horizonte und geben uns neue Perspektiven. Jeder Tagtraum ist wie ein Spiegel der Seele.
Lass ihn zu und überlege, was er für Dich bedeuten könnte. Was an diesem Traum ist umsetzbar, was musst Du lernen zu akzeptieren und loszulassen; oder was gilt es anzunehmen, auch wenn es unangenehm
ist. Folgendes Gebet kann dabei eine Hilfe sein: «Herr, gib mir Kraft zu verändern, was veränderbar ist, gibt mir Gelassenheit zu akzeptieren, was nicht veränderbar ist, und gib mir die Weisheit, das eine vom andern zu unterscheiden.»

 

Lernen aus der Geschichte

In der Bibel finden wir sehr interessante Geschichten und Beispiele von Tag- und Nachtträumen oder inneren Bildern. Sehr wichtig für mich wurde z.B. der Traum von Petrus, in dem er aufgefordert wurde,
unreine Tiere² zu essen. Er wehrte sich und wies darauf hin, dass es nicht richtig sei, solche Tiere zu essen. Da hörte Petrus wie Gott zu ihm sprach: «Erkläre Du nicht als unrein, was ich als rein erkläre.» Dies
erlebte ich genau gleich – vor vier Jahren, und mutig ging ich den nächsten Schritt in meinem Leben.

Auch Josef, ein Mann, der von seiner Familie verraten wurde, erlebte wie Träume das eigene Leben prägen und leiten können. Fernab der Heimat wurde er zu einem einflussreichen Verwalter, nachdem er Träume richtig gedeutet hatte. Dadurch nahm sein Leben eine wunderbare Wende. Vielleicht bist Du auch in einer Situation, in der Dir Deine Träume wichtige Hilfen für Dein reales Leben geben möchten. Josef hat dank dieser Traumdeutung später Tausenden von Menschen das Leben gerettet und seinen Vater und seine Brüder wiedergefunden.

 

Albträume dienen uns

Albträume zeigen auf, wo Du von Dingen falsch geprägt wirst oder wovor Deine Seele noch Angst hat. Dies zu reflektieren, zu verstehen und umzuprägen kann Dein Leben auch verändern. Der Traum mit dem Felsen, an dem ich hing, ist ein Beispiel dazu. Es gibt noch viele weitere Beispiele. Verfolgungsträume z.B. zeigen auf, wovor Du noch davonläufst oder wovor Du Angst hast. Schaue dem ins Auge, was Dich scheinbar oder tatsächlich verfolgt und gehe dies aktiv an. Überlege Dir, wovor Du wirklich Angst hast, und wovor nicht. Präge dies um oder suche Dir Hilfe. Sei auch mit kleinen Schritten zufrieden – und gehe
diese kleinen Schritte weiter, bis diese Verfolgungsträume aufhören oder sich ändern. Interessant sind auch Träume, in denen Du andere angreifst oder sogar umbringst. Dies kann Dir aufzeigen, wo Du noch unbewusste Aggressionen hast oder Negativem zu viel Raum gibst.

 

Wunschträume zum Leben bringen

Als oft sehr rationale Menschen wagen wir es meist nicht, Wunschträumen Raum in uns zu geben. Wunschträume sind aber – ähnlich wie die Tagträume – sehr inspirierend! Unsere Seele ist emotional intelligent und zeigt uns mit ihren Wünschen auf, was für uns hilfreich oder wertvoll sein könnte. Klar gilt es hier die sinnvollen, hilfreichen Wunschträume von den materiellen Wünschen, die vom Zeitgeist «Konsumieren – immer noch mehr» geprägt sind, zu unterscheiden. Mit etwas Überlegen spüren wir aber schnell, welche Wunschträume für uns wertvoll sind, und wie wir sie leben und erreichen können. Manchmal hilft es schon, das Bedürfnis hinter den Wunschträumen herauszufinden, um das Leben neu zu gestalten.

Hier ein paar konkrete Beispiele und was sie bedeuten können: Der Wunschtraum nach «nur noch schlafen können» kann beispielsweise Folgendes bedeuten: Mehr Entspannung suchen; weniger tun und ständig leisten oder sehen, wovor ich davonlaufen will. Mit der Zeit erreichst Du diesen Traum, im dem Du fast schon schlafend Dinge erledigen kannst und sie Dir einfach gelingen.

Der Wunschtraum reich zu sein: suchen, wo ich meinen inneren Reichtum noch nicht lebe; dankbarer werden für den Reichtum,  den ich schon habe oder weniger mit andern vergleichen, die reicher sind als ich. So siehst Du immer besser, wie reich Du selber bist.

Der Wunschtraum nach einer Reise: Die Reise ins Innere antreten und mich selber entdecken; mehr Abwechslung ins Leben hineinbringen oder tatsächlich auf eine Reise gehen. Dies können auch Reisen zu andern Menschen sein, indem ich sie besser verstehen lernen kann.

Ich hatte einen solchen Wunschtraum: Einen Traum von einem Haus, etwas abseits gelegen, mit viel Umschwung und doch bescheiden, mit Wasser und sonst noch einigen Dingen. Ich wusste, dass es dies nicht einfach so gibt. So legten wir dies in Gottes Hände, mit dem kaum gewagten Wunsch(traum), dass dieses Haus an uns herangetragen würde. Ich glaubte dies nicht wirklich. Ich hoffte aber, dass dieser Traum in vielleicht drei bis sieben Jahren Wirklichkeit werden könnte und schrieb diesen Wunschtraum am 31. Januar 2015 in mein Gebetstagebuch. Fünf Monate später wurde dieses Haus tatsächlich – wie gewünscht – an uns herangetragen und nun wohnen wir in diesem Haus.

 

Zerstörte Träume lieben lernen

Nicht jeder Traum geht in Erfüllung. Das Leben besteht für uns Menschen immer aus Tag und Nacht, Leben und Tod, erfüllten Träumen und eben auch nicht erfüllten oder zerstörten Träumen. Je besser wir lernen, auch die zerstörten Träume ins Leben zu integrieren, sie anzunehmen und das Beste daraus zu machen, desto freier und entspannter werden wir. Dostojewski schrieb: «Liebe Dein Schicksal, denn es ist der Weg Gottes mit Deiner Seele.» Schicksal bedeutet vom Wortstamm her, dass meiner Seele (sal) etwas geschickt wird. Jedem von uns werden immer wieder angenehme und weniger angenehme Dinge der «Seele geschickt». Und oft sind es gerade die unangenehmen Dinge, die uns im Leben weiterbringen. So werden zerstörte Träume zu Chancen für unser Leben, die uns viel lehren. Ich habe dies persönlich schon mehrfach erlebt. Versöhnung mit Unangenehmem und scheinbar Zerstörtem kann Dein Leben sehr bereichern.

 

Dem Dankbaren gehört die Welt

Fast täglich gehen kleine oder grosse Träume in Erfüllung. Gesund sein, ein Lächeln erhalten, etwas Schwieriges lösen, Liebe erhalten, erfolgreich sein ... – dies sind erfüllte Träume. Freue Dich an Deinen erfüllten Träumen! Je dankbarer Du für Positives bist, desto eher vermehrt sich das Positive. Es verstärkt in Dir auch Träume, die erreichbar sind, und diese erfüllten Träume stärken Deinen Selbstwert und Deine Freude im Alltag. Du wirst entspannter, siehst immer mehr die Möglichkeiten, die Du hast, und so beginnst Du, diese umzusetzen und zu leben. Du entdeckst und eroberst Deine Innenwelt immer stärker und tiefer.

Letztlich wird immer wieder das grösser, was wir betrachten. Wenn wir all das Gute und Erfüllte in unserem Leben sehen, wird dies immer grösser und das Negative wird kleiner. Wie eingangs erwähnt, können wir so unser Leben gestalten und positiv prägen. Und da helfen uns sowohl Tag- wie auch Nachtträume, Alb- wie auch Wunschträume. Es geht darum, sie zu verstehen und sie zu nutzen.

Zum Autor

Markus Züger ist Unternehmensberater und Coach. Er leitet die C-Leaders und die School for Leadership.

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Gottesdienstliche Feier am Radio
Mit Heinz Bossi,
Pfingstgemeinde Wädenswil
Bibeltext: Psalm 107,20
 
Auf welcher Grundlage treffen Sie Ihre Entscheidungen im Leben? Das ist ja heutzutage nicht mehr besonders einfach. Die Auslegeordnung, die uns durch die Informationen auf allen möglichen Kanälen geboten wird, ist nicht immer hilfreich und oft auch widersprüchlich.
 
In dieser Sendung greifen wir dieses Thema auf. Denn: Christsein ist Lebensgestaltung, mit persönlichem Coach für alle.

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An diesem Sonntag mit Pfarrer Willi Honegger,
reformierte Landeskirche Bauma
Bibeltext: Matthäus 17,14–20

Wir alle sind oft hilflos in dieser oder jener Sache. Zwar geben wir dies nicht gerne zu. Es ist sogar ein Risiko, vor den Menschen die eigene Hilflosigkeit einzugestehen: Unsere Schwäche könnte ausgenutzt werde, es könnte einem deswegen Verachtung entgegenkommen.

Bei Gott ist es anders: Vor ihm dürfen wir hilflos sein. Vor ihm dürfen wir dazu stehen, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Oft ist es sogar so, dass wir erst dann erleben, wie mächtig die Hilfe Gottes ist, wie stark seine Hand ist, die uns hält!

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