Pfingsten ist mehr als nur ein paar freie Tage. An diesem Tag vor über 2000 Jahren sandte Gott seinen Heiligen Geist auf die Erde.
Was aber hat das mit uns und unserem Leben zu tun? Interessanterweise finden wir die Antwort auf diese aktuelle Frage, wenn wir weit in die Vergangenheit zurückgehen: zurück zu den Wurzeln dieses ursprünglich jüdischen Festes.
Dass ausgerechnet Pastor Ivano Lai als Prediger der Pfingstgemeinde Bern uns darauf hinweisen darf, ist für ihn eine grosse Freude. Denn für uns ist es bestimmt ein grosser persönlicher Gewinn.
Jesus zeigt sich nach seiner Auferstehung seinen Jüngern. Dann fährt er in den Himmel auf. Die Jünger warten in Jerusalem und wählen einen Nachfolger für Judas.
Am Pfingstfest ereignen sich aufsehenerregende Dinge: Die Apostel und weitere Anhänger von Jesus erhalten den Heiligen Geist.
Mit dessen Hilfe gründen sie die erste Gemeinde und erleben viele spannende Dinge: Der Gelähmte am «Schönen Tor», Stephanus, Hananias und Saphira, Philippus und der Äthiopier, Petrus und Kornelius und weitere Geschichten. Keine Freude an den Geschehnissen haben die führenden Männer. Sie lassen die Apostel ins Gefängnis werfen.
Der Verein «Andere Zeiten» will Menschen das Kirchenjahr verständlich machen und näherbringen. In seinem Leitbild schreibt er: «Wir möchten Feiertage nicht wie Alltage verbringen und glauben, dass jedes Oster- und Weihnachtsfest aufs Neue entdeckt werden muss. Mit unseren Angeboten laden wir ein, die Zeiten und Feste des Kirchenjahres bewusst zu erleben und zu gestalten.»
Zu erwähnten Angeboten gehören auch Bücher. Mit «Geistreich – 50 Pfingstideen» bietet der Verein nun eine Publikation an, welche Impulse für das weniger geläufige Fest Pfingsten bietet: von a wie atmen bis z wie zweifeln. Über das Buch und die Bedeutung dieses Fests sprachen wir mit Chefredaktor Frank Hofmann.
Die reformierte Kirche des Kantons Zürich verschickt für Pfingsten einen Postkarten-Gruss mit einer Taube als Sujet. Mit diesem christlichen Fest wird die Geburt der Kirche gefeiert, als der Heilige Geist vor fast 2000 Jahren auf die ersten Jünger herabkam. Ein Symbol für die dritte Person von Gott ist die Taube, da bei der Taufe von Jesus der Heilige Geist in dieser Form auf ihn herabkam.
Über dieses Projekt sprachen wir mit Simone Strohm. Sie arbeitet in der Abteilung Kommunikation bei den gesamtkirchlichen Diensten der reformierten Kirche des Kantons Zürich.
Nach der Kreuzigung an Karfreitag wurde Jesus an Ostern von den Toten auferweckt. Nach seiner Auferstehung zeigte er sich seinen Jüngern wieder. Er sagte ihnen, dass er sie nun verlassen, aber später der Heilige Geist auf sie kommen würde. Er gab ihnen die Anweisung, in Jerusalem zu bleiben, bis es so weit wäre.
Das Kommen des Heiligen Geistes war ein sicht- und hörbar aussergewöhnliches Ereignis. Die Trauer des Karfreitags wurde an Pfingsten in Freude, Kraft und Zuversicht verwandelt, erzählt der reformierte Pfarrer Peter Schulthess.
Das ist die grosse Mission zu Pfingsten: sich für unseren Dienst in dieser Welt vom Heiligen Geist stärken und ausrüsten zu lassen.
Unsere Welt scheint uns mehr denn je zu brauchen. Menschen, welche die Liebe von Gott praktisch weitergeben. Menschen, die ein offenes Ohr haben und auch ihr Herz weit aufmachen.
Eine Aufgabe, die zwar nötig, aber unglaublich schwierig und kräftezehrend ist. Genau deshalb dürfen wir Kraft tanken bei Gott – auch gerade in dieser Predigt.
Stefanie Neuenschwander (reformierte Pfarrerin Maur ZH) und Monika Schmid (katholische Theologin) und Gabi Müller (Pastorin Chrischona Winterthur) erklären das Besondere am Pfingstfest, wie es im Gottesdienst gefeiert wird und was es mit dem Heiligen Geist auf sich hat.
Pfingsten
Der Pfingstsonntag liegt zwischen dem 10. Mai (frühester Termin) und dem 13. Juni (spätester Termin), er ist der 50. Tag der Osterzeit, also 49 Tage nach dem Ostersonntag, wird von den Gläubigen die Entsendung des Heiligen Geistes gefeiert – als Mysterium oder ikonografisch Aussendung des heiligen Geistes oder auch Ausgießung des heiligen Geistes genannt.
Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem versammelt waren (Apg 2,1–41). Dieses Datum wird in der christlichen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden.
(Wikipedia, abgerufen am 28. Mai 2020)
Die reformierte Pfarrerin Mirja Zimmermann aus Sumiswald BE stellte fest, dass ihre Pfarrkollegin Priscilla Schwendimann in etwa die gleiche Idee hatte: Für Pfingsten einen Online-Gottesdienst auf die Beine zu stellen. Auf Facebook fand Zimmermann zudem über 30 weitere Pfarrerpersonen, welche Interesse an diesem Projekt bekundeten.
Der Gottesdienst #churchunited ist nun fertig produziert und wird am Sonntag 31. Mai 2020 auf dem Vimeo-Kanal der Evangelischen Kirche Schweiz aufgeschaltet. Zu sehen werden sowohl Pfarrpersonen als auch Laien sein, passend zu Pfingsten nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Französisch, Italienisch und Englisch.