«Du bist ein Gott, der mich sieht», so lautet die Jahreslosung 2023 aus 1. Mose 16,13. Doch was bedeutet diese Aussage für uns heute? Wie kann sie sich in unserem Alltag zeigen?
Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns in einer losen Serie von Radiobeiträgen. Wir befragen unsere «us em Läbe»-und «us de Bible»-Macherinnen und -Macher und wollen von ihnen, über das Jahr verteilt, wissen, was der Text für sie bedeutet.
Matt Studer ist freischaffender Musiker, Musiklehrer und Theologe – und Sprecher in der Rubrik «us de Bible». «Für mich spricht der Vers von einem Gott, der involviert und da ist», sagt er. Als Jesus wurde Gott Mensch und lebte unter den Menschen. «Das ist einzigartig.»
Während im christlichen Glauben Gott auf diese Weise auf die Menschen zuging, ist es bei allen anderen Religionen umgekehrt: Die Menschen müssen zu Gott oder den Göttern gehen. Im Islam sei Gott willkürlich, erklärt Studer. Er sei zwar an den Menschen interessiert, aber nicht durchgehend.
Für Studer hat die Jahreslosung stark mit Identität zu tun: Gott sieht ihn, unabhängig von seiner Leistung. Es sei eine tiefe Gewissheit, welche sich aus der Bibel und aus der persönlichen Erfahrung nähre.